Highjump

Highjump

Operation Highjump war ein Einsatz der US-Marine in der Antarktis, die am 2. Dezember 1946 im US-Kriegshafen Norfolk startete und am 27. Januar 1947 den US-Stützpunkt „Little America IV” beim Rossmeer errichtete. Von dort starteten Erkundungsflüge, zwei Schiffsverbände folgten der Küste ost- und westwärts. Am 3. März 1947 wurde die Expedition von Admiral Byrd für beendet erklärt. Es war die größte militärische Operation in diesem Teil der Antarktis und eine der größten Expeditionen zur Erforschung der Antarktis.

Inhaltsverzeichnis

Ziele und Ergebnisse

Das offizielle Ziel des Einsatzes war die Erforschung des südlichen Kontinents und seiner umgebenden Gewässer. Wichtigstes Ergebnis der Operation Highjump war die Erstellung von knapp 70.000 Luftbildern der antarktischen Küste und Teilen des Landesinneren zur Erstellung von Landkarten. Ein großer Teil der Aufnahmen war wegen fehlender Bodenkontrollpunkte vorerst nutzlos. Dieser Mangel wurde im folgenden Südsommer von der wesentlich kleineren Expedition „Operation Windmill” behoben.

Durchführung

Die Operation Highjump wurde durch den Flottenverband „Task Force 68” ausgeführt, aufgeteilt in fünf Einsatzgruppen. Der kommandierende Admiral war Richard E. Byrd, welcher bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Arktis- und Antarktis-Forscher gleichermaßen wertvolle Erfahrungen im ewigen Eis gemacht hatte. Seine Flotte bestand aus etwa 4.700 Soldaten und Wissenschaftlern auf folgenden Schiffen:

  • dem Flugzeugträger USS Philippine Sea (CV-47)
  • zwei Zerstörern: der USS Brownson (DD-868) und der USS Henderson (DD-785)
  • zwei Wasserflugzeug-Versorgern: der USS Pine Island (AV-12) und USS Currituck (AV-7)
  • zwei Tankern: der USS Cacapon (AO-52) und USS Canisteo (AO-99)
  • zwei Eisbrechern: der USS Burton Island (AG-88) und USCGC Northwind (WAG-282)
  • zwei Unterstützungsschiffen: der USS Yancey (AKA-93) und USS Merrick (AKA-97)
  • dem Kommunikationsschiff USS Mount Olympus (AGC-8)
  • dem U-Boot USS Sennet (SS-408)
  • sowie ca. 26 Flugzeugen.
U-Boot USS Sennet (SS-408) während der Operation Highjump

Am 30. Dezember 1946 stürzte das Flugboot George 1 auf einem Patrouillenflug über einem bis dahin unerforschten Teil der Antarktis ab, nachdem es im Tiefflug mit einem Eisberg kollidiert war. Nach fast zwei Wochen wurden die Überlebenden von einem Suchflugzeug entdeckt, doch von der ursprünglich neunköpfigen Besatzung waren drei Männer an den Folgen des Absturzes gestorben.[1] Neun weitere Flugzeuge mussten defekt zurück gelassen werden. Das U-Boot USS Sennet (SS-408) wurde bei Begegnungen mit Eisschollen schwer am Turm beschädigt und musste vorzeitig die Fahrt nach Neuseeland antreten.

Am 7. März 1947 erreichte das Führungsschiff Byrds, die „Mount Olympus”, Wellington in Neuseeland. Auf der Fahrt dorthin gab Admiral Byrd einem mitreisenden Journalisten des International News Service ein Exklusivinterview, welches am 5. März 1947 in der damals größten Tageszeitung Südamerikas, dem El Mercurio, in Santiago de Chile veröffentlicht wurde. Darin wies Byrd auf die zukünftige kriegsstrategische Bedeutung der Polregionen hin:

„Ich möchte niemanden erschrecken, aber die bittere Realität ist, dass im Falle eines neuen Krieges die Vereinigten Staaten durch Flugzeuge angegriffen werden, die über einen oder beide Pole fliegen werden.”[2] [...] „Die fantastische Eile, mit der die Welt zusammenschrumpft” - erklärte der Admiral - „ist eine der objektiven Lektionen, die wir auf der antarktischen Erforschung gelernt haben, die wir gerade beenden. Ich kann nur die Mahnung an meine Landsleute aussprechen, dass die Zeit vorbei ist, in der wir uns in eine komplette Isolation zurückziehen konnten und in dem Vertrauen entspannen konnten, die Entfernungen, die Meere und die Pole böten uns eine Garantie der Sicherheit.” (Interview auf Diskussionsseite).

Durch diese Expedition wollte man die Tauglichkeit amerikanischen Militärmaterials in der enormen Kälte, der es bei einem möglichen Krieg gegen die Sowjetunion ausgesetzt gewesen wäre, erforschen, sowie die Realisierbarkeit des Baus und der Nutzung von Air Bases bei solch extremen klimatischen Bedingungen eruieren. Der vorzeitige Abbruch von Highjump beruhte darauf, dass die meteorologischen Bedingungen sich laufend verschlechterten, weswegen immer größere Materialschäden an der Flotte befürchtet wurden.

Während sich das Militär der Vereinigten Staaten in der Antarktis nach dem Antarktisvertrag auf die Unterstützung ziviler Expeditionen beschränkte, zeigt der folgende Ausbau der Thule Air Base, welche strategische Bedeutung man vor allem der arktischen Polregion danach noch längere Zeit beimaß.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. den Bericht eines Überlebenden: James Haskin Robbins: Antartic Mayday. www.southpole.com, 1981
  2. Eine Übersetzung des Artikels von Lee van Atta im El Mercurio vom 5. März 1947 findet sich im folgenden Buch auf Seite 17, eine Abbildung des Artikels vom Original auf Seite 18: „Geheime Wunderwaffen – Zerrbild zwischen Täuschung und Tatsachen“ D.H. Haarmann, 104 Seiten, 1983, HUGIN, 5802 Wetter 4, Postfach 13

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