- Hochspannungsnetz
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Fernleitungen sind Leitungen für den überregionalen Strom- oder Gastransport. Als Gesamtsystem bilden sie die Übertragungsnetze.
Inhaltsverzeichnis
Fernleitungen für Strom
Konstruktion
Fernleitungen für elektrischen Strom werden als Hochspannungsleitungen, mit meist 110 kV, und Höchstspannungsleitungen, mit meist 220 oder 380 kV, geführt. Sie enthalten meist 3, 6, 9 oder 12 Leiterseile. Um auch Hitze standhalten zu können, werden meist Isolatoren aus Porzellan verwendet, seltener solche aus Kunststoff. Die Leiterseile sind unten an den Isolatoren befestigt, die wiederum an metallischen Auslegern hängen. Fernleitungen sind fast ausnahmslos in oberirdischen Leitungstrassen gebaut, da so technische Störungen wesentlich leichter zu orten sind als bei unterirdischen. Letztere sind zur Zeit nur in städtischem Gebiet eingesetzt. Meist kommen Gittermasten auf Sockel aus Beton, ausnahmsweise auch Betonmasten zum Einsatz. Die Masten unterscheidet man nach Tonnenmasten, Donaumasten, Tannenbaummasten und Einebenmasten. Bei einer Richtungsänderung der Leitung wird ein Abspannmast eingesetzt, bei dem pro Leiterseil 2 Isolatoren diagonal angebracht sind.
Über den elektrischen Leiterseilen ist ein weiteres Seil, das Erdseil, als Blitzschutz notwendig. Eine spezielle Konstruktion von Tonnen- und Donaumasten enthält jeweils 2 Blitzableiterseile - weitverbreitet in Südfrankreich und der Südwestschweiz. Im näheren Umkreis von Flughäfen oder in Flugschneisen sind an diesen Seilen als Warnvorrichtung oft leuchtend rote Kugeln angebracht, sogenannte Flugwarnkugeln. Rot-weiß gestrichene Gittermasten sind eher selten.
Folgende Arten von Seilen werden derzeit im Netzbetrieb eingesetzt:
- Aluminiumseil
- Stahl-Aluminiumseil mit dem Querschnittsverhältnis 1:6
- Aldreyseil
Das deutsche Fernleitungsnetz
Die deutschen Fernleitungen befinden sich im Besitz von den vier Unternehmen E.ON[1], RWE, EnBW und Vattenfall[2]. Diese vier Übertragungsnetzbetreiber teilen sich somit den deutschen Markt für die Übertragung elektrischer Energie auf.
Fernleitungsnetze anderer Länder
- Polen (Schemabild)
Geografische Darstellung
Elektrische Fernleitungen sind auf Landkarten in den Maßstäben 1:50000 und 1:25000 als punktiert-gestrichelte Linien oder Linien mit Pfeilen gekennzeichnet. Sie beginnen, beziehungsweise enden, fast immer in Umspannwerken. Folgendes sind bedeutende Fernleitungen:
- Nord-Süd-Leitung
- 380-kV-Transversale Berlin
- Gotthardleitung
- Lukmanierleitung
- Vorableitung
- 380-kV-Leitung Sils-Fällanden
- 380-kV-Leitung Bonaduz-Breite
- Baltic-Cable
Gesetzliche Bestimmungen
Für den Bau von Fernleitungen sind Durchleitungsrechte erforderlich, die allerdings heutzutage recht umstritten sind. Sicherheitsabstände zu Bäumen, Gebäuden und anderen Freileitungen sind dabei einzuhalten. Gegen neue Leitungsprojekte werden von den Anliegern oftmals Einsprüche erhoben.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Fernleitungen
Anwohner machen nicht selten den Elektrosmog für Krankheiten und Konzentrationsschwächen verantwortlich, was unter Umständen zu Gerichtsprozessen gegen die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber führt. Angesichts des zunehmenden Strombedarfs wird hingegen nicht selten der Ausbau von 220-kV-Grobverteil-Leitungen auf 380 kV in Erwägung gezogen.
Fernleitungen für Gas
Fernleitungen für Gas sind überregionale Leitungen, beziehungsweise Gas-Pipelines, die die Verteilung von Gas zu in die einzelnen Versorgungsnetze mit Hausanschlüssen sicherstellen[3]. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bietet eine Übersicht der Gasfernleitungen in Deutschland.[4]
Siehe auch
- Innerdeutscher Stromverbund
- Glasfasernetz, häufig gleichzeitig und parallel zu Fernleitungen verlegt
Einzelnachweise
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