- Hochtontherapie
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Die hochfrequente Muskelstimulation ist eine Entwicklung in der Elektrotherapie. Im Gegensatz zur klassischen Elektrotherapie werden elektrische Wechselfelder im Frequenzbereich von etwa 4 bis 30 Kilohertz eingesetzt. Außerdem werden die Stromstärke und die Frequenz gleichzeitig moduliert. Als Hauptindikationen der Methode werden Rückenschmerzen, degenerative Gelenkerkrankungen (hier insbesondere: Kniearthrose), diabetische Polyneuropathie, Migräne und Kopfschmerzen, Wundheilung und Ödembehandlung angegeben.
Die Hochfrequente Muskelstimulation wurde von dem deutschen Neurologen und Psychiater Ulrich May patentiert und ist wissenschaftlich kaum erforscht. Sie wurde experimentell zur Behandlung der diabetischen Polyneuropathie eingesetzt. In einer Pilotstudie des Deutschen Diabetes-Zentrums Düsseldorf an insgesamt 41 Probanden mit Diabetes Typ 1 und 2 wurde eine positive Wirkung der Hochtontherapie bei der symptomatischen Behandlung der Krankheit vermutet. [1] Dabei berichteten 16 von 20 Probanden von einer deutlichen subjektiven Verbesserung der Symptome nach der Hochton-Behandlung. In der Kontrollgruppe, die mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) behandelt wurde, gaben 7 von 21 Probanden an, dass die Symptome deutlich zurückgegangen seien, was statistisch nicht signifikant ist. Allerdings traten die Beschwerden bei beiden Behandlungen nach einigen Tagen erneut auf, so dass eine dauerhafte Behandlung nötig erscheint. Bei einer weiteren klinischen Studie, die im Universitätsklinikum Heidelberg durchgeführt wurde, berichteten 13 von 20 Patienten von einer subjektiven Verbesserung der Symptome, allerdings wurde bei dieser Studie keine Kontrollgruppe untersucht und sie ist damit von geringem Aussagewert. [2]
Um die Beschwerden dauerhaft zu lindern, sollte laut Befürwortern der Methode die Therapie dreimal pro Woche für 30 Minuten angewendet werden. Ansonsten kehren die Beschwerden zurück. Trotz nicht dargelegter Wirksamkeit bieten rund 400 Mediziner bundesweit sowie fünf Diabetologische Schwerpunktkliniken die Behandlung an. Die Kosten der Hochtontherapie werden von den Krankenkassen nicht übernommen.[3]
Quellen
- ↑ Zusammenfassung der Düsseldorfer Studie
- ↑ Zusammenfassung der Heidelberger Studie
- ↑ R. Klakow-Franck: Gebührenordnung für Ärzte: Muskelspiele – Im Umfeld der Orthopädie. Dtsch Arztebl 2002; 99(8) (pdf)
Weblinks
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