- Hochwälder
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Fritz Hochwälder (* 28. Mai 1911 in Wien; † 20. Oktober 1986 in Zürich) war ein österreichischer Dramatiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fritz Hochwälder erlernte bei seinem Vater in der Westbahnstraße, im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau das Tapeziererhandwerk, verfolgte aber als Autodidakt, etwa durch Volkshochschulkurse am Volksheim Ottakring, seine historische und politische Bildung und engagierte sich politisch auf Seiten der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), der Jugendorganisation der SDAP im Bezirk Neubau. Hochwälders erste Tragödie, Jehr, wurde 1932 in den Wiener Kammerspielen uraufgeführt. Im August 1938, nach dem Anschluss Österreichs, flüchtete er durch den Rhein schwimmend in die Schweiz. Dort wurde er zeitweilig interniert, machte aber dann, durch die Gesetze zur beruflichen Untätigkeit verpflichtet, sein schriftstellerisches Hobby zur Hauptbeschäftigung.
Hochwälders Drama "Das Heilige Experiment", eine Darstellung des Scheiterns des Jesuitenstaates in Paraguay an den weltlichen Interessen der spanischen Kolonialherrschaft, wurde 1943 in Biel-Solothurn uraufgeführt und erlebte 1947 seine erfolgreiche Premiere im befreiten Österreich (am Wiener Burgtheater). 1952 brachte es seinem Autor auch den internationalen Durchbruch, ausgehend von Paris (unter dem Titel "Sur la terre comme au ciel").
Hochwälders erfolgreichste Zeit waren die 1950er Jahre, in denen er quasi als Hausautor des Burgtheaters fungierte und seine dramaturgisch gut gebauten, spannungsreichen Stücke mit historisch-politischem Hintergrund auch im Ausland viel gespielt wurden. In den 1960er Jahren wurde es stiller um ihn. Die etwas pathetische, an den Klassikern geschulte Sprache des Dramatikers geriet außer Mode, Hochwälders Herzleiden beeinträchtigte zudem seine Schaffenskraft. Fritz Hochwälder blieb aber dennoch bis zuletzt "der" offizielle Dramatiker der Zweiten Republik.
Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33 G, Nummer 74) beigesetzt.
Auszeichnungen
- 1956 Grillparzer-Preis
- 1956 Literaturpreis der Stadt Wien
- 1962 Anton-Wildgans-Preis
- 1966 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
- 1980 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
Theaterstücke
- Jehr. 1932
- Liebe in Florenz. 1939
- Das heilige Experiment. 1942
- Hotel du Commerce. 1943
- Der Flüchtling. 1945
- Die verschleierte Frau. 1946
- Meier Helmbrecht. 1946
- Der öffentliche Ankläger. 1947
- Virginia. 1948
- Donadieu. 1953
- Die Herberge. 1955
- Der Unschuldige. 1956
- Donnerstag. 1959
- Schicksalskomödie. 1960
- Der verschwundene Mond. 1961
- 1003. 1964
- Der Himbeerpflücker. 1965
- Der Befehl. 1967
- Lazaretti oder Der Säbeltiger. 1975
- Im Wechsel der Zeiten. 1980
Verfilmungen
- 1965 Der Himbeerpflücker (Regie: Erich Neuberg), mit Helmuth Qualtinger, Kurt Sowinetz, Hilde Sochor, Blanche Aubry, Lukas Ammann, Helmut Janatsch, Emmerich Schrenk
- 1986 Mission (nach Das heilige Experiment) Regie: Roland Joffe, mit Robert de Niro, Jeremy Irons, Liam Neeson
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Hochwälder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographischer Artikel über F.H.von René Freund (Wiener Zeitung)
Personendaten NAME Hochwälder, Fritz KURZBESCHREIBUNG österreichischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 28. Mai 1911 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 20. Oktober 1986 STERBEORT Zürich
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