Hollerhöhle

Hollerhöhle
Hollenkammer
Lage: Landkreis Waldeck-Frankenberg,
Hessen, Deutschland
Geographische Lage: 51° 22′ 42″ N, 9° 6′ 44″ O51.3783333333339.11222222222227Koordinaten: 51° 22′ 42″ N, 9° 6′ 44″ O
Hollenkammer (Hessen)
DEC
Hollenkammer
Typ: Sandstein-Felshöhle

Die Hollenkammer, auch Hollenhöhle genannt, ist eine kleine Höhle bzw. ein Naturdenkmal südlich der Kleinstadt Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Hollenkammer liegt in Nordhessen rund 1 km nördlich des südlichen Volkmarsener Stadtteils Lütersheim bzw. an der Ostflanke des Wattertals. Ihr Sandsteinportal befindet sich an der Südflanke des 271 m ü. NN hohen Tentenberg.

Etwa 1 km nördlich der Hollenkammer liegen die Huckershöhlen, zirka 3,5 km östlich verläuft die Nordwestgrenze des größtenteils im Landkreis Kassel gelegenen Naturpark Habichtswald, unweit südlich befinden sich Überbleibsel der Burg Fürstenstein und ungefähr 3,5 km westlich erstreckt sich der Twistesee (Entfernungen jeweils Luftlinie).

Geologie

Die Hollenkammer ist eine in einem weiß-rotem zerklüfteten Sandsteinmassiv natürlich entstandene Höhle in einem Kiefernwald nördlich von Lütersheim an dem an einem Sportplatz beginnenden Wanderweg 8. Die Höhle befindet sich hinter einem abseitigen Sandsteinportal. Mineralogisch handelt es sich bei den verwitterten und zerklüfteten von gewaltigen parallel laufenden Eisenquadern durchsetzten Blöcken um Oxydationsstufen im Sandstein. Speläologisch gehört die Höhle dem Typ Halbhöhle an.

Geschichte

Die Hollenkammer war eine Kultstätte. Ihr Name geht auf die heidnische Holba, die gütige Gemahlin Wotans zurück. An deren Namen erinnert noch heutzutage eine in der Nähe befindliche Quelle. In der Zeit der Christianisierung hauste in der Hollenkammer ein Einsiedler, der zur Verbreitung des Christentums Bonifatius unterstützt haben soll.

Sage

Allgemein

Der Sage nach sollen Hollen (=Wichtel) in der Höhle gelebt haben. Den Bewohnern der Umgebung zeigten sich diese Phantasiegeschöpfe nicht. Man bemerkte die Wichtel nur durch ihre guten Taten oder Streiche an den Menschen der Umgegend. Die Hollen waren hilfreiche kleine Hausgeister, aber auch zu Schabernack geneigt.

Sage vom Knecht und den Hollen

Als einst ein Knecht aus Lütersheim in der Nähe der Hollenkammer auf einem Feld arbeitete, hörte er ein Klopfen. Da dachte er, die Hollen backten Kuchen und rief: "Holle, back mir auch einen Kuchen!" Beim nächsten Wenden des Pflugs kam er wieder an die gleiche Stelle und sah ganz erstaunt auf einem Tuch einen Kuchen liegen. Zuerst wollte er ihn nicht annehmen. Da rief eine Holle: "Wenn du den Kuchen nicht nimmst, dann kratze ich dir die Augen aus!" Da hat er ihn genommen.

Sonstiges

Die Hollerhöhle ist Lebensraum einer Fledermauskolonie.

Heutzutage befindet sich eine Ruhebank am Sandsteinportal der Hollenhöhle.

Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 78
  • A. Hüneberg: Kasseler Neueste Nachrichten. 1926 (Sonderseite Heimatland)

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