- Holocaust Memorial Museum
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Das United States Holocaust Memorial Museum ist eine US-amerikanische, bundesstaatliche Museums-Einrichtung in Washington D.C.. Abkürzung dafür ist USHMM. Es dient als nationale Gedenkstätte für die Opfer sowie zur Dokumentation und Interpretation der Geschichte des Holocaust und befindet sich auf der National Mall zwischen Washington Monument und Jefferson Memorial, am Raoul Wallenberg Platz. Von 22 weiteren Holocaustmuseen in den USA befinden sich je vier in den Bundesstaaten Texas, New York, Kalifornien und Florida.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Das Museum beruht auf einer von Jimmy Carter 1979 einberufenen präsidialen "U.S. Holocaust Memorial Commission", deren erster Vorsitzender Elie Wiesel war. Die Vorlage wurde 1980 vom US-Kongress einstimmig, zusammen mit den Days of Remembrance, beschlossen (Public Law 96-388). Auf dieser Entschliessung beruht auch die Förderung aus öffentlichen Mitteln.
1983 präsentierte George H. W. Bush der Kommission den ersten Gebäudeentwurf. Die Verhandlungen über die architektonische Gestaltung und die Inhalte (schwarze US-Amerikaner sowie Indianer und Revisionisten sahen ihre Interessen nicht berücksichtigt) führten dazu, dass es erst 14 Jahre später, im April 1993, als "public-private enterprise" eröffnet wurde. Das Gebäude wurde vom Architekten James Freed mit 200 Mio $ aus Privatspenden auf öffentlichem Boden errichtet. Zu diesem Zweck wurde der Kommission der historische "Auditor's Building Complex" 1987 von der General Services Administration übertragen. Bedenken von Bürgern und innerhalb der Kommission verhinderten den ursprünglich geplanten, kompletten Abbruch.
Ausstellungen
Die Ausstellungsräume beinhalten 26.000 authentische Artefakte sowie zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen mit Bezug zum Holocaust. Gebäudezentrum ist eine hexagonale Halle des früheren Gebäudes (heute "Hall of Rememberance"). Den Startpunkt des Rundgangs bilden in der "Hall of Flags" die Fahnen verschiedener US-Divisionen, die am Sieg beteiligt waren. Das Museum sammelt und bewahrt Beweisstücke, verbreitet Lernmaterialien und produziert Radio- und Fernsehprogramme. Es finden jährliche Gedenkfeiern statt.
Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden zeigte eine Ausstellung des Holocaust Memorial Museums: Tödliche Medizin: Rassenwahn im Nationalsozialismus vom 12. Oktober 2006 bis 24. Juni 2007.
Verwaltung
Das Museum wird von einem 55-köpfigen "United States Holocaust Memorial Council" geleitet, der um 10 Kongressabgeordnete und drei ex officio Vertreter jeweils des Bildungs-, Innen- und Außenministeriums ergänzt wird. Präsident des Rates ist Fred S. Zeidman. 2006 berief George W. Bush den konservativen Kolumnisten Dennis Prager ins Konzil.[1]
Das Museum hat etwa 1,7 Mio Besucher pro Jahr. Seit der Gründung 1993 besuchten es 23 Mio Menschen, davon 8 Mio Schulkinder.
Bei Einnahmen von 70 Mio $ im Jahr (davon 42 Mio $ staatliche Zuschüsse; zum Vergleich: British Museum 56 Mio $; Louvre 118 Mio $) hat es im Geschäftsjahr 2005 Überschüsse in Höhe von 15,3 Mio $ erwirtschaftet. Im Vergleich zu anderen Museen, die zudem nicht eine einzelne Ethnie thematisieren, hat das USHMM erhebliche Rücklagen in Aktien (63 Mio $), Investmentfonds (58 Mio $), israelischen Staatsanleihen (4,2 Mio $) und anderen Anlageformen, insgesamt 147,5 Mio $ (2005[2]). Zur Konsolidierung strebt es künftig einen Kapitalstock von 300 Mio $ an.
Kritik
Die Teilnahme des Widerstands und der sowjetischen Armee wird zugunsten der US-Streitkräfte stark marginalisiert. Kritiker wie Rochelle Saidel meinen zudem, dass die restriktive Einwanderungspolitik der USA in dieser Zeit sowie die Weigerung der Alliierten, Auschwitz im Luftkrieg anzugreifen, nicht thematisiert seien, wodurch die "Geschichte neugeschrieben" werde.
Siehe auch
- Los Angeles Museum of the Holocaust
- Florida Holocaust Museum in Saint Petersburg (Florida)
- Holocaust Memorial Center in Farmington Hills (Michigan)
- Peter Longerich (Forscher, Himmler-Biograph am USHMM in Washington)
- Shoa-Gedenkstätte Paris
Literatur
- Jeshajahu Weinberg, Rina Elieli: The Holocaust Museum in Washington. New York. Rizzoli International, 1995.
Weblinks
- United States Holocaust Memorial Museum (englisch)
- weltweite Liste der Holocaustmuseen
- Mit den SS-Maiden auf der Hütte - Ein bisher unbekanntes Fotoalbum zeigt die Täter von Auschwitz in geselliger Runde, Christian Esch in der Berliner Zeitung vom 22./23. September 2007
Quellen
- ↑ http://www.ushmm.org/museum/press/archives/detail.php?category=07-general&content=2006-09-06 USHMM-Pressemeldung vom 6. September 2006
- ↑ http://www.ushmm.org/notices/performance/?content=2005
38.887777777778-77.033611111111Koordinaten: 38° 53′ 16″ N, 77° 2′ 1″ W
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