Homeric

Homeric

Die RMS Homeric war ein Schiff der White Star Line. Sie wurde ursprünglich für den Norddeutschen Lloyd als Columbus gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

  • Tonnage: 34 351 BRT
  • Länge: 232,59 m
  • Breite: 24,64 m
  • Geschwindigkeit: 18 kn
  • PS: 32 000
  • Kessel: 12
  • Maschine: zwei Vierzylinder-Dreifach-Expansions-Dampfmaschinen
  • Propeller: 2
  • Schornsteine: 2

Passagierkapazität

1922

  • 1.Klasse: 529
  • 2.Klasse: 487
  • 3.Klasse: 1750

1932

  • 1.Klasse: 472
  • Touristenklasse: 832
  • 3.Klasse: 659

Schiffsleben

Kriegszeit

Vier prächtige Expressdampfer hatte der Norddeutsche LLoyd im Jahre 1913 auf dem Nordatlantik beschäftigt, daneben noch einige kombinierte Passagier- und Frachtdampfer für den normalen Dienst nach New York. Einer davon sollte auch die Columbus werden, eigentlich ein wenig zu groß für diesen zweitrangigen Dienst. Gute Erfahrungen hatte die Reederei aber mit dem Dampfer SS George Washington gemacht, einem 25.000-Tonner mit einer ökonomischen Geschwindigkeit von 18 kn, der sich in dem gegenüber dem Expressdienst etwas langsameren Service nach New York außerordentlich gut bewährt hatte.

Das gab den Anstoß, der Schichau-Werft in Danzig den Auftrag zum Bau von zwei großen Schiffen mit ökonomischer Geschwindigkeit zu erteilen. Das erste dieser Schiffe wurde am 17. Dezember 1913 auf den Namen Columbus getauft. Bei Kriegsausbruch im August 1914 war das Schiff zu 80% fertig - und in diesem Bauzustand blieb es bis Kriegsende.

Weiterbau nach dem Krieg

Das noch unfertige Schiff wurde nach Kriegsende an Großbritannien abgetreten und 1920 durch die White Star Line vom britischen Staat gekauft.

Das Schiff selbst lag nach wie vor in Danzig. Die Reederei hatte großen Bedarf an Tonnage, erstens wegen der vielen Kriegsverluste und zweitens, weil auch der Verlust der Titanic noch ausgeglichen werden musste. Der Weiterbau der Columbus auf der deutschen Werft verlief 1919 natürlich nur sehr schleppend, denn die Arbeiter legten keinen großen Arbeitseifer an den Tag für ein Schiff, von dem sie sowieso wussten, dass es dem ehemaligen Kriegsgegner in die Hände fallen würde. Inspektoren der White Star Line erschienen auf der Werft in Danzig, um den Fertigbau zu überwachen, und endlich, am 21. Januar 1922, lief das Schiff erstmalig in Southampton ein. Kurz darauf, am 15. Februar, ging es auf Jungfernreise nach New York.

Schiffsausstattung

Inzwischen war auch der Schiffsname den typischen Namen der White-Star-Schiffe angepasst und in Homeric geändert worden. Mit ihren 34.000 BRT sah die Homeric gewaltig aus. Sie hatte fünf durchlaufende Decks, darüber das Brückendeck und das Bootsdeck mit weiteren kleineren Aufbauten darauf. 14 wasserdichte Schotten sorgten für eine gute Unterteilung des Rumpfes, und mit sechs Luken und Laderäumen war ausreichend Lagerkapazität vorhanden. Die Wohnräume waren gut ausgestattet und für Passagiere der 1., 2. und 3. Klasse unterteilt, von denen die 1. Klasse mittschiffs und die übrigen Passagiere weiter hinten untergebracht waren. Die meisten der Gesellschaftsräume befanden sich auf dem Brücken- und Bootsdeck.

Nach einer Überholung im Jahre 1923 hatte sich die Geschwindigkeit auf 19,5 kn gesteigert, womit sie zum Expressdampfer befördert werden konnte und auch wurde, denn ab jetzt wurde sie zusammen mit den Giganten Majestic (II) und Olympic als Schnelldampfer der White Star Line nach New York eingesetzt. Tatsache war aber, dass das Schiff nicht für den Expressdienst gebaut worden war, und sie somit immer die langsamste unter den Schnelldampfern blieb. Ein drittes Schiff wurde aber benötigt, und ihrer Größe wegen kam dafür nur die Homeric in Frage.

Schiffsleben

Bei ihrer Reederei und auch bei den Passagieren erwarb sie sich einen guten Ruf als zuverlässiges Schiff, bis die Weltwirtschaftskrise mit der anschließenden Rezession einsetzte und nicht mehr so viele Expressdampfer benötigt wurden. Ihre letzte Atlantiküberquerung machte sie im Januar 1932 und beschränkte sich fortan auf Kreuzfahrten. Dafür war sie natürlich wegen ihrer gut ausgestatteten Wohnräume und der wirtschaftlichen Maschinenanlage bestens geeignet.

1934 erfolgte der Zusammenschluss von Cunard und White Star Line. Die Homeric unternahm bis September 1935 weiterhin Kreuzfahrten, dann wurde sie außer Dienst gestellt und aufgelegt. 1936 kaufte eine britische Abwrackwerft das Schiff zum Verschrotten.

Das Schwesterschiff

Das Schwesterschiff, das eigentlich Hindenburg heißen sollte und kurz nach der Columbus auf Kiel gelegt worden war, übernahm später den Namen seines an England abgetretenen Vorgängers und wurde, noch immer als Columbus (II) bezeichnet, am 19. Dezember 1939 320 sm östlich von Cap Hatteras beim Versuch nach Deutschland durchzubrechen, von den Deutschen selbstversenkt.


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