Honthorst

Honthorst
Gerrit van Honthorst, Selbstporträt
Anbetung der Hirten
Anbetung der Hirten
Der verlorene Sohn
Der ungläubige Thomas
Porträt des Prinzen Frederik Hendrik und der Amalie von Solms

Gerrit van Honthorst (* 4. November 1592 in Utrecht; † 27. April 1656 ebenda) war ein niederländischer Maler. Er zählte zu den Anhängern Caravaggios und wird als einer der Utrechter Caravaggisten bezeichnet. Gerrit van Honthorst hat mehrere Alternativnamen: Gherardo della Notte, Gerard van Honthorst, Gherardo Fiammingo oder Gerardo van Hermansz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Honthorst war ein Schüler Abraham Bloemaerts, vollendete aber seine Ausbildung in Rom, wo er besonders Caravaggios Werke studierte. Er begegnete Guido Reni und arbeitete mit ihm zusammen.

Um 1620 kam er zurück nach Utrecht und heiratete seine Cousine. Im Jahr 1622 trat er in die Utrechter Malergilde ein. Dann traf er die vertriebene Winterkönigin Elisabeth Stuart und erteilte später ihren Kindern Unterricht. Er kaufte sich ein großes Haus und öffnete ein Atelier; Rubens schenkte ihm ein Besuch. 1628 hielt er sich in London auf, zusammen mit seinem Schüler Joachim von Sandrart. Er arbeitete für Karl I. (England), um ein allegorisches Bild mit Porträts der königlichen Familie zu malen.

1637 trat er in die Malergilde des Haag ein, wo er bis 1652 tätig war. Die Prinzen von Oranien, Friedrich Heinrich und Wilhelm II. ernannten ihn zum Hofmaler und gaben ihm zahlreiche Aufträge. Wegen der vielen Arbeit öffnete er ein zweites Studio in Den Haag.

In seinen Werken mischen sich die Einflüsse Abraham Bloemaerts und Caravaggios. Zumeist wandte er nächtliche Beleuchtung durch Kerzen- oder Lampenlicht an, weshalb er von den Italienern den Beinamen "Gherardo della Notte" erhielt.

Solche Bilder pflegen eine etwas schwere gelbe Farbe im Licht und wenig durchsichtige Schatten zu haben. Vortrefflich, von klarer, vertriebener Behandlung, einfacher und natürlicher Auffassung sind seine Porträts.

Er hinterließ zahlreiche Werke, von denen

  • Die Befreiung Petri,
  • Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht,
  • Das Puffspiel (Berliner Museum),
  • Christus vor Pilatus (Belvedere zu Wien),
  • Die Verleugnung Petri (Wien, Galerie Liechtenstein),
  • Der Zahnarzt (Dresdener Galerie),
  • Das Konzert (Paris, Louvre),
  • Der fröhliche Musikant (Amsterdam, Reichsmuseum),
  • Der verlorene Sohn,
  • Ceres die Proserpina suchend (München, Pinakothek) und
  • Der ungläubige Thomas

hervorzuheben sind.

Wichtige Werke

  • Anbetung der Hirten, 1620, Leinwand, 339×199 cm. Florenz, Galleria degli Uffizi
  • Anbetung der Hirten, 1622, Leinwand, 150×191 cm. Köln, Wallraf-Richartz-Museum
  • Apoll und Diana, 1628, Leinwand, 357×640 cm. Hampton Court, Palace
  • Beweinung Christi, 1633, Leinwand, 338×231 cm. Gent, S. Bavo
  • Christus in Gethsemane, Leinwand, 113×110 cm. Leningrad, Ermitage
  • Christus vor Kaiphas, Leinwand, 272×183 cm. London, National Gallery

Sein Bruder Willem van Honthorst (* 1604 in Utrecht; † 1666 daselbst) war ebenfalls Historien- und Porträtmaler. Er hielt sich von 1650 bis 1664 am Berliner Hof auf. Die von ihm in den Galerien von Berlin, Amsterdam und Schwerin befindlichen Porträts gleichen denen Gerrits, sind indes noch etwas glätter und verschmolzener in der Ausführung.

Literatur

  • Braun, H. (1966) Gerard und Willem van Honthorst.

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