Hospitality exchange

Hospitality exchange

Gastfreundschaftsnetzwerke (teilweise auch Gastgeberdienste genannt) sind (oft internationale) Netzwerke von Privatpersonen, welche sich bereit erklären, Reisende für einen begrenzten Zeitraum kostenlos bei sich auf zu nehmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das erste Gastfreundschaftsnetzwerk, Servas Open Doors, wurde 1949 von Bob Luitweiler als eine transnationale, unkommerzielle, von Freiwilligen geführte Organisation gegründet. Sie setzt sich für Frieden zwischen den Völkern ein. Die Anfänge des zweitältesten Dienstes liegen im Traveler's Directory, das 1965 von John Wilcock aufgebaut wurde. Darin wurden ursprünglich nur seine eigenen Freunde aufgelistet, die bereit waren, sich auf Reisen gegenseitig aufzunehmen. 1988 entstand daraus das Netzwerk Hospitality Exchange. Der erste internetbasierte Dienst war Hospex, der seit 1992 von Polen aus operierte.

Seit den 1990er Jahren geht der Trend der Gastfreundschaftsnetzwerke zunehmend weg von Gastgeberlisten in gedruckter Form hin zu Datenbanken im Internet, die den Benutzern zur Verfügung stehen, um miteinander Kontakt aufzunehmen. Diese Webseiten haben seit 2000 einen enormen Zuwachs erfahren. Beispiele dafür sind CouchSurfing und Hospitality Club (direkter Nachfolger von Hospex). Die einzelnen Dienste variieren in ihrer Organisation, in den Funktionen, die den Benutzern zur Verfügung stehen, zu einem geringeren Teil auch in den Nutzungsbedingungen und der typischen Zielgruppe.

Funktionsweise

Durch Gastfreundschaftsnetzwerke wird die Reise erschwinglicher und ein direkterer Kontakt zu den Menschen des Landes und ihrer Lebensweise ermöglicht. Registriert sind die Gastgeber in Gastgeberlisten, die in digitaler oder gedruckter Form zugänglich sind. Der Reisende sucht sich selbstständig seine Übernachtungsplätze, indem er mögliche Gastgeber anhand der Liste kontaktiert.

Der Aufenthalt beträgt typischerweise nur wenige Tage pro Gastgeber. Prinzipiell gibt es im Gegensatz zu einem Hotelaufenthalt weder eine Gebühr, noch einen Anspruch auf Versorgungsleistungen über die Übernachtung hinaus. Gemeinsame Mahlzeiten, die Benutzung von Küche, Telefon oder Internet sowie die Beteiligung an den entstehenden Kosten werden individuell vereinbart. In vielen Gastgeberlisten sind auch Personen eingetragen, die bereit sind, Touristen in der Stadt herumzuführen.

In Privathaushalten zu übernachten bedeutet für die Reisenden ein großes Ersparnis des Geldes, das sie normalerweise für Übernachtungen in Hotel oder Jugendherberge ausgeben würden. Auf längere Zeit (etwa von zwei bis vier Wochen) kann diese Strategie das Reisebudget um die Hälfte reduzieren. Dadurch wird nicht nur eine Reise überhaupt erst finanziell ermöglicht, auch längere Aufenthalte im Land werden erschwinglich, was oft gleichgesetzt wird mit einer erheblich authentischeren Erfahrung des Landes.

Beispiele für populäre Gastfreundschaftsnetzwerke

  • ADFC-Dachgeber (nur in Deutschland, Voraussetzungen: Unterwegs mit dem Fahrrad, Kauf der Gastgeberliste)
  • BeWelcome (Voraussetzung: kostenlose Anmeldung auf der Internetplattform.)
  • CouchSurfing (Voraussetzung: kostenlose Anmeldung auf der Internetplattform.)
  • Hospitality Club (Voraussetzung: kostenlose Anmeldung auf der Internetplattform.)
  • Servas (Voraussetzungen: Informationsgespräch mit einem Interviewer, Ausleihen der Gastgeberliste.)
  • Pasporta Servo (Voraussetzungen: Esperanto-Grundkenntnisse, Kauf der Gastgeberliste.)
  • WWOOF ("Worldwide opportunities on organic farms", Kost & Logis gegen Arbeit auf der Farm)

Weblinks


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