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Hotlinking oder Inline Linking bezeichnet das Einbetten von Medien in eine Webseite, die auf einem anderen Host als die sie enthaltende Seite gespeichert sind. Oft handelt es sich bei den Medien um Bilder, aber auch das Referenzieren von Sound, Videos oder Text ist üblich.
Außer im Falle des Framings (siehe unten) einer Homepage einer Webpräsenz stellt Hotlinking stets eine Form von Deep Links dar.
Inhaltsverzeichnis
Hotlinking als unerwünschte Nutzung
Der Ersteller einer Webseite kann Hotlinking einsetzen, um den die Webseite anbietenden Host von Datenverkehr zu entlasten, weil es für den Betrachter der Seite nicht unmittelbar ersichtlich ist, falls ein Medium von einem fremden Host eingebunden wird. Neben der Reduzierung des Datenverkehrs wird somit auch Speicherplatz für das eingebundene Medium eingespart.
Allerdings muss der fremde Host dann zusätzlich zu den eigenen Besuchern auch noch die Besucher der verweisenden Seite mitversorgen; er hat damit also zusätzlichen Datenverkehr abzuwickeln. Die verweisende Seite „stiehlt“ praktisch die Übertragungskapazität des fremden Hosts. Daher spricht man in solchen Fällen von Traffic-Diebstahl, Traffic-Klau oder Leeching.
Dieses Ungleichgewicht der positiven und negativen Effekte sorgt dafür, dass diese Vorgehensweise ungern gesehen wird und unter Umständen sogar juristisch sanktioniert werden kann (siehe unten).
Es gibt einige Möglichkeiten, wie ein Webserver oder eine Webanwendung Hotlinking unterbinden kann. Ein häufig gewählter Weg ist das Abfragen des HTTP-Referrers, den der Webbrowser eines Seitenbesuchers mitsendet. Allerdings werden dabei auch die Besucher, die über herkömmliche Hyperlinks auf eine Webseite verwiesen werden, und die Besucher, die den Referrer wegen Datenschutzbedenken ausschalten, am Abrufen des verlinkten Mediums gehindert.
Hotlinking als Dienstleistung
Uploaddatenbanken wie YouTube oder Google Video bieten explizit freies Hotlinking als Dienstleistung an. Die massenhafte Verbreitung als eingebundenes Video auf allen denkbaren Seiten gehört hier zum Geschäftsmodell; der Nachteil eines erhöhten Datenverkehrs wird dabei vom Anbieter in Kauf genommen. Da üblicherweise ein Flash-Player zur Darstellung genutzt wird, hat der Anbieter hier viel weitergehende Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung gestellte Bildfläche auf der einbindenden Seite für eigene wirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Einbinder und Anbieter ziehen also beide einen Vorteil aus diesem Vorgehen.
Die Technik
Im HTML-Quelltext einer Webseite referenzierte Medien können auf mehrere Arten von fremden Hosts eingebunden werden.
Frames und Inlineframes erlauben es, komplette fremde Seiten und damit jede beliebige Art von Medien, welche auf diesen Seiten vorhanden sind, einzubinden. Das geschieht mittels des Attributs src der HTML-Elemente <frame> und <iframe>, das den URL des Frameinhalts angibt. So kann man beispielsweise mit der Angabe <iframe src="http://www.example.com/index.html" /> die gesamte auf dem Host www.example.com liegende Seite index.html in eine auf einem beliebigen anderen Host liegende Seite einbinden. Werden Frames oder Inlineframes zum Hotlinken verwendet, so spricht man von Framing.
Neben Framing existieren noch weitere, von der Medienart abhängige Hotlinking-Methoden.
Rechtliche Situation
Das unerlaubte Einbinden von fremden Medien oder Seitenbestandteilen ist in Deutschland von Gerichten schon in Urteilen untersagt worden. Hierbei wurden unterschiedliche Gesetze wie zum Beispiel das Wettbewerbsrecht und das Urheberrecht herangezogen. So untersagte beispielsweise das Landgericht München I unter Berufung auf das Urheberrecht das Hotlinking eines Fotos.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Framing eines Fotos verletzt Urheberrechte. In: heise online. 24. Januar 2007. Abgerufen am 24. Juli 2008.
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