- Hotmannspiif
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Hotmannspief, auch Hotmannspiif, früher Houpmannspeif, ist ein in dieser Form an historischer Brunnenstelle nach Entwürfen des Stadtbaumeisters Adam Franz Friedrich Leydel 1825 in Form eines Obelisken errichtetes und 1830 mit Figuren versehenes Brunnendenkmal in Aachen.
An der Hotmannspief befand sich früher ein einfacher Laufbrunnen, der bereits 1334 in den Aachener Stadtrechnungen verzeichnet wurde. Etwa um 1600 wurde dieser Brunnen durch einen Brunnen mit runder Beckenschale und Pfeileraufsatz ersetzt. Gespeist wurde er aus dem Überlauf der Marktwasserleitungen („Marktpief“).
Die Herkunft des Namens ist nicht restlos geklärt. Überwiegend wird angenommen, er sei auf die Namen Hotmann, Hautmann, Hauptmann, Houpmann, Hupmann oder Heuftmann zurück zu führen. Bereits 1460 wurde ein Brauhaus „up den Hupman“ im Grafschaftsbuch Kölntor verzeichnet, das damals in das Eigentum des Regulierherrenklosters gelangte und 1530 als „auf den Hoipmann“ vom Prior des Klosters um 1200 Aachener Gulden verkauft wurde. Ob der Name zunächst der Liegenschaft oder einer Familie beziehungsweise einem Haus oder Unternehmen galt, ist nicht geklärt. Heute gilt er nur noch dem Brunnen.
Pief, Piif oder Pyfen bezeichnet in der regionalen Mundart unter anderem ein Rohr und wurde auch für die Endpunkte der Leitungen, die Ausläufe an den Brunnen benutzt.
Die heutige Form erhielt der Brunnen mit dem 1825 errichteten und 1830 mit den Figuren versehenen Obelisken auf quadratischem Grundriss mit halbrunden Auffangbecken vor den Seiten. Ausgeführt wurde der Brunnen in Blaustein aus den Eynattener Steinbrüchen. Damit wurde nach einem Entwurf des Stadtbaumeisters Leydel die frühere Beckenschale ersetzt.
Die gußeisernen, vergoldeten Figuren des Brunnens sind auf allen Seiten gleich. Sie zeigen als Halbrelief Frauen (im Volksmund „Jungfrauen“), die jeweils in beiden Händen Kannen halten, aus denen sich Wasser in Schalen ergießt. Die insgesamt vier Kannen und Schalen sind über den Ecken des quadratischen Grundrisses montiert, so dass es wirkt, als werde jede Kanne von zwei Frauen gehalten. Aus den Schalen fließt das Wasser in den Brunnen und tritt am Sockel unterhalb der Figuren aus Löwenmäulern wieder aus. Dort kann Wasser entnommen werden, bevor es in die Becken am Fuße des Sockels fällt.
Im Sommer 2008 wurden im Zuge einer Sanierungsmaßnahme des Brunnens die Figuren, Löwenköpfe, Schalen und Kannen entnommen und deren Vergoldung erneuert. Des Weiteren wurden Brunnentechnik und Fugen überarbeitet.
Hotmannspief gehört zu den Baudenkmälern der Stadt Aachen.[1] Der Brunnen wird in verschiedenen Aachener Balladen („Öcher-Leddche“) besungen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Baudenkmäler im Gebiet der Stadt Aachen (in der Fassung des 13. Nachtrages), 15. März 2008
Literatur
- Peter Hermann Loosen: Das alte Aachen. 3. Aufl. Aachen, 1978. 29-32.
Weblinks
- Aachen-Markt.de: Die Hotmanspief, abgerufen am 17. August 2008
50.778356.0885916666667Koordinaten: 50° 46′ 42″ N, 6° 5′ 19″ O
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