- Howard H. Aiken
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Howard Hathaway Aiken (* 8. März 1900 in Hoboken, New Jersey; † 14. März 1973 in St. Louis, Missouri) war ein US-amerikanischer Computerpionier, der den ersten digitalen Großrechner der Welt entwickelte.
Leben
Aiken studierte an der University of Chicago, der University of Wisconsin und an der Harvard University, wo er 1937 den Grad eines M.A. (Master of Art) und 1939 den eines Ph.D. (Doctor of Philosophy) erwarb. Nach einigen Jahren der Tätigkeit in der Elektroindustrie wurde er auf einen Lehrstuhl nach Harvard gerufen, wo er von 1941 bis 1946 Mathematik lehrte und Direktor des Laboratoriums für Computertechnik wurde. Die damals eingesetzten Maschinen von Herman Hollerith konnten nur mit positiven Zahlen rechnen, was sie für den wissenschaftlichen Einsatz unbrauchbar machte. Deshalb konstruierte Aiken von 1939 bis 1944 zusammen mit Grace Hopper, die den Computer programmierte, und zwei weiteren Mitarbeitern den ersten digitalen Großrechner der Welt, den Automatic Sequence Controlled Calculator (ASCC). Er wurde später in Mark I umbenannt. Dieser imposante, 17 Meter lange und 2,50 Meter hohe Koloss ging in die Geschichte der Computertechnik ein. Mark I bestand aus 760.000 Einzelteilen, darunter 3000 Kugellager und 80 Kilometer Leitungsdraht. Aiken verwendete als Rechenelemente und zum Speichern elektrisch angetriebene dekadische Zählräder. Das Programm war auf einem 24-spurigen Lochstreifen gespeichert. Das Projekt wurde zum Großteil von IBM finanziert.
Dem Nachfolger Mark II verdankt die Computerwelt den Ausdruck Debugging. Grace Hopper berichtete:
„Der Sommer 1945 war sehr heiß, wir arbeiteten in einem Raum ohne Klimaanlage und ließen daher die Fenster offen. Plötzlich blieb Mark II stehen. Wir krochen natürlich sofort in die Maschine, um den Fehler zu lokalisieren. Nach langem Suchen fanden wir das defekte Relais: drinnen steckte eine Motte, welche leider das Zeitliche gesegnet hatte. Mit einer Pinzette klaubte ich das Insekt heraus, legte es ins Logbuch und klebte es mit ScotchTape (Klebeband) fest. Nun hatte Commander Aiken die Angewohnheit, unverhofft hereinzuplatzen und uns mit der Frage: 'Are you making any numbers?' in Verlegenheit zu bringen. 'Machten' wir keine Zahlen, mussten wir eine Entschuldigung parat haben. Von der Zeit der Motte an hatte es damit keine Not mehr. Wir behaupteten einfach, dass wir beim 'Entwanzen' seien.“
Diese erste Wanze (bzw. Motte) existiert heute noch, sie kann im Museum des Naval Surface Weapons Center in Dahlgren, Virginia, besichtigt werden.
Neben seiner Konstruktion von Computern veröffentlichte Howard Aiken auch Artikel zur Elektronischen Schaltungstheorie und entwickelte den nach ihm benannten Aiken-Code, einen komplementären BCD-Code, der bis heute in Digitaluhren, Taschenrechner und ähnlichen Geräten genutzt wird. Für seine Verdienste um die Computertechnik erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, auch aus Deutschland.
Weblinks
PND: Datensatz zu Howard Hathaway Aiken bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 23. Januar 2007 Personendaten NAME Aiken, Howard Hathaway KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Informatiker GEBURTSDATUM 8. März 1900 GEBURTSORT Hoboken, New Jersey STERBEDATUM 14. März 1973 STERBEORT St. Louis, Missouri
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