Hsüan-tsang

Hsüan-tsang
Xuanzang (Wandmalerei in der Dunhuang-Höhle, China, 9. Jh.)
Statue von Xuanzang an der großen Wildganspagode in Xi’an, China
Xuanzang, aus der Kamakura-Periode, Nationalmuseum Tokio

Xuanzang (chin. 玄奘, Xuánzàng, W.-G. Hsüan-tsang; jap. 玄奘三蔵, Genjō Sanzō) (* 603, † 664) war ein buddhistischer Pilgermönch aus China, der 629-45 die Seidenstraße und Indien bereiste.

Er stammte aus Henan, sein ursprünglicher Familienname war Chen. Mit 13 wurde er Mönch, aber schon nach einigen Jahren reiste er quer durchs Land. 629 verließ er trotz eines kaiserlichen Verbotes von Auslandsreisen China, um nach dem Vorbild eines früheren Pilgermönchs namens Faxian (Dongjin, reiste 399-412) den Buddhismus in dessen Ursprungsland Indien zu studieren.

Sein Weg führte ihn dabei über die Seidenstraße (Kumul/Hami, Samarkand, Balch und auf dem Rückweg Khotan). Von 630 bis 643 bereiste Xuanzang Indien und hielt sich dabei die letzten 8 Jahre hauptsächlich im Harsha-Reich auf. Er studierte lange Zeit in Nalanda und nahm 643 auch als Vertreter des Mahayana-Buddhismus an einem großen Religionsdisput teil.

Mit zwanzig Pferden, 657 buddhistischen Texten und 150 Reliquien machte er sich auf den Rückweg nach China. 645 kam er wieder in Changan an. Der Tang-Kaiser Tang Taizong unterstützte ihn finanziell, so dass Xuanzang 74 heilige Schriften aus dem Sanskrit ins Chinesische übersetzen konnte (darunter Nyāyamukha (649) und Nyāyapraveśa (647)), was maßgeblich zur Ausbreitung des Buddhismus in China beitrug. Sein Cheng Wei Shi Lun wurde unter dem Namen Jōyuishiki-ron zum Haupttext der aus der Faxiang hervorgegangenen japanischen Hossō-shū.

Weiterhin hinterließ Xuanzang eine Reisebeschreibung unter dem Titel „Aufzeichnungen über die Westlichen Gebiete aus der Großen Tang-Dynastie“ (Da Tang Xiyu ji), die heute tieferen Einblick ins damalige Indien gibt. Seine Schriften wurden in der Großen Wildganspagode in Xi’an aufbewahrt, er selbst wurde zur Hauptfigur des klassischen chinesischen Romans „Die Pilgerreise nach dem Westen“.

Literatur

  • Manuskript einer uigurischen Übersetzung einer Biographie des Xuanzang von seinen Schülern Huili und Yencong (auch: Hwui bzw. Yancong), 664 bis 668, befindet sich aufgeteilt in drei verschiedene Sammlungen; mehr dazu auf der Website des Musée Guimet, Paris, siehe unter Weblinks. Ob es eine moderne Übersetzung aus dieser Quelle gibt, ist z.Zt.(Dez 2007) unbekannt.
  • A biography of the Tripitaka master of the great Ci'en Monastery of the great Tang dynasty / translated from the Chinese of Sramana Huili and Shi Yancong ; by Li Rongxi. Berkeley, Calif., Numata Center for Buddhist Translation and Research, 1995. (das ist: Hui-li. Ta T'ang Ta tz'u en ssu San-tsang-fa-shih chuan. English.)

Weblinks


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