- Hugh Marston Hefner
-
Hugh Marston Hefner (genannt „Hef“) (* 9. April 1926 in Chicago, Illinois, USA) ist Gründer und Chefredakteur des Magazins Playboy.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hugh Marston Hefner wurde als ältester Sohn des Buchhalters Glenn Lucius Hefner und dessen Ehefrau Grace Caroline Swanson in Chicago geboren. Er hat einen jüngeren Bruder, Keith (* 1929).
Nach dem Schulbesuch diente er von 1944 bis 1946 in der US Army. Danach absolvierte Hefner ein Studium an der University of Illinois, das er 1949 mit dem Bachelor of Science abschloss. Ab dem Jahr 1951 schrieb Hefner als Werbetexter zunächst für die Zeitschrift Esquire. Im Jahr darauf stieg er als Werbemanager bei der Public Development Corporation, Co. Inc. ein. Im Jahr 1953 wechselte er als Vertriebsleiter zu einer Kinderzeitschrift.
Playboy
Hefner wollte unabhängig sein und ein eigenes Unternehmen gründen. Im Frühjahr 1953 beschloss er seine Idee von einem neuen Männermagazin in die Tat umzusetzen und entwarf im Herbst 1953 die ersten Artikel und Illustrationen. Um genügend Startkapital aufbringen zu können, verkaufte er seine Möbel für 600 Dollar und lieh sich zusätzlich 10.000 Dollar von Bekannten.
Auf die Titelseite kam ein freizügiges Foto von der damals gerade bekannt gewordenen Marilyn Monroe, das Hefner von einem kleinen Verlag für erotische Kalender für 500 Dollar kaufte.
50.000 Exemplare wurden gedruckt. Auf dem Titel stand kein Datum, nicht einmal das Jahr, weil Hugh Hefner nicht wusste, ob es jemals eine zweite Auflage geben würde. Die erste Ausgabe zu 50 Cent das Stück verkaufte sich rasend schnell, fünf Jahre später hatte der Playboy eine Million Käufer. Für viele war dies ein Angriff auf die Institutionen Familie und Kirche.
Eine weitere Idee von Hefner war das Centerfold, das Aufklappbild in der Heftmitte, als Pin-up-Foto für den Spind. Das Centerfold führte direkt zum Playmate des Monats, das im ersten Heft noch „Süße des Monats“ (Sweetheart of the Month) hieß und ein weiteres Foto von Marilyn Monroe war, die zum bekanntesten Pin-up der Welt wurde.
Reaktionen auf die Veröffentlichungen
Das Hefnersche Bild der Frau als Sexobjekt sorgte für Zündstoff. Playboys rasanter Erfolg provozierte im aufgewühlten Amerika der sexuellen Revolution heftige Reaktionen an allen Enden des kulturellen und politischen Spektrums. Feministinnen liefen Sturm gegen die vermeintliche Degradierung und Verniedlichung der Frau mit Hasenohren. Von der rechten Seite protestierten die Konservativen gegen die ihrer Meinung nach unmoralischen Obszönitäten.
Wirtschaftliche Rezession
Zur wirtschaftlichen Rezession (1973) brachten vor allem andere Männermagazine Umsatzprobleme. Besonders das Penthouse und Larry Flynts Hustler wurden eine große Konkurrenz. Der Umsatz brach um fast die Hälfte ein und die Playboy-Clubs und Ferienanlagen machten Verluste. Um die Auflage zu steigern zeigten nun die Bilder (Magazin Juni 1973) vollkommen nackte Frauen, auch das Abbilden der Schamhaare war nun kein Tabu mehr. Insgesamt wurde aus dem intellektuellen Magazin mehr und mehr eine „Sexpostille“ für gehobene Ansprüche. Die Konkurrenz drückte einfach das Niveau. 1975 zeigten zwei Ausgaben lesbische Liebe und Selbstbefriedigung. Daraufhin zogen viele Anzeigenkunden ihre Aufträge zurück.
Um das Magazin wieder auf ein besseres Niveau zu heben, wurde 1976 der Zeitungsmanager Derick Daniels als Vorstand eingestellt. Daniels erkannte, dass vor allem die Konzentration auf das Kerngebiet erforderlich war. Daraufhin wurden viele Hotels, Clubs und Ferienanlagen verkauft oder geschlossen. Er kündigte vielen Mitarbeitern, verschonte aber auch das Management nicht. Infolgedessen gewann das Magazin wieder an Qualität und mit der Eröffnung des Londoner Spielkasinos verfügte der Konzern nun auch über eine neue Geldquelle.
Der Playboy heute
Saniert wurde der Playboy in den 80er Jahren von Hefners Tochter, Christie Hefner. Playboy Enterprises versteht sich heute als internationaler Unterhaltungskonzern und betreibt neben dem Magazin fünf internationale Online-Ventures in Deutschland, Korea, den Niederlanden, Taiwan, Brasilien, die beiden TV-Kanäle Playboy-TV und Spice-TV, und außerdem Video- und DVD-Sparten. Die Lizenzabteilung schließlich kümmert sich um das „Branding“ und die weltweite Vermarktung des berühmten Bunny-Logos.
Beziehungen
Am 25. Juni 1949 heiratete Hefner seine Kommilitonin Mildred Williams, die er an der Northwestern University in Evanston, Illinois kennen gelernt hatte. Sie haben zwei Kinder zusammen, Christie Ann (* 1952) und David Paul (* 1956). Die Ehe wurde 1959 geschieden. Am 1. Juli 1989 heiratete Hefner Kimberley Conrad (* 1962). Sie war „Playmate des Jahres 1989“ und „Playmate for a Lifetime“. Aus der Ehe gingen auch zwei Kinder, Cooper (* 1990) und Marston (* 1991), hervor. Die beiden trennten sich 1998, sind allerdings noch nicht geschieden. Zwei weitere Kinder, Xenia (* 1986) und Rebekka (* 1989) gingen aus nicht ehelichen Verbindungen hervor.
Er lebte bis zum März 2005 mit sieben Frauen im Alter von 18 bis 28 Jahren zusammen. Dann verkündete er, nur noch mit drei Frauen zusammenzuleben, Bridget Marquardt, Kendra Wilkinson und seiner Hauptfreundin Holly Madison. Diese sind Hauptdarstellerinnen der Fernsehserie The Girls of the Playboy Mansion, welche auf Hefners Anwesen gedreht wird. Im Oktober 2008 gaben Kendra Wilkinson und Holly Madison[1] bekannt, sich von Hefner getrennt zu haben und zogen daraufhin aus dem Playboy Mansion aus. Im Januar 2009 zog auch schließlich Bridget Marquardt aus. Hefners neue Freundinnen sind Crystal Harris und die Zwillinge Kristina und Karissa Shannon.
Filmauftritte
Neben seiner Tätigkeit als Verlagsmanager wirkte Hefner in den 1980er Jahren auch an einigen Hollywood-Filmen wie etwa Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (1981), The Comeback Trail (1982) und Beverly Hills Cop II (1987) mit. Auch spielte er in der Folge 110 bei „Immer wieder Jim“ mit James Belushi.
Hugh Hefner trat auch bei „The Fresh Prince of Bel Air“ auf (es wurde in seinem Garten gedreht). Auch in der Dokumentation „Inside Deep Throat“ aus dem Jahr 2005 war Hugh Hefner auf der Kinoleinwand zu sehen. Bei der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ hatte er ebenfalls Auftritte, Folge „Krusty, der TV-Star“, sowie bei der Serie „Sex and the City“, wo auch auf dem gesamten Anwesen gedreht wurde. Sein jüngster Auftritt ist der als sich selbst in der Kinokomödie House Bunny.
Auszeichnungen
Hefner wurde mit mehreren Preisen geehrt, u.a. nominierte man ihn 1989 für die „Public Hall of Fame“. Der Verlagsleiter wurde 1997 auch mit dem „International Publisher Award“ ausgezeichnet, der vom Internationalen Presseverband in London verliehen wird. Als Mitglied des „New York Friars Club“ erhielt er 2002 den „Henry Johnson Fisher Award“.
Trivia
- Das öffentliche Sex-Leben von Hugh Hefner trug nicht unwesentlich zum Mythos des Playboy bei.
- Hugh Hefner kaufte sich für seine letzte Ruhestätte das Grab neben Marilyn Monroe.
- Hefner wählte fünfzig Jahre lang selbst das Foto für die Heftmitte aus, das wohl am meisten über den Erfolg des Playboy entschied.
- Eigentlich sollte das neue Männermagazin „Stag-Party“ heißen (Stag-Party = Junggesellenabend). Doch das amerikanische Stag-Magazin drohte mit Klage, wegen Urheberrechtsverletzung: aus Stag-Party wurde der Playboy.
- Art Paul, der erste Art Director des Playboys, erschuf den berühmten Hasenkopf, der seit der zweiten Ausgabe (1953) den Playboy schmückt und bis heute noch in seiner Ursprungsform verwendet wird.
Playmates
Literatur
- Gretchen Edgr, The Playmate Book - Five Decades of Centerfolds, Edition Olms Verlag, Hildesheim ISBN 3-8228-3977-9
- James K. Beggan und Scott T. Allsion: Tough Women in the Unlikeliest of Places: The Unexpected Toughness of the Playboy Playmate. In: Journal of Popular Culture 38:5, August 2005.
Einzelnachweise
Weblinks
- Hefners eigene Homepage bei playboy.com (englisch)
- Charakterisierung auf der Website von Playboy Enterprises, Inc. (englisch)
- Das Zelebrieren des Schönen bei Telepolis
Personendaten NAME Hefner, Hugh ALTERNATIVNAMEN Hefner, Hugh Marston ; Hef KURZBESCHREIBUNG Gründer des Playboy-Imperiums GEBURTSDATUM 9. April 1926 GEBURTSORT Chicago, Illinois, USA
Wikimedia Foundation.