- Alteplase
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Allgemeines Freiname Alteplase Andere Namen recombinant human tissue-type plasminogen activator (rt-PA)
Summenformel C2569H3894N746O781S40 CAS-Nummer 105857-23-6 ATC-Code Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Actilyse® (D, CH)
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 59007,95 g/mol Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung
unbekanntR- und S-Sätze R: ? S: ? Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Alteplase ist der Freiname des rekombinanten gewebespezifischen Plasminogenaktivators (engl. recombinant tissue-type plasminogen activator, rt-PA). Der Arzneistoff wird als Fibrinolytikum zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thromben) bei verschiedenen Gefäßerkrankungen eingesetzt (Thrombolyse).
Wirkungsweise
Der gewebespezifische Plasminogenaktivator (t-PA) ist eine Serinprotease, die durch die Umwandlung von Plasminogen in Plasmin direkt fibrinolytisch wirkt. Der Wirkstoff Alteplase imitiert die Wirkung des natürlichen gewebespezifischen Plasminogenaktivators. Verwandte, direkt fibrinolytisch wirkende Substanzen sind Tenecteplase und Reteplase. Ähnlich, aber indirekt fibrinolytisch wirken außerdem Streptokinase und Urokinase.
Indikationen
Anwendung findet Alteplase bei folgenden Krankheitsbildern:
- Herzinfarkt (falls eine Koronarintervention mit entsprechender Rekanalisation innerhalb akzeptabler Zeiträume nicht verfügbar ist)
- akutem ischämischen Schlaganfall
- akuter massiver Lungenarterienembolie
Grundsätzlich muss zwischen lokaler und systemischer Lysetherapie unterschieden werden. Bei der lokalen Lysetherapie wird das Fibrinolytikum mittels Katheterintervention nahe an den Wirkort, z. B. eine akut durch ein Blutgerinnsel verschlossene Beinarterie injiziert. Bei der systemische Lysetherapie wird das Fibrinolytikum über eine periphere Vene in den Körperkreislauf gespritzt.
Beim Einsatz aller fibrinolytischen Substanzen muss eine strenge Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen, da gravierende Nebenwirkungen in Form von unstillbaren und potentiell tödlichen Blutungen auftreten können.
Literatur
- Karow T, Lang-Roth R: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2007. Eigenverlag.
- Hoffmeister HM Bewertung alter und neuer Thrombolytika beim akuten Myokardinfarkt: Indikation, Caveats und Erwartungen. Journal für Kardiologie 2002; 9 (Supplementum C), 3–5
- Madhani J, Movsowitz H, Kotler MN: Tissue plasminogen activator (t-PA). Ther Drug Monit. 1993 Dec;15(6):546–51. Review. PMID 8122292
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