Huywald

Huywald
Übersichtskarte: Der Huy in der Bildmitte, oben links der Fallstein

Der bis zu 314 m hohe Huy (sprich: hüh, von althochdeutsch für Höhe, auch Huywald) ist ein Höhenzug im westlichen Sachsen-Anhalt. Er liegt im nördlichen Teil des Landkreises Harz, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Halberstadt und einige Kilometer westlich von Schwanebeck. Er besteht vornehmlich aus Buntsandstein und Muschelkalk. In Richtung Norden und Nordwesten fällt das Gelände zum Großen Bruch hin ab. Nach Osten geht der Huy in die Magdeburger Börde über, im Süden und Südwesten schließen sich das Harzvorland und anschließend der Harz an.

Der höchste Berg, der 314 m hohe Buchenberg, befindet sich etwa drei Kilometer südwestlich von Dingelstedt am Huy, einem Ortsteil der Gemeinde Huy. Der Huywald ist einer der größten, fast reinen Buchenwälder Mitteleuropas.

Auf dem Kamm des Huy liegen das Benediktiner-Kloster Huysburg, das zur Straße der Romanik gehört, sowie die Daneilshöhle.

Politisch gehört der Huy zur gleichnamigen Gemeinde. Die Ortschaften liegen rings um den Höhenzug.

Geschichte

Zwischen 1882 und 1887 wurden mehrere Bohrungen im Huy rund fünf Kilometer von Anderbeck durchgeführt. Dabei wurden große Vorkommen an Kalisalzen und Steinsalz in geringer Tiefe gefunden. Dies führte zur Gründung der Gewerkschaft Wilhelmshall, die hier bis 1926 Salze abbaute und einen zwischenzeitlichen Aufschwung in der Huy-Region auslöste. Vor allem zum Abtransport der Kalisalze entstand auch die Bahnstrecke Jerxheim–Dedeleben–Nienhagen mit einer 1891 errichteten Anschlussbahn von Anderbeck zu den Kalibergwerken.

In der Nähe von Schwanebeck wurde 1897 ein Zementwerk errichtet, das einen Kalksteinbruch im Huy nutzte und ebenfalls an die Bahnstrecke angeschlossen wurde.

Bei Steinbrucharbeiten wurden im Jahr 1910 eiszeitliche Gletschertöpfe entdeckt.

Seit 1934 befand sich im Huy in einem der stillgelegten Kalischächte die Heeres-Munitionsanstalt Dingelstedt b Halberstadt. 1944 arbeiteten dort bis zu 600 Angestellte und Zwangsarbeiter. Bei zwei Explosionen am 21. September 1944 gab es 59 Tote. Von 1957 bis 1961 wurde eine Wiederinbetriebnahme der Kaliförderung erörtert, schließlich aber verworfen. Bis 1962 wurden die unterirdischen Anlagen geräumt. 1978 war die Flutung der Schächte vollendet.

Heute wird der Huy häufig zum Wandern, Radfahren und Reiten genutzt.

Verkehr

Der Huy liegt direkt im „Winkel“ zwischen der westlich verlaufenden B 244 (HelmstedtWernigerode) und der südlich verlaufenden B 79 (WolfenbüttelHalberstadt). In Ost-West-Richtung erstreckt er sich über rund 25 km, in Nord-Süd-Richtung über etwa drei Kilometer.

Die Bahnstrecke (Jerxheim–)Dedeleben–Nienhagen, die auch Huybahn genannt wurde, führte am östlichen und nördlichen Huyrand entlang. Sie wurde 2001 stillgelegt.

51.95505277777810.973125314Koordinaten: 51° 57′ N, 10° 58′ O


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