Huáng Dì

Huáng Dì
Huáng Dì

Huáng Dì (chin. 黃帝 / 黄帝) – der Gelbe Kaiser – ist der mythische Kaiser, der am Anfang der chinesischen Kultur gestanden haben soll.

Er wird zur Gruppe der chinesischen Urkaiser gerechnet, gehört dabei zur Gruppe der fünf Kaiser und soll von 2696 - 2598 v. Chr. regiert haben, ursprünglich ist Huáng Dì jedoch eine göttliche und mythische Gestalt, die erst während der Zhou-Zeit historisiert wurde.

Er gehört zu den wichtigsten Gestalten der chinesischen Mythologie. Ursprünglich ein Kriegsgott, der in den frühen Traditionen eine geringere Rolle spielte, wandelte er sich dann jedoch zum Hochgott und erleuchteten Unsterblichen des Daoismus. Er wird als Eroberer, Richter, Unsterblicher, Gott des Weltenberges Kunlun und des Zentrums der Erde dargestellt.

Von seiner Geburt wird berichtet, seine Mutter sei von Blitzen am nächtlichen Himmel schwanger geworden und nach 20 Jahren Schwangerschaft sei Huáng Dì geboren worden. Er soll sofort gesprochen haben.

Die Gemahlin des Huáng Dì ist Lei Zu (嫘祖 „die Donnerahnin“); seine Tochter ist Niuba, die Trockenheit. Berichtet wird auch von einem Kampf zwischen Huáng Dì und seinem Bruder Yan Di und von einer durch ein Ungeheuer entfesselten Sintflut, die Huáng Dì besiegte. Gleichfalls wird berichtet, Huáng Dì habe sich aus der Haut des Kui, eines mythischen Wesens, das Regen, Wind und Dürre erzeugen konnte, eine Trommel gefertigt.

Die Daoisten sagten ihm nach, das Buch „Die Medizin des Gelben Kaisers“ (黃帝內經 / 黄帝内经, Huángdì Nèijīng), geschrieben zu haben. Das Huángdì Nèijīng enthielt das damalige Wissen über Akupunktur, Akupressur und andere Teilbereiche der traditionellen chinesischen Medizin. Dieses Werk umfasst eine Sammlung von 81 Abhandlungen, die in zwei Büchern zusammengefasst sind – dem Su Wen – Fragen organischer und grundlegender Art – und dem Ling Shu – „Göttlicher Angelpunkt“, mit eher technischen Aspekten der Akupunktur. Im ersteren finden sich Dialoge des Gelben Kaisers mit den Gelehrten seines Hofes, in denen er die Fragen über Physiologie, Morphologie, Pathologie, Diagnose und Krankheitsprävention erläutert. Im Ling Shu wird die klinische Anwendung der Akupunktur und Moxibustion, sowie die Lage der Akupunkturpunkte und der Meridiane beschrieben.

In dem Hauptwerk lassen sich Ideen sowohl aus dem Daoismus wie auch aus dem Konfuzianismus finden. Heute gilt das Buch als eine Kompilation aus der Zeit um 300 v. Chr.

Literatur

  • Anne Birell (1993): Chinese Mythology. Johns Hopkins University Press. ISBN 0-8018-4595-5
  • Schmidt, Muhammad W.G.A. (Hrsg./Übers., 2008): "Der Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin", Multimediales Studien- und Recherchetool auf DVD, 2. Auflage 2008, Viademica-Verlag Berlin. ISBN 978-3-937494-00-5 [auch als Printmedium (Buch in 3 Bänden) erhältlich über Buchhandel oder www.viademica.de, ISBN 978-3-937494-00-5]
  • Schmidt, Muhammad W.G.A. (2008):"Die Medizin des Gelben Kaisers. Konzepte und Therapien für Körper und Geist in der Traditionellen Chinesischen Medizin", Viademica-Verlag Berlin, 2008, ISBN 978-3-937494-48-7

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Huang — (zh ts|t=|s=) is a Chinese surname that means yellow . While Huáng is the pinyin romanisation of the word, it may also be romanised as Houang, Hoang, Wong, Vong, Hung, Hong, Bong, Eng, Ng, Uy, Wee, Oi, Oei or Ooi, Ong, Hwang, or Ung due to… …   Wikipedia

  • Huang — (黃) ist der chinesische Familienname folgender Personen: Huang Binhong (1864–1955), chinesischer Maler Huang Chia Chi (* 1979), taiwanische Badmintonspielerin Huang Chia Hsin (* 1984), taiwanische Badmintonspielerin Huang Ching, chinesischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Huang Zu — Huáng Zǔ (chinesisch 黃祖 / 黄祖; † 208) war ein General und Marineoffizier zum Ende der Han Dynastie. Leben Huang Zu diente dem Gouverneur der Jing Provinz, Liu Biao, als Heerführer und Präfekt von Jiangxia. Im Jahr 189 bildete sich… …   Deutsch Wikipedia

  • Huang He — (Fleuve Jaune, 黃河) Le Huang He à Lanzhou. Carte du cours du Huang He …   Wikipédia en Français

  • Huang Qi — (Chinese: 黃琦), a Chinese webmaster and human rights activist. He was imprisoned from June 2000 to June 2005, and arrested again in July 2008. [ [http://www.rsf.org/article.php3?id article=27892 Cyber dissidentaccused of illegal possession of… …   Wikipedia

  • Huáng Jú — Huang Ju (chin. 黄菊, Huáng Jú; * 28. September 1938 in Jiashan, Provinz Zhejiang; † 2. Juni 2007 in Peking) war einer der Vizepremiers der Volksrepublik China. Er stand bis zu seinem Tod an 6. Stelle des Ständigen Ausschusses des Politbüros der… …   Deutsch Wikipedia

  • Huang — [hwäŋ] river in N China, flowing from Tibet into the Gulf of Bo Hai: c. 3,395 mi (5,464 km): sometimes called Huang He [hu] * * * (as used in expressions) feng huang Huang ti Shih Huang ti Huang Chao Huang Ch ao Huang He H …   Universalium

  • Huang Yi — Huang Zuciang (zh c|c=黃易) (Penname Huang An/Huang Yi) is a Chinese writer of wuxia novels. He graduated from the Department of Fine Arts of the Chinese University of Hong Kong and once worked as the Assistant Chairperson of Hong Kong Museum of… …   Wikipedia

  • Huang-ti — Huáng Dì Huáng Dì (chin. 黃帝 / 黄帝) – der Gelbe Kaiser – ist der mythische Kaiser, der am Anfang der chinesischen Kultur gestanden haben soll. Er wird zur Gruppe der chinesischen Urkaiser gerechnet, gehört dabei zur Gruppe der fünf Kaiser und soll… …   Deutsch Wikipedia

  • Huang Di — Huáng Dì Huáng Dì (chin. 黃帝 / 黄帝) – der Gelbe Kaiser – ist der mythische Kaiser, der am Anfang der chinesischen Kultur gestanden haben soll. Er wird zur Gruppe der chinesischen Urkaiser gerechnet, gehört dabei zur Gruppe der fünf Kaiser und soll… …   Deutsch Wikipedia

  • Huang Ju — (chinesisch 黄菊 Huáng Jú; * 28. September 1938 in Jiashan, Provinz Zhejiang; † 2. Juni 2007 in Peking) war einer der Vizepremiers der Volksrepublik China. Er stand bis zu seinem Tod an 6. Stelle des Ständigen Ausschusses des Politbüros… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”