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Gelber Fluss (Huanghe) Daten Lage China Länge 4.845 km Quellgebiet Gyaring See und Ngoring See im Hochland von Tibet
35° 18′ 50″ N, 96° 13′ 57″ O35.31391666666796.2324444444444500Quellhöhe 4.500 m ü. NN Mündung Golf von Bohai (Gelbes Meer)37.744657120699119.13986206055Koordinaten: 37° 44′ 41″ N, 119° 8′ 24″ O
37° 44′ 41″ N, 119° 8′ 24″ O37.744657120699119.13986206055Abfluss über Gelber Fluss Einzugsgebiet 752.000 km² Abflussmenge MQ: 2.571 m³/s Großstädte Lanzhou, Wuhai, Baotou, Kaifeng, Jinan Der Gelbe Fluss (chin. 黃河 / 黄河, Huáng Hé, anhören?/i, Huanghe, Wade-Giles: Hwangho, Huang Ho, Huangho; mong. Hatan Gol) ist ein Fluss beziehungsweise Strom im Norden der Volksrepublik China (Ostasien).
Nach dem Jangtsekiang ist er der zweitlängste Fluss Chinas und der viertlängste einzelne Fluss der Erde. Zu seiner Länge gibt es unterschiedliche Zahlen: 4.845 Kilometer ist die geläufigste Angabe und diejenige, die in verschiedenen Lexika zu finden ist; die größte in diversen Medien genannte Länge beträgt 5.464 Kilometer. Sein Einzugsgebiet umfasst 752.000 km². Seinen Namen trägt er aufgrund der gelblichen Färbung, die durch abgetragenen Löß entsteht, der über Bäche und Nebenarme in den Flusslauf gespült wird.
Inhaltsverzeichnis
Quelle
Die Quelle des Gelben Flusses befindet sich in den ausgedehnten Weiten des Hochlandes von Tibet, von relativ flach wirkenden Bergen umrahmt, etwa 200 Kilometer nördlich der halben Luftlinie zwischen Lhasa, der Hauptstadt der Autonomen Gebiets Tibet, und Xining in der tibetisch geprägten Region Amdo. Dort liegt sie im Gebirgszug Bayankara Shan (südlich des Kunlun Shan) etwa 450 Kilometer östlich des Quellgebiets des Jangtsekiang, westlich zweier Seen (Ngoring Tsho und Kyaring Tsho) und nordwestlich des Sternenmeers (Xingsuhai) – ein felsig-steppenartiges Gebiet.
Flusslauf
Von seiner Quelle aus durchquert der Gelbe Fluss erst die beiden Seen Kyaring Tsho (Tsaring-nor) und Ngoring Tsho (Ngoring-nor) (34° 55′ 19″ N, 97° 30′ 43″ O34.92197103616497.511901855469 ). Danach fließt er hauptsächlich in östlicher Richtung unter dem tibetischen Namen Ma-chu (རྨ་ཆུ་ „Fluss des Pfaus“, chin. 玛曲, maqu) im Zick-Zack-Kurs durch ein stark gewundenes Hochgebirgstal, unweit des heiligen Bergs A'nyê Maqên.
Sein weiterer Lauf ist dann nordwärts, wo er bis an die Grenzen der Inneren Mongolei vorstösst. Dort beschreibt einen riesigen Bogen um das Ordos-Plateau, bis er, nur wieder südlich fließend, in den Stausee (35° 37′ 16″ N, 110° 35′ 40″ O35.621023736228110.59455871582 ) der Sanmenxia-Talsperre (34° 49′ 44″ N, 111° 20′ 37″ O34.829022998858111.34368896484 ) mündet. In diesem See fließt ihm der Wei He, aus der Region der alten Kaiserstadt Xi’an, zu, und er biegt nördlich des Funiuschan-Gebirges im 90°-Winkel nach Osten ab. Von dort aus fließt der Gelbe Fluss durchwegs in Richtung Osten über die Xiaolangdi-Talsperre (34° 55′ 22″ N, 112° 21′ 45″ O34.922674786784112.36249923706 ), durchquert in den Provinzen Shanxi und Shaanxi ein Lössplateau und verlässt nach und nach das schluchtenreiche Bergland.
Etwa 45 Kilometer nach der Stadt Kaifeng (auch Khaifung genannt) wendet sich der Strom nach Nordosten und durchfließt die aus seinen Ablagerungen gebildete Tiefebene. Etwas über 500 Kilometer nach Kaifeng erreicht der Huáng Hé zwischen Tianjin und der Halbinsel Shandong den Golf von Bohai (auch Tschili oder Petschili genannt), einen Randbereich des Gelben Meeres.
Sedimente, Stauseen und Flussverlagerungen
Der „Gelbe“ Fluss führt viel Löss mit sich, der der Landwirtschaft an seinen Ufern zugute kommt, aber durch Erosion und Sedimentation auch gewaltige Schäden verursacht. Unter den großen Flüssen der Erde hat der Gelbe Fluss mit einer durchschnittlichen Sedimentfracht von 35 kg/m³ die höchste Schwebführung. Durch viele Untiefen wird die Schifffahrt erschwert; Stauseen haben aufgrund der Ablagerungen meist nur eine kurze Lebensdauer, bis sie aufgefüllt sind.
Am Gelben Fluss gibt es unter anderem folgende Stauseen:
- Sanmenxia-Talsperre, 108 m hoch, 35.400 Mio m³ Inhalt
- Laxiwa-Talsperre, 250 m, 1.060 Mio m³
- Longyangxia-Talsperre, 178 m, 27.419 Mio m³
- Lijiaxia-Talsperre, 155 m, 1648 Mio m³
- Xiaolangdi-Talsperre, 154 m, 12.650 Mio m³
- Liujiaxia-Talsperre, 147 m, 5.700 Mio m³
- Qingtong-Talsperre, 43 m, 570 Mio m³
- Sanshenggong-Talsperre, 9 m, 80 Mio m³
- Tianqiao-Talsperre, 47 m, 70 Mio m³
Über den Kaiserkanal besteht eine Verbindung zum Jangtsekiang.
Man bezeichnet den Gelben Fluss in der Nordchinesischen Tiefebeneals einen Dammuferfluss. Dort hat sich das Bett des Huáng Hé durch seine enorm große Sedimentfracht über das Niveau der weiten Ebene erhöht. Die Folgen sind alljährlich auftretende große Überschwemmungskatastrophen und die häufigen Verlagerungen des Flussbettes. Nachdem Überschwemmungen immer wieder das Land verwüsteten, ließ der Begründer der Xia-Dynastie, Ta Yü, etwa im Jahr 2200 v. Chr. Schutzdämme errichten. Alten erhaltenen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass der Strom seinen Mündungsbereich seit dem Jahr 602 v. Chr. insgesamt neunmal verlegt hat. Die letzte große Verlagerung fand 1938 statt. Daher wurden massive Eindeichungen errichtet, um dies und die häufig auftretenden Hochwasser zu verhindern. Seitdem fließt der Gelbe Fluss zwischen zehn Meter hohen Deichen in einem Bett, das ungefähr fünf Meter über dem Niveau der umgebenden Ebene liegt, so dass Nebenflüsse nicht mehr einfließen können. Diese baulichen Maßnahmen brachten allerdings keinen allzu großen Erfolg, denn der nun „eingesperrte“ Fluss sucht sich seinen Weg immer wieder neu und überflutet oftmals die Deiche.
Die starke Sedimentation hat im Mündungsgebiet zu einer ständigen Landerweiterung in das Meer geführt. Allerdings erreichen heute nur noch knapp 30 Prozent der Wassermassen des Flusses auch tatsächlich die Mündung. Immer stärkere Entnahmen für die Trinkwasserversorgung von mehr als 100 Millionen Menschen, zu Bewässerungszwecken sowie für die Industrie haben dazu geführt, dass in der Gegenwart der Unterlauf und das Mündungsgebiet für ungefähr ein halbes Jahr trocken fallen und in der Folge der Grundwasserspiegel sinkt.
Galerie des Flusslaufs
Oberlauf in Qinghai – Talschluchten und Durchbrüche
bei Lanzhou – der Huanghe verlässt das Bergland
bei Wuhai, in den Lößebenen Zentralasiens
Bei Kaifeng (Qingming-Rolle, Song)
Weblinks
- Jim Yardley, A Troubled River Mirrors China’s Path to Modernity ("New York Times", 19. November 2006 - umfangreiche Reportage mit mehreren "Diaschauen")
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