Höcklergut

Höcklergut
Höckler, rechts davon das Ostportal des Uetlibergtunnels
Naturschule, Holzbau von 2006
Alte Höcklerbrücke, vor 1840
Landgut Höckler, vor 1840
Höcklerterasse, 1840

Der Höckler ist die Bezeichnung des südlichsten Gebietes der Zürcher Allmend.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Höckler liegt auf Leimbacher Gebiet im Kreis 2 und grenzt an das Gänziloo in der Allmend Brunau, auf dem sich das Ostportal des Uetlibergtunnels befindet, der voraussichtlich am 4. Mai 2009 (vorgesehen war Ende 2008) eröffnet wird.

Geschichte

Der Flurname Höckler ist 1448 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich stammt die Bezeichnung Höckler von einem ehemaligen Sitzplatz oder Gasthof entlang des Medikerweges, der zum Gut Medikon auf dem Albis führt. Das schweizerdeutsche Wort hocken oder höckle findet noch heute Verwendung in der mundartlichen Bedeutung für ein gemütliches Zusammensitzen, än Höck abhalte.[1]

Auf dem Gebiet befand sich früher das Landgut Höckler. Es gehörte im Mittelalter der Familie von Manesse, später dem Kloster Selnau. Nach dessen Aufhebung ging der Höckler in den Besitz des Spitals Zürich über. Anfang des 19. Jahrhunderts kaufte es der Privatmann Meier samt der Gaststätte, welche zu jener Zeit ein beliebtes Ausflugsziel der Stadtzürcher Bevölkerung war. Die Allmend befand sich damals noch rund eine Stunde Fussmarsch ausserhalb der Stadt Zürich und war nur mit einer Fähre über die Sihl zu erreichen, auf Höhe der heutigen Sihlcity; erst später wurde eine Holzbrücke errichtet. Der Ausflug wurde oftmals mit einem Spaziergang zu den Ruinen der nahen Burg Manegg verbunden.

Das Höcklergut umfasste eine ausgedehnte Gartenanlage mit einem Goldfischteich und einer Aussichtsterrasse am Waldrand, mit einer markanten Blutbuche.[2] 1873 kaufte die Stadt das Höcklergut. Im Zuge der verstärkten Nutzung des Gebietes als Schiessplatz wurde das Höcklergut abgebrochen. Nach dem Umzug der Kaserne Zürich ins Reppischtal wurde der Höckler im Jahr 1987 als Waffenplatz aufgegeben. Jedoch sind auch heute noch grosse Teile des Höcklers mit Schwermetallen stark belastet und abgesperrt.

An die Tradition des alten Obstgartens des früheren Landgutes Höckler knüpft die Wiederanpflanzungsaktion seltener Hochstamm-Sorten von Grün Stadt Zürich an. Im März 2006 pflanzten Schulkinder die ersten 60 Apfelbäume und trugen damit dazu bei, dass der über 200 Jahre alte Obstgarten verjüngt wurde.

Die Allmendschule auf dem Höckler besteht seit Mai 1995. Im Frühjahr 2006 erhielt sie einen Neubau.

Literatur

  • Der Höckler und das Schlösschen Maneck. Ein Andenken für alle Freunde und Besucher dieser reizenden Lustörter, mit sechs Kupfern gezeichnet von Weymann, in aqua tinta geäzt von Hegi und Siegfried. Zürich, bei Herrmann Trachsler. 1840.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website Gang dur Alt-Züri: Die Höckler-Terrasse
  2. Ausflüge ins Grüne als Abwechslung zum städtischen Alltag. In: Vom Ausflugsziel zum Naherholungsgebiet. Stadt Zürich (Hrsg.)

47.3413928.5144477Koordinaten: 47° 20′ 29″ N, 8° 30′ 52″ O; CH1903: (681300 / 243950)


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