- Hösting
-
Hostim Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Znojmo Fläche: 1901 ha Geographische Lage: 49° 1′ N, 15° 54′ O49.01888888888915.906944444444387Koordinaten: 49° 1′ 8″ N, 15° 54′ 25″ O Höhe: 387 m n.m. Einwohner: 423 (3. Juli 2006) Postleitzahl: 671 54 Verkehr Straße: Zvěrkovice - Rozkoš Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jaroslav Pella Adresse: Hostim 165
671 54 HostimWebsite: hostim.obec.cz Hostim (deutsch Hösting) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südöstlich der Stadt Moravské Budějovice und gehört zum Okres Znojmo.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Hostim befindet sich im Tal der Nedveka in der südmährischen Thaya-Schwarza-Talsenke. Nördlich des Dorfes liegt die Trinkwassertalsperre Hostim.
Nachbarorte sind Ohrazenice im Norden, Rozkoš im Osten, Jiřice u Moravských Budějovic im Südosten, Prokopov und Blanné im Süden, Ctidružice und Blížkovice im Südwesten sowie Zvěrkovice im Nordwesten.
Geschichte
Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Ortes in der Jungsteinzeit und Kupferzeit, auf der Anhöhe "Za Ovčírnou" war eine jungsteinzeitliche Burgstätte gestanden.
Erste urkundliche Nachweise über Hostim datieren von 1322, als der Vladik Heřman von Hostim als Besitzer genannt wurde. Auch eine Pfarre bestand zu diesem Zeitpunkt bereits und gehörte bis 1481 den Kanonissen des Stiftes Pernegg. Durch Hosim führte mit dem Haberner Steig die wichtigste Handelsverbindung zwischen Böhmen und Mähren, an der zum Schutz des Weges die seit 1173 nachweisbare, aber erst 1337 vollendete Burg Bukovina befand. Ab 1350 gehörte Hostim einschließlich seiner Feste und dem Hof zusammen mit den Dörfern Bukovina, Jiřice, Našiměřice, Mašůvky, Chvalovice, Bojanovice, Hrušovany und Zárubice zur Burg Bukovina. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden Burg und Dorf Bukovina, wie auch Hostim niedergebrannt. Das Geschlecht von Bukovina starb 1417 aus. Die Herrschaft erbte Jan von Weitmühl. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erwarben die Lichtenburger die Herrschaft Bukovina, 1464 bewohnte Hynek Bitovsky von Lichtenburg und Zornstein die Feste Hostim und Burg Bukovina. Seit 1481 gilt die Burg Bukovina als wüst, Sitz der Herrschaft wurde Hostim.
Nach dem Aussterben der Lichtenburger fiel Hostim 1563 an die Böhmische Krone und sechs Jahre später bekam Jiří Valecký von Mírova die Güter als königliches Mannslehn. 1591 wurde Ladislaus von Schleinitz Besitzer der Herrschaft Hostim. Schleinitz war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des mährischen Ständeaufstandes und wurde nach dessen Niederschlagung wegen seiner Verdienste verschont. Im Jahre 1630 erwarb Georg von Náchod die Herrschaft Hostim. Sein Sohn Leopold Ferdinand erhob Hostim 1656 zum Flecken und Kaiser Leopold I. erteilte am 29. Dezember 1656 Hostim das Privileg für vier Jahrmärkte. 1660 verkaufte Leopold Ferdinand von Náchod Hostim zusammen mit dem Freigut Boskovštejn an Zdenko Bohuslav Dubský von Třebomyslice und 1665 wurde der Marschall Jean-Louis Raduit de Souches neuer Besitzer von Hostim. 1682 erbte dessen schwachsinniger Sohn Johann Ludwig de Souches die Herrschaft. Als dieser 1717 verstarb fiel der Besitz an dessen Neffen, die ihn 1720 an den kaiserlichen Mundschenk und Hofkämmerer Konstantin Joseph Graf von Gatterburg verkauften. Dessen Sohn Konstantin Joachim ließ die Feste zum Schloss umbauen. Ihm folgte sein Sohn Prokop, der 1789 das Dorf Neudorf, das später ihm zu Ehren ihm Prokopsdorf umbenannt wurde, gründete.
1798 erwarb Anton Graf Meraviglia die Herrschaft Hösting mit den zugehörigen Dörfern Blann, Boskowstein, Gröschlmaut, Irschitz, Prokopsdorf, Roskosch und Zerkowitz. Zum Ende des 18. Jahrhundert verschmolz des eigenständige Gut Boskowstein mit der Herrschaft Hösting. ´Zwischen 1831-32 forderte eine Choleraepidemie zahlreiche Opfer. 1843 bestand Hösting aus 107 Häusern und hatte 802 Einwohner.
Bis 1851 war Hösting Sitz einer Patrimonialherrschaft und wurde am 31. Dezember 1851 zur selbststandigen Marktgemeinde. Dem herrschaftlichen Großgrundbesitz erwarb 1858 Karl Fürst von und zu Liechtenstein von der Familie Meraviglia. Nach dem Tode Rudolfs von und zu Liechtenstein wurde die Güter 1908 an Ferdinand Graf Trauttmansdorff verkauft. Nach der Gründung der Tschechoslowakei erfolgte zwischen 1923 und 1926 die Parzellisierung des Gutes Boskowstein und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grafen Trauttmansdorff enteignet.
Ab 1868 gehörte Hösting zur k.k. Bezirkshauptmannschaft Znaim, Sitz des Bezirksgerichts und des Steueramtes war Mährisch Budwitz. 1876 wurden Teile des Marktfleckens zur einen Großbrand vernichtet, in Folge dieses Ereignisses kam es ím gleichen Jahre zur Gründung einer Feuerwehr. Zwischen 1880 und 1896 war Hösting Sitz eines Postamtes. Nachdem die Feuerwehr 1883 erfolgreich beim Stadtbrand von Lispitz im Einsatz war, fiel sie danach im Streit auseinander. Nachdem bei einem erneuten Feuer im Ortsteil Chaloupky 18 Chaluppen niederbrannten, gründete sich 1887 erneut eine Feuerwehr. Auf den sauren Gutwiesen westlich des Ortes wurde 1921 der Teich Polepšil angelegt. Bei der im selben Jahre durchgeführten Volkszählung lebten in Hostim 732 Einwohner in 143 Häusern.
In den 1950er Jahren sank Hostim zum Dorf herab. Nach der Auflösung des Okres Moravské Budějovice kam Hostim 1960 zum Okres Znojmo, nachdem der Ort eigentlich in den neuen Okres Třebíč eingegliedert werden sollte. 1964 wurde Jiřice eingemeindet, 1976 kamen Blanné und Prokopov hinzu. 1980 hatte Hostim 438 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche des Hl. Franziskus, seit 1394 nachweisbar
- Schloss Hostim
- Wassermühle Červený mlýn an der Nedveka
- Reste der Burg Bukovina im Nedvekatal, südöstlich von Hostim
- Kapelle zum Hl. Kreuz
- Statue des Hl. Johannes von Nepomuk auf dem Markt
Weblinks
Städte und Gemeinden im Okres Znojmo (Bezirk Znaim)Bantice | Běhařovice | Bezkov | Bítov | Blanné | Blížkovice | Bohutice | Bojanovice | Borotice | Boskovštejn | Božice | Břežany | Citonice | Ctidružice | Čejkovice | Čermákovice | Černín | Damnice | Dobelice | Dobřínsko | Dobšice | Dolenice | Dolní Dubňany | Dyjákovice | Dyjákovičky | Dyje | Džbánice | Grešlové Mýto | Havraníky | Hevlín | Hluboké Mašůvky | Hnanice | Hodonice | Horní Břečkov | Horní Dubňany | Horní Dunajovice | Horní Kounice | Hostěradice | Hostim | Hrabětice | Hrádek | Hrušovany nad Jevišovkou | Chvalatice | Chvalovice | Jamolice | Jaroslavice | Jevišovice | Jezeřany-Maršovice | Jiřice u Miroslavi | Jiřice u Moravských Budějovic | Kadov | Korolupy | Kravsko | Krhovice | Křepice | Křídlůvky | Kubšice | Kuchařovice | Kyjovice | Lančov | Lechovice | Lesná | Lesonice | Litobratřice | Lubnice | Lukov | Mackovice | Mašovice | Medlice | Mikulovice | Milíčovice | Miroslav | Miroslavské Knínice | Morašice | Moravský Krumlov | Našiměřice | Němčičky | Nový Šaldorf-Sedlešovice | Olbramkostel | Olbramovice | Oleksovice | Onšov | Oslnovice | Pavlice | Petrovice | Plaveč | Plenkovice | Podhradí nad Dyjí | Podmolí | Podmyče | Práče | Pravice | Prokopov | Prosiměřice | Přeskače | Rešice | Rozkoš | Rudlice | Rybníky | Skalice | Slatina | Slup | Stálky | Starý Petřín | Stošíkovice na Louce | Strachotice | Střelice | Suchohrdly | Suchohrdly u Miroslavi | Šafov | Šanov | Šatov | Štítary | Šumná | Tasovice | Tavíkovice | Těšetice | Trnové Pole | Trstěnice | Tulešice | Tvořihráz | Uherčice | Újezd | Únanov | Valtrovice | Vedrovice | Velký Karlov | Vémyslice | Vevčice | Višňové | Vítonice | Vracovice | Vranov nad Dyjí | Vranovská Ves | Vratěnín | Vrbovec | Výrovice | Vysočany | Zálesí | Zblovice | Znojmo | Želetice | Žerotice | Žerůtky
Wikimedia Foundation.