- Altharen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Emsland Höhe: 9 – 15 m ü. NN Fläche: 208,62 km² Einwohner: 22.940 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km² Postleitzahl: 49733 Vorwahl: 05932 Kfz-Kennzeichen: EL Gemeindeschlüssel: 03 4 54 018 Stadtgliederung: 12 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Neuer Markt 1
49733 Haren (Ems)Webpräsenz: Bürgermeister: Markus Honnigfort (CDU) Haren (Ems) ist eine Stadt an der Ems im Westen Niedersachsens, innerhalb des Landkreises Emsland, mit 22.754 Einwohnern auf 208,8 km².
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Haren liegt im zentralen Teil des Emslandes zwischen Meppen und Papenburg an der Ems. Die Gemeinde grenzt direkt an die Niederlande.
Nachbargemeinden
Haren grenzt im Norden an die Samtgemeinde Lathen, im Osten an die Samtgemeinde Sögel und im Süden an die Stadt Meppen und die Gemeinde Twist.
Geschichte
Haren wurde erstmals vor fast 1200 Jahren in einem Corveyer Register urkundlich erwähnt. 1304 wurde die Existenz einer Burg erwähnt, die von ihrem Besitzer dem Bischof von Münster als "offenes Haus" überlassen werden musste. Bereits um 1000 wurde in Haren ein Corveyer Haupthof erwähnt, der vielleicht mit dieser Burg identisch ist. Ende des 12. Jahrhunderts ging die Besitzung in tecklenburgischen Besitz über. Die Gräfin Jutta von Vechta-Ravensberg verkaufte 1252 ihre Besitzungen an den Bischof von Münster, so dass Haren Teil des Niederstifts Münster wurde.
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Haren fast vollständig zerstört, konnte sich aber bald erholen und wurde zum Zentrum der Püntenschifffahrt auf der Ems. 1803 wurde der Ort auf Grund der Beschlüsse des Reichsdeputationshauptschlusses dem Herzog von Arenberg als Ersatz für den Verlust seiner linksrheinischen Gebiete zugeteilt. Haren gehörte nun zum Herzogtum Arenberg. 1810 wurde Haren Teil des französischen Kaiserreichs.
Im Wiener Kongress wurde das Herzogtum Arenberg-Meppen, zu welchem Haren gehört, dem Königreich Hannover zugeteilt, das 1866 zur preußischen Provinz wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete Haren von 1945 bis 1948 unter dem Namen Maczków als DP-Lager vorübergehend das politische und kulturelle Zentrum einer polnischen Enklave im Emsland für polnische Soldaten und ehemalige Zwangsarbeiter der Emslandlager im zweiten Weltkrieg, bevor diese nach Polen zurückkehrten oder auswanderten. Anfangs nannte man die Stadt Lwów, jedoch bereits nach einem Monat änderte man auf Druck sowjetischer Alliierter, die die ostpolnische Stadt Lwów besetzten, den Namen in Maczków nach dem polnischen General Stanisław Maczek der mit seiner Panzerbrigade die umliegenden Gefangenenlager befreite.[1]
Nach der Zerschlagung des Landes Preußen gehörte Haren ab 1946 zum neu geschaffenen Bundesland Niedersachsen.
1956 schlossen sich die Gemeinden Haren und Altharen zur Gemeinde Haren zusammen. Im Rahmen der Gemeindereform in Niedersachsen, die im Altkreis am 1. März 1974 in Kraft trat, kam es zum Zusammenschluss von Altenberge, Emen, Emmeln, Erika, Fehndorf, Haren, Landegge, Lindloh, Raken, Rütenbrock, Schwartenberg, Tinnen und Wesuwe zur Einheitsgemeinde Haren. Im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform am 1. August 1977 wurden die ehemaligen Landkreise Lingen, Meppen und Aschendorf-Hümmling zum Landkreis Emsland vereinigt.
Eingemeindungen in das Stadtgebiet von Haren
Infolge der Gemeindereform gehören seit 1. März 1974 die folgenden einst selbstständigen Gemeinden zur Stadt Haren:
- Altenberge
- Emen
- Emmeln
- Fehndorf
- Landegge
- Lindloh
- Raken
- Rütenbrock (1788 als Moorkolonie in direkter deutsch-niederländischer Grenznähe gegründet)
- Schwartenberg
- Tinnen
- Wesuwe
- Altharen (nördlich von Wesuwe), wurde bereits 1956 eingemeindet
- Erika (im nördlichen Teil von Altenberge)
Herkunft und Bedeutung der Namen
- Haren: har ist im Emsland eine trockene, unfruchtbare Anhöhe, bei der mehr auf die ersteren Eigenschaften als auf die Erhöhung Gewicht gelegt wird, also meistens eine Sanddüne. Als Flurname ist es häufig; als Grundwort findet es sich in Bramhar: mit Besenginster bewachsene Anhöhe, als Bestimmungswort in Haren, das zu Anfang des 9. Jahrhunderts Harun genannt wird.
- Landegge: egge findet sich häufiger in gebirgigen und hügeligen Gegenden und bezeichnet einen langgestreckten Höhenzug. Im Emsland bedeutet es auch Ende, Kante. Der Ort hieß 1190 Landecke, um 1283 Landegge.
- Erika: ein Name der durch die Heideblume entstanden ist. Angesiedelt wurde vor über 120 Jahren die Moorkolonie Erika (1870–1878) durch den Bau des Haren-Rütenbrock-Kanals.
- Altenberge: wurde als Kolonie im Jahre 1810 von der Muttergemeinde Altharen angelegt.
Politik
Zusammensetzung des Stadtrates
Der Stadtrat hat 34 gewählte Mitglieder, sowie den direkt gewählten Bürgermeister, ihm gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 vier Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.
Bürgermeister ist Markus Honnigfort.
- CDU - 25 Sitze
- SPD - 6 Sitze
- UWG (Unabhängige Wähler Gemeinschaft) - 2 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen - 1 Sitz
Die nächsten Kommunalwahlen werden 2011 stattfinden.
Städtepartnerschaften
- Vlagtwedde (Niederlande), seit 1972
- Andrésy (Frankreich), seit 1988
- Międzyrzecz (Polen), seit 1991
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bekannt ist Haren als Schifferstadt und größte touristische Destination im Emsland. Heute haben mehr als 20 Reedereien in Haren ihren Geschäftssitz und bereedern zusammen eine Flotte von über 250 See- und Küstenschiffen. Zudem sind in Haren rund 50 Binnenschiffe beheimatet, die sich in der Regel im Besitz einzelner Partikuliere befinden. Damit gehört die Stadt Haren (Ems) zu den drei größten Schifffahrtsstandorten in Deutschland. Haren verfügt über vier Häfen: der neue Eurohafen, der Alte Hafen, der Neue Hafen und einem Yachthafen, welcher an einem neuen Wohngebiet angeschlossen ist.
Verkehr
Haren kann über die Bundesautobahn 31 und die Bundesstraße 70 erreicht werden. Der Ortsteil Emmeln liegt an der 1855 eröffneten Eisenbahnlinie Münster – Emden (Emslandstrecke). Haren liegt an der Ems, die zwischen der Nordsee und Meppen schiffbar ist. Ab Meppen wird sie über dem Dortmund-Ems-Kanal mit dem Ruhrgebiet verbunden.
Zwischen den Städten Haren und Meppen ist 2007 der Eurohafen Emsland als Stichhafen entstanden.
Sehenswürdigkeiten
- Bekanntestes Wahrzeichen ist die katholische St.-Martinus-Kirche, im Volksmund Emslanddom genannt. Der neubarocke Dom (Architekt Dombaumeister Wilhelm Sunder-Plaßmann, Münster) überragt mit seiner 58 Meter hohen, grünen Kuppel die Stadt. Die St.-Martinus-Kirche ist von 1908 bis 1911 errichtet worden und integriert den Westturm der alten Kirche von 1853/54.
- Im Haren-Rütenbrocker Kanal sind einige Museumsschiffe zu besichtigen, die die Schifffahrtsgeschichte der Stadt aufzeigen.
- Rund um das Schloss Dankern befindet sich ein großes Ferienparkgelände mit einem der größten Spielplätze Deutschlands.
Bildung, Soziales und Sport
In Haren gibt es acht Kindergärten, acht Grundschulen, zwei Hauptschulen, zwei Realschulen, eine Förderschule und ein Gymnasium. Des Weiteren befindet sich eine Volkshochschule in der Innenstadt. In den Harener Kirchengemeinden gibt es mehrere Bibliotheken. Die Stadtbibliothek, welche mehr als 12.000 Bücher und Medien verfügt, befindet sich am Martinusplatz direkt neben dem Dom. Ein gutes Angebot für Jugendliche bietet das Jugendzentrum, das neben dem Rathaus liegt. In verschiedenen Sportvereinen gibt es vielfältige Sportangebote.
Literatur
- Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
- Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
- Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
- Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth , Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
- Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) - Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
Einzelnachweise
Weblinks
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