- Hürth-Kalscheuren
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Kalscheuren ist ein Stadtteil von Hürth im Rhein-Erft-Kreis bei Köln.
Kalscheuren hat nur 583 Einwohner (Stand: 31. Oktober 2008), ist aber bedeutender Medienstandort sowie Industrie- und Gewerbegebiet für Hürth und die Region.
Inhaltsverzeichnis
Politik
Kalscheuren bildet mit Hermülheim einen Stadtbezirk. Ortsvorsteher ist David Boventer (SPD). Ratsmitglieder, zugleich auch für Teile von Hermülheim, sind Rudolf Karolus (SPD) und Manfred Laufenberg (CDU).
Geschichte
Der Kalscheurer Hof, aus dem der Ort hervor gegangen ist, wurde erstmals 1305 urkundlich erwähnt. Er war zeitweise im Besitz des Deutschen Ordens, Kalscheuren gehörte zur alten Gemeinde Kendenich. Durch den Bau der Bonn-Cölner Eisenbahn 1844, die dann als Linke Rheinstrecke nach Koblenz weitergeführt wurde, und die in Kalscheuren abzweigende Eifelbahn sowie den Bau eines Bahnhofs 1859 begünstigt, siedelte sich Industrie und Wohnbebauung an.
Wirtschaft
Erstes sich ansiedelndes Unternehmen mit Bedarf an Arbeitskräften war 1888 eine Steinzeugfabrik für Kanalisationsröhren, die nicht mehr besteht. Das heutige Werk der Evonik in Kalscheuren (im Volksmund "die Schwätz" genannt) ging aus einem 1895 vom Kölner Stadtteil Sülz nach Kalscheuren verlegten Werk hervor. Es ist heute eines von weltweit 15 Rußwerken des Konzerns mit einer Jahreskapazität von über 160.000 Tonnen und das älteste, größte und vielseitigste Werk seiner Art in Europa. In mehreren Anlagen entstehen etwa 80 verschiedene Rußtypen für unterschiedliche Anwendungen. Das Werk liegt gerade jenseits der Grenze der Stadt auf dem Gebiet des Kölner Stadtteils Hönningen, da sich die damalige Gemeinde zuerst gegen eine Ansiedlung aussprach. Dennoch wird ein Teil der Gewerbesteuer nach Hürth abgeführt.
1902 folgte eine Malzfabrik. Die noch heute existierende Fabrik an der Ursulastraße belieferte fast alle Brauereien in der Umgebung und bis ins Ruhrgebiet mit dem für das Bier notwendige Malz. Weitere Werke, wie Asphaltbau, Lacke und Holzbau, sind heute aufgegeben. Auf ihren Flächen haben sich Firmen aus der Speditions- und Logistikbranche sowie der Medienbranche, beispielsweise die MMC, angesiedelt. Die neuen Medienorte für Film und Fernsehen in Kalscheuren besuchen täglich Hunderte von Besuchern und Teilnehmern von Rateshows und Filmevents.
Das Gewerbegebiet Kalscheuren verfügt heute über eine Fläche von ca. 220.000 m². Der überwiegende Teil befindet sich im städtischen Besitz.
Sehenswertes
- Die eigentliche Sehenswürdigkeit in Kalscheuren ist die Kirche St. Ursula des Kölner Architekten Gottfried Böhm, die 2006 unter Protest von Gläubigen und Kunstliebhabern profaniert wurde. Sehenswert ist außerdem das Kriegerdenkmal, das aus Flusspfeilerstücken der Kölner Südbrücke hergestellt wurde.
- Zwischen Kalscheuren und der Blumensiedlung befinden sich noch Reste der Flakstellungen, welche im zweiten Weltkrieg aus dem Leitstand nahe der Kendenicher Grundschule kommandiert wurden.
Weblinks
50.8755555555566.9083333333333Koordinaten: 50° 53′ N, 6° 54′ O
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