IBook

IBook

Das iBook ist ein Einsteiger-Notebook der Firma Apple. Es ist seit 1999 erhältlich und ergänzt die PowerBook-Serie um die untere Preisklasse. Mit der Einführung der MacBooks im Jahr 2006 wurde die iBook-Serie zugunsten dieser eingestellt.

Inhaltsverzeichnis

iBook G3 (Clamshell)

Clamshell iBook Blueberry (1.Generation)

Am 21. Juli 1999 stellte Steve Jobs das iBook während der Keynote Präsentation auf der Messe Macworld Conference & Expo in New York vor.[1] Das iBook wurde als preisgünstiges Einsteigernotebook für Schüler, Studenten und Privatanwender konzipiert. Mit der Farbgebung in Orange/Weiß (Tangerine) und Türkisblau/Weiß (Blueberry) und dem kurvigen Design orientierte sich das iBook am kommerziell erfolgreichen Consumer Desktop Modell iMac, das Apple aus den roten Zahlen in die Gewinnzone brachte. Mit dem Werbeslogan „iMac zum Mitnehmen“ knüpfte man an diesen Erfolg an.[2][3]

Das iBook wurde in den USA für 1599 $ (in Deutschland 3880 DM) von Apple auf den Markt gebracht und war damit rund 900 $ billiger als das Apple PowerBook für Profianwender, orientierte sich aber bei reduzierter Ausstattung an dessen Leistungsdaten. Aus Kostengründen verzichtet wurde auf Stereolautsprecher, PC-Card Slot, Infrarotport, eingebautes Mikrofon, SCSI und Audio-in Anschluss. Bei den ersten iBook Modellreihen fehlten im Vergleich zum PowerBook zudem noch FireWire-Port und Video out, die erst bei den im Jahr 2000 herausgegebenen Second-Edition-Modellen integriert wurden. Ein serienmäßiges DVD Laufwerk erhielt nur das 466 MHz Spitzenmodell dieser letzten Serie.

Im iBook arbeitete wie im iMac ein PowerPC-G3-Chip, auf der linken Gehäuseseite befanden sich in der Standardausstattung USB-, Ethernet- und Modem-Ports sowie ein Lautsprecheranschluss, auf der gegenüberliegenden Seite ein CD-ROM-Laufwerk, auf ein Diskettenlaufwerk wurde verzichtet. Mit dem iBook führte Apple eine Reihe technischer Neuerungen ein: Durch die Unified Motherboard Architecture-Spezifikation konnten Motherboardkomponenten standardisiert und Kosten gesenkt werden. Das iBook verfügte über einen neuen 2x-AGP-Grafikchip der Firma ATI und war das erste Notebook in das die gleichzeitig vorgestellte neue AirPort-WLAN-Technologie für drahtlose Netzwerke optional integriert werden konnte. Eine Antenne war bereits im Display verbaut.

iBook Designer Jonathan Ive entwarf das schwungvolle Polycarbonat Gehäuse mit integriertem Tragegriff, das durch eine farbige Gummierung griffiger gemacht wurde. Das iBook konnte über eine stabile Mechanik dynamisch auf- und zugeklappt werden. Selbst das Netzgerät erhielt ein ausgefallenes rundes YoYo-Design mit integrierter Kabelaufwicklung. Ein durchdachtes Energiemanagement – das iBook ging beim Zuklappen automatisch in den Schlafmodus über – sollte Batterielaufzeiten von bis zu sechs Stunden ermöglichen.[4]

Das iBook war im Vergleich zu den Marktkonkurrenten IBM und Compaq preisgünstiger, verfügte über eine bessere Grafik und statt dem im Consumernotebooksegment üblichen Passivmatrixbildschirm über ein höherauflösendes TFT-Display mit 800x600 Bildpunkten bei geringerem Gewicht.[5]

Die bonbonfarbene Farbgebung und das ungewöhnliche iBook Design entfachten eine hitzige Debatte von Kritikern und Befürwortern.[6][7] Das Clamshell iBook erhielt wenig schmeichelhafte Spitznamen (Klodeckel, Barbiehandtasche, Puderdose). Die Ausstattung der ersten iBook-Generation wurde in verschiedenen Modellrevisionen kontinuierlich verbessert. Es gehört durch die robuste Technik und langlebige Komponenten zu den verlässlichsten Notebooks des Herstellers Apple.[8]

Modelle

Die 5 Modellfarben des Clamshell iBooks.
Oben: "Tangerine" und "Blueberry"
Unten: "Graphite", "Indigo" und "Key Lime"
  • iBook (21. Juni 1999) – Erstes iBook-Modell in den Farben Tangerine und Blueberry
    • 12.1-Zoll-Aktivmatrix-TFT-Display (Auflösung max. 800x600 Pixel)
    • PowerPC G3 300 MHz (PPC 750L)
    • 66 MHz Bus
    • 32 MB RAM (auf das Mainboard gelötet)
    • Erweiterbar bis 544 MB (288 MB nach Apple-Spezifikationen)
    • 4 MB ATI Rage Mobility AGP 2x
    • 3.2 GB Festplatte (ATA-33-Controller)
    • CD-ROM
    • USB, Ethernet
    • Airport (802.11b, optional)
    • Mac OS 8.6
  • iBook Revision B (16. Februar 2000) in den Farben Tangerine und Blueberry
    • PowerPC G3 300 MHz (PPC 750L)
    • 64 MB RAM (auf das Mainboard gelötet)
    • Erweiterbar bis 576 MB (320 MB nach Apple-Spezifikationen)
    • 6 GB Festplatte (ATA-33-Controller)
    • Mac OS 9.0.2
    • (andere Leistungsdaten wie Vorgängermodell)
  • iBook SE (16. Februar 2000) – Modell Special Edition mit 366 MHz CPU-Takt und neuer Farbe Graphite
    • PowerPC G3 366 MHz (PPC 750L)
    • (andere Leistungsdaten wie Revision B)[9]
  • iBook FireWire/SE (13. September 2000) – erweitertes Modell Second Edition mit 366 oder 466 MHz CPU Takt in den Farben Graphite, Indigo, Key-lime
    • 12.1-Zoll-Aktivmatrix-TFT-Display (Auflösung max. 800x600 Pixel)
    • PowerPC G3 366/466 MHz (PPC 750CX)
    • 64 MB RAM (auf das Mainboard gelötet)
    • 8 MB ATI Rage 128 Mobility AGP 2x
    • 10 GB Hard Disk (ATA-66-Controller)
    • CD-ROM (bei 366 MHz-Modell) / 4x DVD-ROM (bei 466 MHz-Modell)
    • USB, FireWire, Video Out, Ethernet
    • Airport (802.11b, optional)
    • Mac OS 9.0.4
    • (andere Leistungsdaten wie Vorgängermodell)[10]

Die Produktion der ersten iBook-Generation wurde im Mai 2001 zugungsten des neuen Dual USB-iBooks eingestellt.

Erweiterbarkeit

Die einzigen von Apple vorgesehenen Erweiterungsmöglichkeiten betreffen die Erweiterung des Arbeitsspeichers über einen unter der Tastatur liegenden Steckplatz für 144-polige SODIMM-Module sowie die Installation einer Airportkarte nach dem 802.11b Standard. Geräte von Drittanbietern ergänzten über den USB-Port fehlende Features wie einen Mikrofon/Soundeingang. Ein Wechsel der Festplatte erfordert die komplette Demontage des iBooks[11], die Controllerhardware lässt den Einbau von ATA-Festplatten bis 120 GB zu. Alle Clamshell-iBook-Modelle können mit entsprechender Arbeitsspeicherausstattung das Betriebssystem Mac OSX 10.3.9 nutzen. Auf den FireWire-Modellen kann man auch OSX 10.4 (Tiger) installieren.[12]

iBook Dual USB

14" iBook G3 (2. Generation)

Die zweite Generation ist dagegen in schlichtem Weiß erschienen und ist etwa so groß wie ein DIN-A4-Blatt (Abmessungen ca. 32,5 x 26 cm bei 14"). Der 12"- bzw. 14"-Bildschirm hat eine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln. Die G3-CPU verfügte bei der Einführung über eine Taktfrequenz von 500 MHz; ihre letzte, bis September 2003 aktuelle Version war mit 900 MHz getaktet.[9]

iBook G4

12" iBook G4

Im Oktober 2003 brachte Apple eine neue Serie von iBooks heraus, die iBook G4 genannt wurden. Der größte Unterschied zum vorherigen Modell bestand im Wechsel des Prozessors. Fortan wurden G4-Prozessoren an Stelle der veralteten G3-Prozessoren verwendet. Außerdem führte Apple auch bei den iBooks-Slot-In-Laufwerke ein. Bis auf die Tastatur wurde am Design so gut wie nichts geändert.

Die iBooks gab es auch weiterhin in zwei verschiedenen Displaygrößen: 12 Zoll und 14 Zoll. Das 12" Modell hatte zu Anfangs einen 800 MHz-PowerPC-G4-Prozessor von Motorola eingebaut, sowie 30 GB Festplatte, 256 MB RAM und ein ComboDrive. Eine AirPort-Extreme-Karte war optional und konnte auch nachträglich selbst eingebaut werden. Das 14" Modell gab es in zwei Arten: Einmal mit 933 MHz G4, 40 GB HD und ComboDrive sowie mit 1 GHz G4, 60 GB HD, ComboDrive und mit eingebauter AirPort Extreme Karte.[13]

Apple brachte im Februar 2004 eine überholte Fassung der iBooks heraus. Weiterhin in drei Modellen, hatten das 12" sowie das kleinere 14" Modell einen 1 GHz G4 Prozessor; das große 14" Modell einen 1,2 GHz Prozessor und eine eingebaute AirPort-Extreme-Karte. Alles andere blieb gleich, bis auf zwei Kleinigkeiten im Inneren, die Apple veränderte: Man erhöhte die Bus-Geschwindigkeit von 100 auf 133 MHz und baute nun einen fest verlöteten 256-MB-RAM-Baustein ein, wodurch einer frei blieb. Vorher war immer ein 128 MB gelötet und ein 128 MB gesteckt, sodass man beim Erhöhen des RAM Speichers einen Baustein wegwerfen musste. Außerdem konnten so nun 1024 MB RAM maximal verbaut werden.[14]

Ab Oktober 2004 wurde das iBook von Apple in folgenden drei Versionen ausgeliefert: Das 12"-Modell kam mit einem 1,2-GHz-Prozessor, einem DVD/CD-RW-Laufwerk und einer 30-GB-Festplatte. Das teurere 14"-iBook war mit einem 1,33-GHz-Prozessor ausgestattet und besaß eine 60-GB-Festplatte. Das 14"-Spitzenmodell besaß ebenfalls einen 1,33-GHz-Prozessor, verfügte aber im Gegensatz zu den anderen iBooks über ein SuperDrive-Laufwerk, das auch DVDs beschreiben kann. Alle iBooks wurden mit 256 MB RAM ausgerüstet, die auf bis zu 1,25 Gigabyte nachgerüstet werden konnten; eine AirPort-Extreme-Karte wurde nun bei allen Modellen standardmäßig eingebaut.[15]

Im Juni 2005 wurde das iBook in einer überholten Variante ausgeliefert. Der G4-Prozessor ist nun mit 1,33 GHz (12") bzw. 1,42 GHz (14") getaktet. Der eingebaute Speicher wurde auf 512 MB verdoppelt und in der Minimalkonfiguration eine 40-GB-Festplatte geliefert. Zudem wurden die Neuerungen aus dem PowerBook, wie etwa der Sudden Motion Sensor, das neue Touchpad, verbesserte Sound- und Grafikkarte verbaut. Es ist die letzte Variante, die mit einem PowerPC-Prozessor bestückt ist.[16]

Mit der Einführung des MacBooks wurde die iBook-Serie eingestellt. Die MacBooks verfügen im Gegensatz zum iBook G4 über Intel Core 2 Duo Prozessoren und sind nur noch mit 13" TFT-Display erhältlich, und zwar sowohl in weiß als auch in schwarz.

Grafik-Hardware

Eine Besonderheit der Grafikhardware ist bei den jüngeren iBooks (ab 700 MHz Takt) zu beachten: Obwohl die verwendeten Grafikprozessoren einen Zwei-Bildschirm-Betrieb ermöglichen, wurde dieses Feature von Apple, wahrscheinlich zur vermarktungstechnischen Abgrenzung gegenüber der PowerBook- bzw. MacBook-Pro-Serie, auf eine Spiegelung der Bildausgabe reduziert. Seit November 2002 existiert ein einfacher Patch (über das beim Starten ausgelesene NVRAM), der es ermöglicht, Auflösungen von bis zu 1920 × 1440 px auf einem externen Monitor darzustellen. Mit entsprechenden Abstrichen seitens der Prozessorleistung kann das iBook dadurch auch für professionelle Grafikanwendungen genutzt werden.

Letztes Modell

Die letzte Serie der iBooks wurde am 26. Juli 2005 im Apple Online-Store verfügbar gemacht. Sie wurde auf zwei Modelle verschlankt.

  • Das 12"-Modell besitzt einen 1,33Ghz-G4-Prozessor, ein Combo-Laufwerk, eine 40-GB-Festplatte und Airport Extreme.
  • Das 14"-Modell verfügt über einen 1,42-GHz-G4-Prozessor, ein SuperDrive-Laufwerk, eine 60-GB-Festplatte und Airport Extreme.

Außerdem verfügen die iBooks nun standardmäßig über 512 MB Arbeitsspeicher, Bluetooth 2.0, ein Trackpad mit Blätterfunktion und den bei den PowerBooks seit 31. Januar 2005 eingesetzten, patentierten Sudden Motion Sensor zum Schutz der Festplatte. Die Grafikkarte wurde ebenfalls aktualisiert, statt der ATI Radeon 9200 wird nun eine ATI Radeon 9550 eingesetzt, die trotz des geringen Speichers (32 MB DDR) Apples Core Image unterstützt. Alle iBook-Modelle setzen Mini-VGA ein.

Qualitätsprobleme

Schon Ende November 2003 berichteten iBook-Nutzer von einem Bildschirmproblem an ihrem Notebook.[17] Ab einem bestimmten Zeitpunkt dachten einige sogar daran, eine Sammelklage gegen Apple zu erheben.[18] Als Antwort auf das Problem initiierte Apple im Januar 2004 das iBook Logic Board Repair Extension Program[19], das die Reparaturkosten bei betroffenen iBooks für drei Jahre abdeckt, im wesentlichen eine Garantieerweiterung für die betroffenen Produkte. Gemäß Anwenderberichten und Apple haben vor allem diejenigen Exemplare fehlerhafte Hauptplatinen (logic boards), welche zwischen April und Mai 2003 gefertigt wurden. Ein Austauschprogramm wie beim iBook wurde seitdem auch bei anderen, ähnlichen Apple-Hardwareproblemen angewandt, besonders bei Akkus der iBook, PowerBook und MacBook-Baureihen.

Auch noch im August 2006 sind Nutzer von fehlerhaften Hauptplatinen betroffen. Einige von ihnen berichten, dass die Seriennummer ihrer iBooks nicht in dem von Apple genannten Bereich liegt. Andere sind nicht mehr von dem Austauschprogramm abgedeckt, weil der Zeitraum abgelaufen ist. Einige Anwender haben ihre Hauptplatinen (logic boards) mehrfach austauschen lassen, ohne dass der Fehler dauerhaft behoben werden konnte. Eine englischsprachige Petition wächst täglich um neue Fälle.[20] Unterstützung kommt aus Skandinavien: Die staatliche dänische Verbraucherschutzagentur hat im Mai 2007 bei G4 iBooks einen Produktdesignfehler nachgewiesen, der viele Notebooks nach einiger Zeit unbrauchbar macht und erwartet von Apple, dass Schadensersatzzahlungen an betroffene Kunden geleistet werden.[21][22] Dieses wurde von Apple am 18. September 2007 akzeptiert.[23]

Weblinks

Quellen

  1. YouTube-Video
  2. Pressemeldung
  3. iMac to go, c't, 16/99, S. 16
  4. Design Museum: iBook 1999 + PowerMacG4
  5. iBook-Factsheet (PDF)
  6. The iBook disaster, g4tv.com
  7. The Barbie fixation, salon.com
  8. iBook and PowerBook Reliability, MacInTouch Special Reports
  9. a b iBook - Technical Specifications
  10. iBook (FireWire) - Technical Specifications
  11. iBook-HD tauschen, Alexander Clauss
  12. ibook-clamshell.de
  13. iBook G4 - Technical Specifications
  14. iBook G4 (Early 2004) - Technical Specifications
  15. iBook G4 (Late 2004) - Technical Specifications
  16. iBook G4 (Mid 2005) - Technical Specifications
  17. iBook Issues? You're Not Alone, OS news, 3. Januar 2004
  18. Apple iBook Problems
  19. Expanded iBook Logic Board Repair Extension Program, FAQ
  20. Petition
  21. [1]
  22. iBook: Dänemark legt Apple Daumenschrauben an, macnews.de
  23. [2]

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