- Altintas
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Altıntaş
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Mardin Landkreis (ilçe): Midyat Koordinaten: 37° 27′ N, 41° 32′ O37.44333333333341.5275Koordinaten: 37° 26′ 36″ N, 41° 31′ 39″ O Einwohner: 264 (2007[1]) Telefonvorwahl: (+90) 482 Postleitzahl: 47 xxx Kfz-Kennzeichen: 47 Altıntaş (aramäisch: ܟܝܦܝܪܙܝ, Keferze, auch Kefr Zek oder Kfarze, kurdisch Kevirzê) ist ein Ort im Landkreis Midyat in der Provinz Mardin im Südosten der Türkei. Der Ort liegt etwa 15 km nordöstlich von Midyat im Tur Abdin, 2005 lebten im Dorf 12 syrisch-orthodoxe neben 35 - 40 kurdischen Familien[2]. Im Dorf wird Turoyo und Kurdisch gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte von Keferze
Keferze wird erstmals 935 erwähnt. Um 1413 plünderten Jesiden und Kurden den Ort. Es gibt auch andere Erwähnungen aus dem 15. und 19. Jahrhundert.
Die britische Forschungsreisende Gertrude Bell, die den Tur Abdin um 1900 bereiste, fand nur die Überreste der Kirche Mor Izozoel vor. Ein Vergleich dieser prachtvollen Kirche mit den „erbärmlichen Hütten“ vermittelte ihr ein „eindrucksvolles Bild von Glanz und Niedergang einer Kultur“.
Bischof Semun berichtet im Jahre 1855 in einer Botschaft aus Keferze, dass der Fürst Asdin Schin Buqtoyo das Tur Abdin angriff und die christlichen Kirchen zerstörte. Sie töteten vier Pfarrer, Mönche und viele Christen.
Vor 1914 / 1915 gab es in Keferze etwa 160 syrisch-orthodoxe und 70 moslemische Familien[3]. In dieser Zeit sorgten drei Pfarrer gleichzeitig für den moralischen und geistigen Segen des Dorfes. Bei Überfällen und Massakern im Jahr 1915 wurden große Teile der christlichen Bevölkerung vertrieben oder ermordet. Heute wird Keferze überwiegend, wie auch die anderen Dörfer des einst christlichen Tur Abdin, von Kurden bewohnt.
Persönlichkeiten
- Mor Dionysios David, Bischof von Beth Ruscho (Bagoke), geboren 1230.
- Mor Yuhannun Augin, Bischof von 1778 bis 1808.
- Mor Yulius Semun, Bischof in der Dayro'Daslibo von 1854 - 1857.
- Mor Timetheos Barsaumo, Bischof für Mor Gabriel, 1853 - 1897
- Bischof Mor Dionoyisus Isa Gürbuz, 1964 in Keferze geboren, heute syrisch-orthodoxer Erzbischof von Deutschland[4]
- Chorepiskopos Aziz Günel, Kopist und Kalligraph, 1919 in Keferze geboren, gestorben 1997 in Belgien
Kirchen & Klöster in Keferze
- Mor Izozoel, auch Mor Azazael, erbaut um 750[5]
- Mor Eliyo
- Mor Yuhannun
- Mor Gewargis
- Mor Musche
- Dayro Daslibo
- Yoldath Aloho
- Februnia Qadischto
- Mor Abrohom
Literatur
- Andrew Palmer. Monk and Mason on the Tigris Frontier: The Early History of Ṭur ʻAbdin Cambridge University Press, 1990 ISBN 0521360269 bei GoogleBooks
- David Gaunt, Jan Bet̲-Şawoce, Racho Donef. Massacres, Resistance, Protectors: Muslim-christian Relations in Eastern Anatolia During World War I Gorgias Press LLC, 2006 ISBN 1593333013 bei GoogleBooks
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Türkisches Institut für Statistik abgerufen 10.11.2008
- ↑ Éva Ágnes Csató, Bo Isaksson, Carina Jahani. M1 Linguistic Convergence and Areal Diffusion: Case Studies from Iranian, Semitic and Turkic Routledge, 2005 ISBN 0415308046, S. 182
- ↑ David Gaunt, Jan Bet̲-Şawoce, Racho Donef. Massacres, Resistance, Protectors: Muslim-christian Relations in Eastern Anatolia During World War I Gorgias Press LLC, 2006 ISBN 1593333013, S. 234
- ↑ H.E. Mor Dionysius Isa Gürbüz
- ↑ Andrew Palmer. Monk and Mason on the Tigris Frontier: The Early History of Ṭur ʻAbdin Cambridge University Press, 1990 ISBN 0521360269, S. 212f.
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