- ICOFR
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Internal Control over Financial Reporting (Interne Kontrolle über die Finanzberichterstattung), kurz ICoFR, hat insbesondere im Rahmen der Umsetzung des Sarbanes Oxley-Actes (SOX) zunehmende Bedeutung erlangt.
Bedeutung der Internen Kontrollen über die Finanzberichterstattung
Interne Kontrollen zum Sicherstellen einer angemessenen Finanzberichterstattung sind seit je her ein wichtiger Bestandteil des Internen Kontrollsystems (IKS).
Dies wird unter anderem im deutschen IDW Prüfungsstandard 261 (Feststellung und Beurteilung von Fehlerrisiken und Reaktionen des Abschlussprüfers auf die beurteilten Fehlerrisiken (IDW PS 261)) adressiert, welcher IDW PS 260 ersetzt. Des Weiteren referenziert der Prüfungsstandard 261 weitere Standards des IDW (PS 200, PS 210, PS 230, PS 240, PS 250, PS 300, PS 321) bzgl. der Ausprägung verfahrenstechnischer Fragen bei der Abschlussprüfung zur Berichterstattung über die Abschlussprüfung (PS 400, PS 450, PS 470) sowie den IDW PS 330 zur Prüfung des Einsatzes von Informationstechnologie zur Rechnungslegung.
Der IDW PS 261 hat in Form des IDW PS 951 eine Ergänzung (in Kraft seit 9/2007) erhalten, die die zusätzlichen Anforderungen an das Interne Kontrollsystem bei Auslagerung (beim auslagernden Unternehmen sowie beim Dienstleistungsunternehmen) im Rahmen der Abschlussprüfung betreffen.
In der Schweiz erfordern u.a. Bestimmungen des Aktienrechts (OR 728a und 728b:2006) ein funktionsfähiges Internes Kontrollsystem.
Das US-amerikanische Modell
Definiert ist Interne Kontrolle über die Finanzberichterstattung in diesem Zusammenhang als
- ein Prozeß, der hinreichend Sicherheit bezüglich der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung bei Anwendung allgemein anerkannter Regeln der Finanzberichterstattung gibt
Abgedeckt werden sollen dabei:
- Sachgerechte und faire Berücksichtigung von Geschäftsvorfällen
- Die Genehmigung aufgezeichneter Geschäftsvorfälle
- Verhindern und Aufdecken betrügerischer Handlungen, die wesentliche Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung haben könnten
Im Rahmen des Sarbanes Oxley-Actes (SOX) werden die Führungskräfte eines Unternehmens explizit dazu verpflichtet
- wirksame Kontrollen über die Finanzberichterstattung (ICoFR) einzurichten
- die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollen über die Finanzberichterstattung unter zugrundelegen angemessener Kriterien (z.B. der COSO-Standards) zu beurteilen
- für externe Prüfer Nachweise und Dokumentationen zu erstellen, anhand derer diese die Kontrollen beurteilen und nachprüfen können
- zum Ende des Geschäftsjahres eine schriftliche Beurteilung über die Funktionsfähigkeit der Kontrollen abzugeben
Siehe auch
- Kontrollmodell
- COSO
- Securities and Exchange Commission (US-Börsenaufsichtsbehörde)
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