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International Justice Mission Zweck: Menschenrechtsorganisation Vorsitz: Gary A. Haugen (Präsident und CEO) Gründungsdatum: 1997 Sitz: Washington D.C., USA Website: www.ijm.org International Justice Mission (von engl. justice = Gerechtigkeit; mission = Berufung, Auftrag; Abkürzung: IJM) ist eine gemeinnützige, christliche, international tätige Nichtregierungsorganisation (NRO/NGO), die sich den Opfern schwerster Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungs- und Schwellenländern widmet. IJM bekämpft insbesondere Menschenhandel, Zwangsprostitution, Sklaverei, rechtswidrige Inhaftierungen, Polizeigewalt und unrechtmäßige Landenteignungen. Den Hinweisen von Entwicklungs- und Hilfsorganisationen folgend, führt IJM einzelfallorientierte Ermittlungen durch und mobilisiert Hilfe für die Opfer.
Inhaltsverzeichnis
Gründungsgeschichte
Gründung der Internationalen Organisation
IJM wurde 1997 von Gary A. Haugen, dem jetzigen Präsidenten und CEO der Organisation, gegründet. Nach seinem Jurastudium an der Harvard University und der University of Chicago arbeitete er zunächst in der Nationalen Initiative für Versöhnung (National Initiative for Reconciliation, NIR) in Südafrika, danach war er unter anderem im amerikanischen Justizministerium tätig. 1994 wurde er von den Vereinten Nationen als Chefermittler zur Untersuchung des Völkermords in Ruanda beauftragt. Seine Erfahrungen im Rahmen dieser Tätigkeit bewogen ihn dazu, IJM zu gründen.
Gründung in Kanada
IJM Canada wurde 2002 gegründet, um Bildungsarbeit in Kanada zu leisten und die kanadische Bevölkerung in die Arbeit von IJM zur Verfolgung von Unrecht einzubinden. Gegenwärtiger Geschäftsführer ist Jamie McIntosh. [1]
Gründung in Großbritannien
IJM UK wurde 2006 unter der Leitung von Terry Tennens, dem derzeitigen Geschäftsführer, gegründet. Die Sektion verfolgt unterschiedliche Ziele: Sensibilisierung der Bevölkerung für weltweite Ungerechtigkeiten, Aufklärung über die Arbeit von IJM, Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen, Gründung von Partnerschaften, Ausweitung von IJMs internationaler Arbeit und Herstellung von Kontakten nach Westminster und Brüssel. [2]
Gründung in Deutschland
Der deutsche Zweig zur Unterstützung der internationalen Arbeit von IJM besteht ab Anfang 2009 als gemeinnütziger Verein (IJM Deutschland e.V.) mit Sitz in Frankfurt a.M. und wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet. IJM Deutschland dient ebenso der Förderung der internationalen Arbeit von IJM wie der Durchführung allgemeiner und politischer Bildungsarbeit in Deutschland zur Stärkung der Menschenrechte.
Field Offices
IJM betreibt zahlreiche sog. Field Offices (Außenstellen) in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort erfolg die menschenrechtliche Einzelfallarbeit. Gegenwärtig bestehen vierzehn Büros in Afrika (Kenia, Uganda, Sambia, Ruanda), Süd- und Südostasien (Thailand, Kambodscha, Philippinen, Indien) und Lateinamerika (Guatemala, Bolivien), darüber hinaus zwei Partnerschaften in Honduras und Peru. Mitarbeiter der Field Offices sind fast ausschließlich Staatsangehörige des jeweiligen Landes.
Ziele und Arbeitsweise
IJM führt Einzelfälle den nationalen Rechtssystemen zu und begleitet sie von der Ermittlungsphase bis zum Schuldspruch. Auf diese Weise werden konkrete Korruptionsquellen, Ressourcenmängel und andere Ursachen für die Verweigerung rechtsstaatlichen Schutzes zugunsten der Opfer von Menschenrechtsverletzungen offenbar. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden begegnet IJM diesen Schwachstellen, um den bestehenden Gesetzen Geltung und den Betroffenen Gerechtigkeit zu verschaffen. [3]
In der Tradition des Sklavereigegners William Wilberforce und wegweisender Persönlichkeiten wie Mutter Theresa und Martin Luther King, Jr., gründet sich die Arbeit von IJM auf den biblischen Auftrag, Gerechtigkeit zu schaffen (Jes 1, 17): Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe! [4] IJM versteht sich als eine überkonfessionelle Organisation und hilft Opfern von Menschenrechtsverletzungen ungeachtet ihrer Religion, Ethnie und ihres Geschlechts. [5]
IJM arbeitet mit zahlreichen anderen Menschenrechts- und Hilfsorganisationen sowie mit politischen Entscheidungsträgern zusammen. IJM finanziert sich vor allem aus Spenden von Einzelnen und Stiftungen. Hinzu kommen staatliche Unterstützungen für einzelne geförderte Projekte und kirchliche Zuschüsse. [6]
Aktionen und Kampagnen
Beim jährlichen Global Prayer Gathering [7] treffen sich Mitarbeiter und Unterstützer von IJM aus der ganzen Welt in der Umgebung von Washington D.C. zum Gebet, Lobpreis, einem Rückblick auf das vergangene Jahr und zur Ausrichtung für die anstehenden Herausforderungen. Das nächste Treffen findet vom 27.-29. Mai 2009 in Vienna, Virginia, USA statt.
Mit Aktionen wie der Relentless-Campaign [8] oder Loose Change to Loosen Change [9] wird versucht, auch die die jüngere Generation in die weltweite Bekämpfung von Unrecht mit einzubeziehen.
Kritik
Bei der Befreiung von Prostituierten stieß IJM vereinzelt auf Kritik. Einige der Betroffenen sehen die Prostitution als ihre einzige Einkommensquelle zur Unterstützung ihrer Familie und fliehen deshalb nach ihrer Befreiung zurück in die Bordelle. [10] Um dem vorzubeugen, legt IJM Wert auf eine professionelle und umfangreiche Nachbetreuung und Reintegration in die Gesellschaft, die Betroffenen neue Zukunftsperspektiven durch Bildung und Ausbildung vermittelt. Gleichzeitig fördert IJM strukturelle Prävention, um der Armut durch Stärkung lokaler Rechts- und Wirtschaftssysteme zu begegnen.
Literatur
- Gary A. Haugen: Just Courage: God's Great Expedition for the Restless Christian. Inter Varsity Press, 2008.
- Gary A. Haugen, Gregg Hunter: Terrify No More: Young Girls Held Captive and the Daring Undercover Operation to Win Their Freedom. Nelson/Word Pub Group, 2005. ISBN-10: 0849918383; ISBN-13: 978-0849918384.
- Gary A. Haugen: Good News About Injustice: A Witness of Courage in a Hurting World. Inter Varsity Press, 1999. ISBN-10: 0830822240; ISBN-13: 978-0830822249.
Weblinks
IJM
- Internationale Homepage von IJM
- Affiliates: Großbritannien, Kanada
- IJM Institute
- Justice Agenda 2008
Medien
- Call And Response, Trailer, Film, 2008
- A Calling for Justice, Harvard Magazine, David McKay Wilson, 03/04 2005
- Global Human Rights, One Case at a Time, From the Record, David McKay Wilson, Frühjahr 2005
- Children for Sale, Dateline NBC, 9. Januar 2005
- The Girls Next Door, The New York Times, Peter Landesman, 25. Januar 2004
- Hitting Slavery Where It Hurts, Forbes Magazine, Quentin Hardy, 1. Dezember 2004
- Thailand's Brothel Busters, Mother Jones, Maggie Jones, 11/12 2003
Quellen und Belege
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