IMDB

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Die Internet Movie Database (kurz IMDb; englisch für „Internet-Filmdatenbank“) ist eine Datenbank über Filme, Fernsehserien, Videoproduktionen und Videospiele sowie über Personen, die daran mitgewirkt haben. Aktuell gibt es Einträge zu über einer Million[1] Filmproduktionen aller Art und zu über zwei Millionen Filmschaffenden. Die Nutzung ist kostenlos. Gegen Bezahlung bietet IMDbPro.com ein zusätzliches Informationsangebot (aktuelle Box-Office-Statistiken, Zugriffsstatistiken, Agenten-Kontakte etc.) an.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

In der Datenbank werden Daten aller Kino-, Video- und Fernsehfilme sowie Videospiele gesammelt, die seit Beginn der Kinematographie produziert wurden. Ein Großteil der Kinofilme der westlichen Welt ist schon in der Datenbank repräsentiert, wohingegen vor allem bei Fernsehproduktionen weltweit noch große Lücken bestehen. Anders als bei ähnlichen Projekten werden auch pornografische Produktionen archiviert. Sowohl fehlende Informationen können nachgetragen, als auch fehlende Profile zu Filmen oder Filmschaffenden von den Benutzern (nach vorheriger Registrierung) angelegt werden[2][3]. Diese werden von der Redaktion gegengeprüft und in der Regel nach einigen Wochen veröffentlicht. Allerdings ist nicht jede veröffentlichte Information zwangsweise richtig.

Es kann sowohl nach Filmen, als auch nach Personen, Film-Charakteren, Zitaten, innerhalb von Biographien sowie (über verschiedene erweiterte Suchen) nach vielen weiteren Angaben gesucht werden. Der Umfang der angebotenen Informationen ist abhängig vom Bekanntheitsgrad der Filme und Personen oder davon, wie viel Material durch interessierte Personen an IMDb übermittelt wurde. Da Filme und Stars aus Hollywood weltweit am bekanntesten sind, gibt es hierzu meist auch besonders viele Informationen.

Besucher können zu Filmen Bewertungen und Kommentare abgeben, die dann nach einem auf der Bayesschen Wahrscheinlichkeitsverteilung beruhenden System ausgewertet werden. Zum einen wird ab fünf abgegebenen Stimmen ein Durchschnittswert zum Film berechnet, zum anderen nach einem weiteren Berechnungssystem eine Liste der 250 (in der IMDbpro-Version 500) besten und 100 schlechtesten Filme erstellt. Seit Juli 2006 kann man nicht mehr nur Filme, sondern auch Fernsehserien und einzelne Episoden bewerten.

Seit längerem wird die Website unter der Adresse german.imdb.com mit einer deutschsprachigen Navigation angeboten, die auch deutsche Filmtitel berücksichtigt. Seit November 2008 gibt es eine komplett deutsche, aber erheblich abgespeckte Version. Sie hält nur wenige Basisangaben für jeden Film bereit und blendet die nur auf Englisch vorliegenden Zusatzangaben wie inhaltliche Zusammenfassungen, Filmfehler, Auszeichnungen, Links zu Trailern und viele weitere Menüpunkte aus. Eine internationale Version (akas.IMDb.com) liefert zu jedem Film die Verleihtitel in allen erfassten Sprachen.

2007 brachte im Projekt zwei größere Neuerungen. Zum Einen ist es nun möglich, in einer FAQ genannten Sektion bestimmte Detailfragen zu erörtern. Diese werden ähnlich wie bei einem Wiki ohne redaktionelle Überprüfung in Echtzeit dargeboten und ergänzen das schon angebotene Programm an Diskussionsforen. Zum Anderen ist seit dem Spätsommer die Anlage von Charakterseiten möglich. Hier kann man auf einer den biografischen Artikeln nachempfundenen Seite die Filmdaten von realen Figuren (beispielsweise Gaius Iulius Caesar) oder fiktiven Figuren (beispielsweise James Bond) sammeln und Biografien verfassen sowie Zitate und Trivia angeben. Diese Daten werden relativ schnell ergänzt, IMDb gibt eine Wartezeit von sechs Stunden an.

Geschichte

Der Ursprung der IMDb liegt in der Newsgroup rec.arts.movies, einer Diskussionsplattform für Filmbegeisterte. Weit vor 1990 begannen einige Teilnehmer damit, Listen über Schauspieler, Regisseure und anderes zu führen und regelmäßig über rec.arts.movies zu veröffentlichen. Im Oktober 1990 fanden sich in diesen von Hand geführten Listen über 23.000 Einträge, die Col Needham mit Hilfe einiger Programme zusammenführte und durchsuchbar machte – das Ergebnis war die Internet Movie Database: Episode I – The Text-Only Unix Version. Das System war mit dem heute verfügbaren kaum vergleichbar, zu diesem Zeitpunkt musste noch jeder Benutzer die gesamte Datenbank auf seinen eigenen Rechner kopieren, um sie benutzen zu können.

1994 wurde die Datenbank per E-Mail zugänglich, und kurz darauf, noch bevor der erste große Webbrowser NCSA Mosaic herauskam, nahm die erste Web-Version Gestalt an.

Die steigende Anzahl von Benutzern und Daten machte es 1996 erforderlich, dass das private Projekt IMDb unter heftigen Debatten pro/contra Kommerzialisierung in eine Firma umgewandelt wurde. Eigentümer der Firma waren diejenigen, die auch bislang die Listen geführt hatten. Die Arbeit an der IMDb und für die Internet Movie Database, Ltd. erledigten sie meist neben Schule, Studium und Beruf.

Bis 1998 hatte sich die Größe von 1996 nochmals verdoppelt, und der Ressourcenbedarf drohte die Möglichkeiten ihrer nebenberuflich und praktisch unentgeltlich arbeitenden Eigentümer zu übersteigen. Wegen der Befürchtung, dass das Projekt in seine Bestandteile zerlegt werden würde, wurden zunächst mehrere Kaufangebote ausgeschlagen. 1998 ging die IMDb dann an das Internet-Versandhaus Amazon.com.

Die Wurzeln der IMDb sind auch heute noch erkennbar. Die Datenbank lebt zu großen Teilen nach wie vor von der Mitwirkung der Netzgemeinde und gibt den Großteil ihrer Bestände nach wie vor kostenfrei an die Netzgemeinde zurück, nicht nur über die Portalseite, sondern den größten Teil auch in Form von Rohdaten.

Bewertungen in der IMDb

Registrierte Nutzer können mit Punkten von 1 bis 10 alle Filme bewerten. Sind mindestens 5 Bewertungen zusammengekommen, wird ein Durchschnittswert errechnet. Haben noch viel mehr Personen eine Bewertung abgegeben, kann der Film bei genügend hoher (oder tiefer) Punktzahl in der Rangliste der besten (mit einem Minimum von 1300 Stimmen) oder schlechtesten (mit einem Minimum von 650 Stimmen) Filme erscheinen. Diese Listen gibt es global für alle Filme und für Filmgenres (Dokumentationen, Kriegsfilme, Dramen etc.). Ebenso kann man auf den personenbezogenen Artikeln unter „sorted by rating“ sehen, wie gut die Filme eines Regisseurs oder eines Schauspielers untereinander abschneiden.

Um zu den 250 besten Filmen zu gehören, muss ein Film derzeit von mindestens 1300 Nutzern mit einer durchschnittlichen Punktzahl von mindestens etwa 8,0 bewertet sein (für diese Bewertung werden jedoch nur die Stimmen „regelmäßiger Bewerter“ zur Hand genommen; diese Bewertung kann mehr oder weniger stark von der „normalen“ Bewertung eines Filmes abweichen). Allerdings reicht auch diese nicht immer aus, weil IMDb noch weitere, der Öffentlichkeit nicht bekannte Werte verarbeitet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. IMDb.com – Statistik (englisch)
  2. vergleiche IMDb.com – Filmprofile ergänzen (englisch)
  3. vgl. IMDb.com – Personenprofile anlegen (englisch)

Weblinks


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