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The Independent Order of Odd Fellows, I.O.O.F., ist ein international tätiger, humanitärer Orden, mit, teilweise ähnlichen, Zielen und Wertvorstellungen, wie die der Service- und Wohltätigkeitsclubs und der Freimaurer.

Die „Arbeitsstätten“ des Ordens sind die Logen. Die einzelnen Logen sind meist eingetragene Vereine, im Rahmen der Gesetze ihres Landes.

Das oberste Gremium des Ordens ist die Sovereign Grand Lodge mit Sitz in Winston-Salem, NC, USA. Die Orden der verschiedenen Länder, mit ihren Großlogen und Logen, besitzen weitgehende Selbständigkeit.

Der Orden ist konfessionell und politisch neutral, seine Mitglieder können verschiedenen Religionen angehören und auch aktiv Politik betreiben. Innerhalb des Ordens ist eine geschäftliche, parteipolitische oder konfessionelle Betätigung nicht gestattet.

Das Zeichen des Ordens, die drei Kettenglieder, verkörpert als Teil einer „weltumspannenden Bruderkette“ die „Leitsterne“: Freundschaft, Liebe und Wahrheit. Unter ihrer Devise bemühen sich seine Mitglieder zu wohltätigem Wirken, sowie zu humanem und tolerantem Denken und Handeln.

Die ethischen Gebote des Ordens sind, "die Kranken zu besuchen, den Bedrängten zu helfen, die Toten zu bestatten und die Waisen zu erziehen".

Inhaltsverzeichnis

Mitglieder

Jeder, der in bürgerlichen Ehren und Rechten steht, sich zu den Grundsätzen des Ordens und den Gesetzen seines Staates bekennt, und bestrebt ist, danach zu handeln, kann Mitglied werden.

In Deutschland hat der Orden ca. 1.100 Mitglieder (790 Männer und 270 Frauen in 50 Logen, sowie 210 Frauen in 11 sog. Schwestern-Bünden, den Rebekka-Logen), in der Schweiz ca. 1.900 (in 32 Männer- und 6 Frauen-Logen), im übrigen Europa ca. 100.000 (u.a. in Schweden 41.000, Norwegen 23.000, Dänemark 15.000, Finnland 8.000, Niederlande 3.500, Island ca. 3300), weltweit etwa 600.000 Mitglieder in ca. 11.000 Logen.

Geschichte

Als offizieller Gründungstag des Ordens gilt der 26. April 1819. An diesem Tag wurde von dem englischen Handwerker Thomas Wildey (* 15. Januar 1782 in London), welcher im Jahr 1817 in die USA ausgewandert war, die „Washington Lodge No.1“ in Baltimore gegründet.

Als Ursprünge werden, gemäß dem Orden, englische Odd-Fellow-Logen genannt, die „eine Art Notgemeinschaft von Handwerkern“ darstellten. Thomas Wildey war vor seiner Auswanderung in die USA Mitglied einer Londoner Odd-Fellows-Loge gewesen. Die von ihm gegründete Baltimore-Loge stand bis zur Verselbständigung des USA-Ordens 1842 unter dem Schutz der englischen Odd Fellows, des Manchester Unity.

Da die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe im jungen Amerika besonders groß war, entstanden durch die Initiative von Thomas Wildey und anderen engagierten Odd Fellows nach kurzer Zeit Logen in vielen Bundesstaaten der Ostküste. Diese Entwicklung setzte sich, genauso wie die Besiedlung der USA, im Laufe des 19. Jahrhunderts beständig Richtung Westen fort.

Nach problematischen Jahren während des Amerikanischen Bürgerkriegs 1861 - 1865 erlebte der Orden eine Periode des Aufschwungs. Die beginnende Industrialisierung brachte große soziale Spannungen, Massenarbeitslosigkeit und Armut mit sich, die viele Menschen zu den Logen brachte, wo sie finanzielle und soziale Sicherheit suchten.

Mitte des 20. Jahrhunderts führten die Weltwirtschaftskrise und die Einführung von Franklin D. Roosevelts Sozial- und Wirtschaftsreformen im Rahmen des New Deal, der den Logen praktisch ihre Arbeit abnahm, zu einem drastischen Mitgliederschwund. Der Zweite Weltkrieg verschärfte diese Entwicklung, die bis heute nicht mehr revidiert werden konnte.

Deutschsprachige Odd-Fellows

Die erste deutsche Loge ist die „Württemberg-Loge No.1“ in Stuttgart, gegründet am 1. Dezember 1870. Die jüngste Odd-Fellow-Loge in Deutschland wurde am 18. Oktober 2003 unter dem Namen "Fresenia Loge zu Jever" in Jever/Niedersachsen von 7 Brüdern gegründet und hat aktuell 23 Mitglieder mit einem Altersdurchschnitt von 48 Jahren. Im heutigen Österreich wurde die erste Loge, die „Friedensloge zu Wien“, am 4. Juni 1922 gegründet.

Die deutschen und österreichischen Logen wurden während der Nazi-Zeit verboten (am 2. April 1933 erklärte die deutsche Großloge in einer Sondersitzung in Berlin sich selbst für aufgelöst), so auch in der ehemaligen Tschechoslowakei während der Nazi- und Kommunisten-Zeiten.

Heute, Entwicklung, Probleme

In liberaleren Ländern und Kulturen werden heute in eine Loge sowohl Männer wie Frauen aufgenommen. In konservativeren wird die strikte Trennung in Männer- und Frauenlogen – die „Rebekka-Logen“ – beibehalten. In der Schweiz bestehen beispielsweise keine gemischten Logen, die Bezeichnung "konservativ" in diesem Zusammenhang ist nicht ganz korrekt.

Ähnliche Haltung gilt auch dem Glaubensgrundsatz – früher musste ein „Bruder“/eine „Schwester“ unbedingt an eine „höhere Kraft“ glauben, was die konservativen Logen auch heute befolgen. Die liberaleren nehmen auch Atheisten auf.

In deutschen Logen wird heute erwartet, dass ein Ordensmitglied an „ein höheres Wesen, als Schöpfer und Erhalter des Weltalls“, glaubt. Dies darf recht weit ausgelegt werden und ermöglicht Menschen quasi jeder Religion/Glaubensrichtung die Mitgliedschaft.

Der Odd Fellow-Orden und seine Logen leiden heute, besonders in Mitteleuropa, unter Überalterung und Mitgliederschwund. Sie befinden mit diesem Problem in Gesellschaft mit ähnlichen Vereinigungen – Druiden-Orden, Freimaurer, Kiwanis, Lions-Club, Rotary...

Literatur

  • Georg Schuster: Geheime Gesellschaften, Verbindungen und Orden, 1905. Reprint: Komet-Verlag, Köln, März 2003, ISBN 3-89836-326-0
  • Lennhoff, Eugen, Oskar Posner u. Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer-Lexikon, München, Herbig, 2006, ISBN 978-3-7766-2478-6
  • Müller, Stephanie (2008): Visit the Sick, Relieve the Distressed, Bury the Dead and Educate the Orphan: The Independent Order of Odd Fellows. A scientific work in the field of cultural studies. WVT, ISBN 978-3-86821-093-4

Weblinks


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