ISO 14230

ISO 14230
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KWP2000, eine Abkürzung für Key-Word-Protokoll 2000, ist ein verbreitetes Protokoll für Automobilelektronik, das in der ISO 14230 definiert wird. Es war ursprünglich ausschließlich zur Diagnose von Steuergeräten gedacht, siehe auch bei Fahrzeugdiagnosesystem. Einige Dienste des KWP2000-Protokolls werden heute allerdings auch dafür verwendet, neue Software in Steuergeräte zu laden (Reprogrammierung).

In modernen Fahrzeugen gibt es heutzutage eine Vielzahl an elektronischen Steuergeräten zum Überwachen, Steuern und Regeln einzelner Fahrzeugkomponenten. Über ein Netzwerk können diese Geräte sich untereinander Nachrichten zusenden. Zur Diagnose soll ein an dieses Netzwerk angeschlossenes Werkstatt-Testgerät (z. B. GT1 bei BMW, VAS5051B bei VW, DAVIE XD bei DAF oder MAN-cats II bei MAN) in der Lage sein, Daten mit den einzelnen Steuergeräten auszutauschen, um zum Beispiel die Konfiguration oder den Fehlerspeicher abzufragen oder um neue Einstellungen zu senden.

Die Kommunikation zwischen dem Werkstatt-Testgerät und den einzelnen Steuergeräten, die gewöhnlich von vielen verschiedenen Herstellern kommen, wurde mit dem KWP2000 standardisiert. Die Kommunikation läuft dabei nach einem Frage-Antwort-Prinzip ab. Das Testgerät sendet eine vom Protokoll vorgegebene Anfrage zum Steuergerät, welches daraufhin eine Antwort zurück sendet. Diese Antwort kann angeforderte Daten enthalten oder einfach nur die Angabe, ob die empfangene Anfrage erfolgreich war.

Das KWP2000-Protokoll kann auf unterschiedliche Bussysteme (Schichten 1 und 2 des OSI-Modells) aufsetzen. Häufig kommt dabei die K-Leitung zum Einsatz. Neuere Konzepte verwenden mehr und mehr CAN (ISO-TP on CAN beschrieben in ISO 15765).

KWP2000 wird zunehmend von UDS abgelöst.

Programmierung von Steuergeräten

Steuergeräten, die neuprogrammierbar (flashbar) sind, kann auf diese Weise eine neue Programmversion zugesendet werden. Dazu muss es im Steuergerät ein extra Programm geben, das Flashloader genannt wird. Dieses Programm empfängt die KWP2000-Nachrichten zur Neuprogrammierung der anderen Programme vom Diagnosegerät und führt die erhaltenen Befehle, wie z. B. das Löschen oder das Beschreiben des Flashspeichers, aus.

Die essentiellen Komponenten eines Steuergeräts für die Reprogrammierung sind die Transportprotokoll-Proxys (CAN-TP-Proxy, MOST-TP-Proxy), die KWP2000-Komponente und der Flashware-Reprogramming-Controller. Die TP-Proxys bieten dabei der KWP2000-Komponente eine einheitliche Schnittstelle zum Versenden von Nachrichten an und führen die erforderlichen Anpassungen zum Versenden von Transportnachrichten an den jeweiligen Subnetzen durch. Kommt ein neues Fahrzeug-Subnetz (z. B. Flexray oder TT-CAN) zum Einsatz, so muss lediglich ein entsprechender TP-Proxy hinzugefügt werden, um Steuergeräte an diesen Fahrzeug-Subnetzen flashen zu können.

Die Flashware-Proxys sind Stellvertreter für die auf den Steuergeräten installierten Flashware-Module. Soll ein Flashware-Modul in einem Steuergerät aktualisiert werden, so wird ein neuer Flashware-Proxy, der die neue Flashware und zugehörige Konfigurationsinformation für das Steuergerät enthält, vom Download-Server in der Infrastruktur in das Fahrzeug geladen. Der in das Fahrzeug geladene Flashware-Proxy kontaktiert die Komponenten der Installations- und Konfigurationsüberwachung und veranlasst nach positiver Rückmeldung die Installation der Flashware. Hierzu werden die Flashware und die Konfigurationsinformation vom Flashware-Proxy an den Flashware-Reprogramming-Controller übergeben, der die Konfigurationsdaten interpretiert, die Parameter für die KWP2000-Nachrichten zusammenstellt und diese in der richtigen Sequenz an das zu programmierende Steuergerät sendet. Die Konfigurationsdaten geben hierbei beispielsweise Aufschluss über den Aufbau der Flashware oder über Spezifika beim Download-Vorgang in ein spezielles Steuergerät. Nach einer erfolgreichen Installation löscht der Flashware-Proxy die in ihm enthaltene Flashware und die Konfigurationsdaten und wird fortan im Rahmen der Konfigurationsüberwachung im Fahrzeug weiter eingesetzt.


Bücher

  • Werner Zimmermann, Ralf Schmidgall: Bussysteme in der Fahrzeugtechnik – Protokolle und Standards. Vieweg+Teubner, 3. Auflage, 2008, ISBN 978-3-8348-0447-1

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