- ISO 7810
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ISO/IEC 7810 ist eine internationale Norm, die vier Formate für Identitätsdokumente – ID-1, ID-2, ID-3 und ID-000 – definiert.
Inhaltsverzeichnis
ID-1
Das ID-1-Format entspricht 85,60 mm × 53,98 mm (3 3/8 × 2 1/8″). Anwendungsgebiete sind z. B. Bankkarten, Kreditkarten, Debitkarten, Führerscheine.
Das Seitenverhältnis entspricht in etwa dem Goldenen Schnitt (1,618 : 1).
- ISO/IEC 7813 definiert zusätzliche Merkmale für Bankkarten aus Kunststoff im ID-1-Format, z. B. eine Stärke von 0.76 mm (1/32″) und abgerundete Ecken mit einem Radius von 3,18 mm (1/8″).
- ISO/IEC 7811 definiert traditionelle Techniken für die Speicherung von Daten auf Karten im ID-1-Format, d. h. geprägte Zeichen (sogenanntes „Embossing“) und verschiedene Verfahren der magnetischen Datenspeicherung.
- ISO/IEC 7816 definiert ID-1-Identitätskarten mit kontaktlosem Chip (Smartcards) und kontaktbehafteten Chips für Strom, Uhr-, Reset- und serielle Datensignale.
- ISO/IEC 14443 definiert Identitätskarten mit kontaktlosem Chip und magnetischer Loop-Antenne mit einer Frequenz von 13,56 MHz (RFID). Neuere Normen der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) für maschinenlesbare Reisedokumente legen ein kryptografisch signiertes Dateiformat und Authentifizierungsprotokoll für die Speicherung biometrischer Daten (Abbildungen des Gesichts und der Fingerabdrücke sowie der Iris) auf ISO/IEC-14443-Karten fest.
Weitere Normen auf diesem Gebiet sind JIS-1 und JIS-2.
Eine Magnetstreifenkarte (engl. Magnetic Stripe Cards, kurz Magstripe) im ID-1-Format kann bis zu drei Spuren (engl. Tracks) enthalten:
- Track # 1: 79 alphanumerische Zeichen (à 6 Datenbit + 1 Paritätsbit)
- Track # 2: 40 numerische Zeichen (à 4 Datenbit + 1 Paritätsbit)
- Track # 3: 107 numerische Zeichen (à 4 Datenbit + 1 Paritätsbit)
Karten können eine beliebige Untermenge dieser Tracks enthalten.
Track # 1
Diese Spur verwendet einen eigenen Zeichensatz, der durch die Addition von 32 (2016) leicht in ASCII umzurechnen ist. Die Daten auf Track # 1 werden meist wie folgt kodiert:
- 1 Zeichen „Sentinel“, die Startmarkierung („%“)
- 1 Zeichen „Format Code“, eine Formatangabe, für Finanzinstitutionen ist hier „B“ gebräuchlich
- Bis zu 19 Zeichen Kontonummer (enthält u. a. die wirkliche Kontonummer bei der Bank)
- 1 Zeichen „Separator“, ein Trennzeichen („^“)
- 3 numerische Zeichen „Country code“, ein Ländercode, falls die Kontonummer mit „59“ beginnt
- Nachname
- 1 Trennzeichen („/“)
- Vorname
- optional: 1 Trennzeichen („ “) mit anschließendem zweitem Vornamen, und/oder Titel
- 1 Trennzeichen („^“)
- 4 Zeichen für Gültigkeitsdatum (JJMM), oder Trennzeichen
- Weitere Nutzdaten für eigene Zwecke des Herausgebers
- 1 Endezeichen („?“)
- LRC-Sicherungscode (Die bitweise XOR-Summe für die ganze Spur muss 0 ergeben.)
Track # 2
Diese Spur verwendet einen eigenen Zeichensatz, der sich leicht durch die Addition von 48 (3016) in ASCII umrechnen lässt. Diese Addition sorgt dafür, dass der Bitwert 0 auf das Zeichen „0“ abgebildet wird. Die Daten auf Track # 2 sind meist wie folgt kodiert:
- 1 Startzeichen „;“
- bis zu 19 Zeichen Kontonummer
- 1 Trennzeichen „=“
- 3 Zeichen Ländercode, falls die Kontonummer mit „59“ beginnt
- 4 Zeichen für Gültigkeitsdatum (JJMM), oder Trennzeichen
- weitere Nutzdaten für eigene Zwecke des Herausgebers
- 1 Endezeichen „?“
- LRC-Sicherungscode
- Beispielspur
;47110815=061247110815?C
Track # 3
Dieser Track ist im Gegensatz zu den ersten beiden beschreibbar, sein Format ist bis auf Startzeichen, Endzeichen und Sicherungscode (wie bei Track # 2) nicht näher definiert. Einige Banken verwenden ihn um hier verschlüsselte PIN-Informationen abzulegen.
ID-2
Das ID-2 Format hat eine Größe von 105 × 74 mm (4 1/8 × 2 7/8″); dies entspricht dem Format DIN A7. Es findet z. B. beim deutschen Personalausweis Anwendung. Das Format bietet genügend Raum für ein klar erkennbares Foto, ist aber immer noch klein genug, um beispielsweise in einer Geldbörse mitgeführt zu werden.
ID-3
Das ID-3-Format hat eine Größe von 125 × 88 mm (4 7/8 × 3 1/2″); dies entspricht dem Format DIN B7. Dieses Format bestimmt weltweit die Größe von Reisepässen. Es ist zu bemerken, dass Reisepässe mit flexiblem Umschlag (z. B. der vorläufige deutsche Reisepass) meist genau dem ID-3-Format entsprechen, bei Reisepässen mit festem Umschlag (z. B. dem deutschen e-Pass) sind die Innenseiten im ID-3-Format, während der Umschlag ca. 2 mm übersteht. Visaetiketten sind wiederum etwas kleiner als das ID-3-Format (meist im ID-2-Format), u. a. um ein problemloses Einkleben zu ermöglichen.
Nach einer Vereinbarung zwischen der ISO und der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) werden Normen für maschinenlesbare Reisedokumente in erster Linie von der ICAO entwickelt, wobei die Mitarbeit von und Beratung durch die ISO durch die Mitgliedschaft in der Technischen Beratungsgruppe für maschinenlesbare Reisedokumente (Technical Advisory Group on MRTDs) gesichert ist. Sobald eine Änderung oder Ergänzung der diesbezüglichen Normen im ICAO-Dokument 9303 beschlossen ist, wird sie im Schnellverfahren von der ISO beschlossen. Die Hauptquelle für Informationen bezügliche der Normen für maschinenlesbare Reisedokumente ist somit die ICAO, und nicht die ISO.
Das ICAO-Dokument 9303 bestimmt in Teil 1 die Formate für maschinenlesbare Reisedokumente. Die 6. Ausgabe von Teil 1 des Dokuments wurde von der ICAO im Jahr 2006 veröffentlicht und besteht aus zwei Bänden: Der erste Band beschreibt „Reisepässe mit in maschinenlesbaren Daten im Texterkennungsformat“, der zweite Band beschreibt „Spezifikationen für elektronische Reisepässe mit biometrischen Identifizierungsfähigkeiten“ unter Verwendung eingebetteter RFID-Chips.
ID-000
Das ID-000-Format hat eine Größe von 25,4 × 15 mm (1 x 0,6″). Dieses Format wird hauptsächlich für SIM-Karten verwendet.
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