ITunes Store

ITunes Store

Der iTunes Store ist eine Internet-Handelsplattform, welche neben einem Online-Musikgeschäft auch Spiele für den iPod und Filme anbietet. Sie ist direkt in Apples iTunes-Software integriert und auf eine Zusammenarbeit mit dem System iPod+iTunes bzw. iPhone+iTunes ausgerichtet. Bis zum 21. September 2006 wurde der iTunes-Store unter der Bezeichnung „iTunes Music Store“ - kurz iTMS - betrieben. Inhaber ist die Firma Apple Inc bzw. die Apple-Tochterfirmen „iTunes S.à.r.l.[1] in Europa und „iTunes K.K.[2] in Japan.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Der iTunes Store startete Ende April 2003 mit mehr als 200.000 Liedern aus allen Bereichen, u.a. Classic, Rock, Pop, Rap, Jazz, New Age, Hörbüchern und vielen mehr. Der iTunes Store setzt dabei auf das MP4-Format, der Audiokodierung AAC mit einer Bitrate von 128 kbit/s und dem DRM-System FairPlay. Die gekauften Titel dürfen auf bis zu fünf Rechnern gleichzeitig unter Apples Jukebox-Software iTunes gespeichert und abgespielt werden, außerdem können sie innerhalb des von Apple angebotenen Lizenzierungsmodells beliebig oft und auf beliebig viele iPods geladen und in einer Playlist, d.h. in der gleichen Zusammenstellung der Musikstücke, bis zu fünf mal auf Audio-CDs gebrannt werden. Zusätzlich wird das Cover des Titels bzw. Albums heruntergeladen. Das DRM-System FairPlay stellt dabei sicher, dass sich die Musik, abgesehen von selbstgebrannten CDs, nur mit iTunes, Apple TV, Motorolas iTunes-Mobiltelefon, dem iPhone und allen iPods abspielen lässt. So wird der iTunes Music Store von Apple auch als Marketingplattform für den iPod und auch für die eigenen Computer verwendet.

Die Nutzung des iTunes Stores erfordert das Programm iTunes, welches kostenlos von Apple für Mac OS X sowie Windows 2000, XP und Vista heruntergeladen werden kann. Die Datenbanksuche sowie das Probehören der Musikstücke (30 Sekunden in voller Qualität) ist allen Nutzern möglich. Der einheitliche Preis für ein Musikstück liegt in Deutschland und Österreich bei 0,99 und 9,99 Euro für ein Album, in der Schweiz bei 1,50 Franken pro Song und 15 Franken pro Album. DRM-freie Titel werden im Angebot „iTunes Plus“ mit einer Bitrate von 256 kbit/s zum gleichen Preis von 0,99 Euro pro Stück angeboten.

Am 6. Januar 2009 wurde das Angebot an DRM-freien Titeln auf 80 % des Katalogs erweitert. Die verbleibenden 20 % sollen bis zum zweiten Quartal 2009 umgestellt werden. Zusätzlich wird mit diesem Datum ein neues Preismodell eingeführt: 69 Cent für ältere Titel, 99 Cent für aktuelle Stücke und 1,29 € für neue „Hits“. Außerdem ist ab sofort der Zugriff auf den iTunes Store über eine mobile Internetverbindung auf dem iPhone möglich.[3]

Der (Online-)Kauf von Musikdateien ist augenblicklich über die Bezahlung per Kreditkarte, Geschenkgutschein oder Lastschrifteinzug (über den Dienstleister ClickandBuy) möglich. Zudem gibt es die Möglichkeit zur Bezahlung über Prepaid-Karten, die sowohl im Apple-Store als auch in den Fachläden der Kette „Gravis“ und seit kurzer Zeit auch in den Märkten der Ketten „Saturn“ und „Media Markt“ im Wert von 15, 25 oder 50 € erworben werden können.

Eine Benutzung des iTS unter Linux ist möglich. Er wird dabei über die Open-Source-Windows-Abstraktionsschicht WINE gestartet und eröffnet den Zugriff auf alle lokalen Stores.

Geschichte

Der Dienst war zunächst nur in den USA verfügbar. Seit Juni 2004 ist er auch in Großbritannien, Frankreich und Deutschland online. Im Oktober 2004 wurden neun weitere Staaten in die Download-Maschinerie eingebunden, nämlich Österreich, Belgien, Finnland, Griechenland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Portugal und Spanien. Der kanadische Store wurde von Apple mit Verspätung im Dezember eröffnet. Im Mai 2005 schaltete Apple zudem die Stores in der Schweiz, Norwegen, Dänemark und Schweden auf. Der australische iTS war für eine Eröffnung zusammen mit den vier europäischen gedacht, wurde aber aus Lizenzgründen verschoben. Am 4. August 2005 wurde der iTunes Music Store in Japan eröffnet. Wann der Dienst in anderen strategisch wichtigen Staaten, wie der Volksrepublik China, startet, ist weiterhin unklar.

Anfangs gab es im iTS in Deutschland nur Interpreten, die ihre Verträge bei den großen Labels haben, später dann durften auch die Indie-Labels mit ihren Interpreten einziehen. Apple stellt in Europa über 5 Millionen Titel zum Download bereit. Dabei unterscheidet sich der Katalog und die Anzahl angebotener Titel von Land zu Land. Die offizielle Zahl der Titel im iTS USA beläuft sich mittlerweile auf über 8 Millionen.[4] Das Angebot wird laufend ausgebaut.

Mittlerweile verkauft Apple weltweit etwa 3 Mio. Songs pro Tag, weiterhin mit steigender Tendenz. Am 24. Februar 2006 wurde der milliardste Song aus dem Music Store geladen, der Käufer war damit Gewinner eines 20" iMacs, 10 iPods (60 GB) und eines 10.000-Dollar-Einkaufsgutscheins.

Anfang Oktober 2008 forderte der Verband der Musikindustrie die Erhöhung der Lizenzgebühren um 66% von 9 auf 15 Cent. Apple wollte der Forderung nicht nachgeben: „Apple hat wiederholt deutlich gemacht, dass es in diesem Geschäft Geld machen will. Apple ist nicht gewillt den iTunes Store weiterhin zu betreiben, wenn das nicht mehr profitabel ist.“ Eine Abstimmung fand am 3. Oktober 2008 beim Copyright Royalty Board statt.[5] Nach Angaben der Branchenvereinigung NMPA bleibt die Royalty rate bei 9,1 Cent pro Song.[6]

Weitere Meilensteine:

  • 12. Oktober 2005 - Der iTunes Music Store startet mit dem Verkauf von Videos. 2.000 Musikvideos, Pixar-Kurzfilme und Fernsehserien (nur in den USA) stehen zum Herunterladen zur Verfügung.
  • 12. September 2006 - Aus dem iTunes Music Store wurde der iTunes Store; nun gibt es auch Filme (vorerst nur USA) und Spiele (weltweit) im Angebot.
  • 20. September 2006 - Nach einer Woche werden in USA über 125.000 Spielfilme verkauft, obwohl sich das Angebot vorerst auf 75 Spielfilme von Disney, Pixar, Touchstone Pictures und Miramax Films beschränkt.
  • 9. Januar 2007 - Das Spielfilmangebot wurde um 100 Titel von Paramount Pictures erweitert.
  • 2. April 2007 - Apple und EMI Music geben an, ab Mai DRM-freie Musikstücke und Videos zu verkaufen sowie die Bitrate der DRM-freien Titel auf 256 kBit/s zu erhöhen.
  • 2. April 2008 - Auch in Deutschland sind jetzt Fernsehserien abrufbar.[7]
  • 11. Juli 2008 - In den Vereinigten-Staaten und allen anderen iTunes Ländern sind jetzt auch Programme für das iPhone 3G und die 2.0 Firmware für den iPod touch und das iPhone verfügbar.
  • 6. Januar 2009 - 80 % des Katalogs sind ohne DRM erhältlich.
  • 16. April 2009 - Zum Start des Spielfilmangebotes in Deutschland sind über 500 Filme, teilweise in HD-Qualität (720p) erhältlich. Spielfilme können gekauft und ausgeliehen werden.

Eröffnungsdaten der einzelnen iTunes-Stores

Land Datum
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (für Mac) 28. April 2003
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (für Windows) 16. Oktober 2003
Deutschland Deutschland
Frankreich Frankreich
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
15. Juni 2004
Spanien Spanien
Italien Italien
 OesterreichÖsterreich Österreich
Niederlande Niederlande
Luxemburg Luxemburg
Belgien Belgien
Finnland Finnland
Portugal Portugal
Griechenland Griechenland
26. Oktober 2004
Kanada Kanada 1. Dezember 2004
Irland Irland 6. Januar 2005
Dänemark Dänemark
Norwegen Norwegen
Schweden Schweden
Schweiz Schweiz
10. Mai 2005
Japan Japan 4. August 2005
Australien Australien 25. Oktober 2005
Neuseeland Neuseeland 6. Dezember 2006

Der iTunes-Store ist nur in den Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Japanisch verfügbar. In allen anderen Ländern müssen die Nutzer mit der englischen Variante vorlieb nehmen.

Meilensteine

Anzahl der
verkauften Songs
Datum
100 Mio. 12. Juli 2004
500 Mio. 18. Juli 2005
1 Mrd. 23. Februar 2006
2 Mrd. 9. Januar 2007
3 Mrd. 31. Juli 2007
4 Mrd. 26. Februar 2008
5 Mrd. 19. Juni 2008
6 Mrd. 6. Januar 2009

Sonstige Meilensteine

  • 31. Oktober 2005 - Über 1 Million Musikvideos wurden heruntergeladen
  • 6. Dezember 2005 - Über 100 Millionen Songs wurden aus den europäischen Music Stores heruntergeladen
  • 2. August 2006 - Über 200 Millionen verkaufte Songs in den europäischen Music Stores
  • 9. Januar 2007 - 50 Millionen TV-Serien-Episoden und 1,3 Millionen Spielfilme verkauft
  • 24. April 2009 - 1 Milliarde Anwendungen für das iPhone und den iPod touch heruntergeladen. Wie bei den 1 Milliarde verkauften Songs (s.o.) erhielt der Gewinner dieses Mal "eine iTunes Geschenkkarte im Wert von 10.000 US-Dollar, einen iPod touch, eine Time Capsule und ein MacBookPro".[8]

Einzelnachweise

  1. http://www.apple.com/de/support/itunes/legal/about.html
  2. http://www.apple.com/jp/support/itunes-en/legal/about.html
  3. Pressemitteilung Apples über Neuerungen im iTunes Store
  4. Apple Pressemeldung vom 19.06.2008
  5. Höhere Lizenzgebühren: Apple droht mit Schließung von iTunes
  6. Apple lenkt ein – und lässt iTunes am Leben
  7. http://www.pcwelt.de/start/dsl_voip/online/news/154212/
  8. 1 Milliarde Apps heruntergeladen

Weblinks


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