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Schleifenblumen Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) Tribus: Iberideae Gattung: Schleifenblumen Wissenschaftlicher Name Iberis L. Die Schleifenblumen (Iberis) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae oder Cruciferae). Zu ihr gehören mehrere Arten, die beliebte Zierpflanzen für Steingärten sind. Der Verbreitungsschwerpunkt der etwa 30 Arten umfassenden Gattung liegt im Mittelmeerraum.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Schleifenblumen sind einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder Zwergsträucher. Sie sind kahl oder besitzen unverzweigte Haare. Ihre Laubblätter sind oft etwas fleischig.
Die Blüten sind meist in gestauchten, doldenähnlichen, traubigen Blütenständen angeordnet, die sich erst zur Fruchtzeit verlängern. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die Kelchblätter sind aufgerichtet. Von den vier weißen, rosafarbenen oder violetten, umgekehrt eiförmigen Kronblättern sind die beiden von der Blütenstandsachse abgewandten oft deutlich vergrößert. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Die Antheren sind länglich bis eiförmig. Die Griffel ist etwa so lang wie der Fruchtknoten.
Die Schötchen sind eiförmig, rundlich oder umgekehrt herzförmig und an der Spitze meist ausgerandet; die Fruchtklappen sind gekielt oder geflügelt. Pro Frucht werden zwei meist geflügelte Samen gebildet.
Verbreitung
Die Gattung Iberis ist in Südeuropa, Nordafrika, in Vorder- und Zentralasien verbreitet. Wegen ihrer Beliebtheit als Sommerblumen oder Steingartenpflanzen werden einige Arten auch außerhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete kultiviert und können in warmgemäßigten Klimazonen gelegentlich verwildern.
Systematik
Die Gattung der Schleifenblumen (Iberis) wird meist zusammen mit der Gattung Bauernsenf (Teesdalia) in die Tribus Iberideae gestellt. Die Verwandtschaft mit morphologisch ähnlichen Gattungen wie Kressen (Lepidium), Hellerkräutern (Thlaspi) oder Hirtentäschel (Capsella) wird durch neuere molekularbiologische Untersuchungen nicht eindeutig gestützt. Diese sprechen eher für eine gemeinsame Abstammung mit den Gattungen Heliophila, Chamira und Löffelkräuter (Cochlearia)[1].
Je nach Bearbeiter werden zwischen 25 und 40 Arten unterschieden. Typus-Art der Gattung ist Iberis semperflorens L.
Arten (Auswahl)
- Bittere Schleifenblume (Iberis amara L.)
- Iberis aurosica Chaix
- Iberis bernardiana Gren. & Godr.
- Iberis crenata Lam.
- Iberis bubanii Deville
- Iberis pruitii Tineo
- Iberis spathulata J.P.Bergeret
- Iberis ciliata All.
- Iberis contracta Pers.
- Iberis crenata Lam.
- Iberis fontqueri Pau
- Iberis gibraltarica L.
- Iberis linifolia L., (Syn: I. intermedia Guers.)
- Bopparder Schleifenblume (Iberis linifolia ssp. boppardensis (Jord.) Korneck)
- Iberis nana All.
- Iberis nazarita Moreno
- Iberis odorata L.
- Fieder-Schleifenblume (Iberis pinnata L.)
- Iberis procumbens Lange
- Iberis runemarkii Greuter & Burdet
- Iberis sampaioana Franco & P.Silva
- Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatilis L.)
- Immerblühende Schleifenblume (Iberis semperflorens L.)
- Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens L.)
- Niedrige Schleifenblume (Iberis spathulata, Syn.: Iberis nana All.)
- Iberis stricta Jord.
- Iberis taurica DC.
- Doldige Schleifenblume oder Dolden-Schleifenblume (Iberis umbellata L.)
Name
Der Pflanzenname Iberis wurde von Linné aus der älteren Literatur übernommen. Dort wurde er aber nicht immer im heutigen Sinne benutzt und beispielsweise auch für Arten der Gattung Kressen (Lepidium) verwendet. Die älteste Quelle soll die Erwähnung durch Galen sein, der damit eine heilkräftige Pflanze aus Spanien („Iberien“) bezeichnete. Ob bereits Dioscurides über Iberis schrieb, ist umstritten. Möglicherweise wurde das entsprechende Kapitel von einem späteren Kopisten eingefügt.
Bilder
Bittere Schleifenblume (Iberis amara)
Quellen
- ↑ Al-Shehbaz, I.A., Beilstein, M.A, Kellogg, E.A. (2006) Systematics and phylogeny of the Brassicaceae (Cruciferae): an overview. Plant Systematics and Evolution 259: 89–120.
Literatur
- A.R.P. Da Silva & J.A. Franco: Iberis L. In: T.G. Tutin, V.H. Heywood, S.M. Walters & D.A. Webb (Hrsg.), Flora Europaea (2. Aufl.) Bd. 1, 390-393. Cambridge: Cambridge University Press, 1993. ISBN 052141007X
- K.B. Datta: Chromosome studies in Iberis L. with a view to find out the mechanism of speciation of the genus. Cytologia 39, 543-551, 1974.
- R. Franzen: Iberis L. In: Strid, A. (Hrsg.), Mountain flora of Greece, Bd. 1, 331-334. Cambridge: Cambridge University Press, 1986. ISBN =-521-25737-9-13
- I.C. Hedge: Iberis L. In: Davis, P.H. (Hrsg.), Flora of Turkey and the East Aegean Islands, Bd. 1, 309-312. Edinburgh: Edinburgh University Press, 1965. ISBN 0852245599
- M. Moreno Sanz: Iberis L. In: Castroviejo, S. et al. (Hrsg.), Flora Iberica, Bd. 4, 271-293, 1993. ISBN 84-00-07385-1
- J. Reichling, K.H. Horz: Iberis. In: Hänsel, R., K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider (Hrsg.), Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, 5. Aufl., Bd. 5, 501-506. Berlin: Springer, 1993. ISBN 978-3540526384
- K. Tan: Iberis L. In: Strid, A. & Tan, K. (Hrsg.), Flora Hellenica, Bd. 2, 265-268. Königstein: Koeltz Scientific Books, 2002. ISBN 978-3-904144-92-6
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