- Iberomaurusien
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Das Ibéromaurusien ist eine Kultur des Mittelpaläolithikum beziehungsweise Epipaläolithikum und dauerte etwa von 17.000 bis 8.000 v. Chr. und ist etwa zeitgleich mit dem europäischen End-Magdalénien. Es ist die Nachfolgekultur des Atérien in Nordafrika. Die Benennung geht auf die heute als falsch angesehene Meinung zurück, das diese Kultur in Nordafrika und Spanien verbreitet gewesen sei.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Ein Menschentypus des Cro-Magnon scheint um 17.000 v. Chr. von Kleinasien über Ägypten nach Nordafrika, nördlich der Sahara, eingewandert zu sein. Der Atlas scheint die südliche Grenze der Verbreitung zu bilden. Die Funde deuten auf eine zunehmende Ausbreitung von Ost nach West entlang des Mittelmeeres bis hin nach Marokko, das um 14.000 v. Chr. erreicht wurde, hin. Auch ein Übersetzen auf die Kanarischen Inseln scheint nachgewiesen. Die meisten genauer untersuchten Fundplätze liegen in Marokko und Algerien. Benannt nach wichtigen Fundpunkten gibt es auch die Bezeichnungen Mouillien und Oranien.
Steinbearbeitung, Waffen und Werkzeuge
Es findet sich eine starke Tendenz hin zu einer Miniaturisierung, besonders kleine Pfeilspitzen wurden aus Klingen oder Lamellen gewonnen. Die Technik des abgeschlagenen Rückens durch steile Retuschen ist weit verbreitet. Häufig sind Rückenspitzen, die zu Kompositgeräten verarbeitet wurden. Daneben gab es größere Schaber, Mikrostichel und dreiseitige Spitzen. Mahlsteine zum Zerreiben von Grassamen deuten auf eine bereits weiterführende Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen hin. Aus Knochen wurden Pfrieme, Geschoßspitzen, Messer und Glätter zur Lederbearbeitung gefertigt. Schmuck wurde aus marinen Muscheln und Fossilien hergestellt.
Kultur
Die Menschen des Ibéromaurusien waren hauptsächlich Jäger und Sammler. An Wohnstätten fanden sich Höhlen und Abris, die zumindest auf Vorformen einer Sesshaftigkeit bei noch weitgehend nomadisierender Lebensweise hindeuten. In den Abris fanden sich räumliche Aufteilungen in Werkstatt-, Lebens- und Bestattungsbereiche. Eine künstlerische Betätigung wurde bisher nur sehr selten gefunden - so in Marokko (Ifri n'Ammar) Spuren einer Malerei. Schildkrötenpanzer wurden offensichtlich als Behälter für Rötel genutzt. Auch Bestattungen fanden sich. Die bedeutendste der Nachfolgekulturen war das Capsien, das allerdings von einer anderen Menschenrasse (mediterraner Typus) getragen wurde.
Weblinks
- Bericht des DAI zu Grabungen in Marokko
- Archäologie Online Bericht: Prähistorische Forschung im marokkanischen Rif
- AiD Kurzbeschreibung des Berichtes aus Heft 2/2003
- Dossiers d'Archéologie n° 282 du 01/04/2003, Préhistoire de l'Algérie (französisch)
Literatur
- Josef Eiwanger: Marokko - An der Nahtstelle zweier Kontinente. in: Archäologie in Deutschland, Theiss-Verlag, Stuttgart 2/2003
- Abdeslam Mikdad, Josef Eiwanger: Recherches préhistoriques et protohistoriques dans le Rif oriental (Maroc). in: Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie, Bd. 20
- Johannes Moser: La Grotte d'Ifri n'Ammar, Tome 1, L'Ibéromaurusien. AVA Forschungen, Band 8. Linden Soft Verlag, 2003, ISBN 3929290286
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