Altpreußisches Infanterieregiment S 53 von 1756/4

Altpreußisches Infanterieregiment S 53 von 1756/4

Das Infanterie-RegimentKönig Ludwig III. von Bayern“ (3. Königlich Sächsisches) Nr. 102 war ein Infanterieregiment des deutschen Heeres im Verband der kgl. sächsischen Armee. Es war zuletzt Teil der 32. Division (3. Königlich Sächsische). Es stand in der Tradition der 1709 gebildeten Seckendorff-Grenadiere. Zur Systematik wurden nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1709/2 (nach Tessin)[1], Infanterieregiment No. 6 (1756/57 Altpreußisches Infanterieregiment S 53) (nach Bleckwenn)[2].

Offizier und Musketier des Regiments um 1791

.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stammtruppenteile des 3. Königlich Sächsischen Infanterieregiments Nr. 102 entstanden 1705 mit der Gründung desAnsbachsches Grenadier-Bataillondurch Markgraf Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Friedrich Heinrich von Seckendorff trat in die Dienste des Kurfürsten von Sachsen und half ihm, 41 Offiziere und 784 Mann zu werben. Dabei erhielt von Seckendorff 36 Reichstaler Werbegeld für jeden Mann und Unteroffizier. 1709 übernahm Kurfürst Friedrich August von Sachsen, König von Polen die Einheiten gegen die Summe von 18.000 Reichstaler. Das Regiment wurde dem damaligem Generalmajor Friedrich Heinrich von Seckendorff als Chef unterstellt und erhielt die BezeichnungGrenadier-Regiment von Seckendorff“. Erster Kommandeur war Oberst Johann Adam von Diemar.

Ab 1867 war das Regiment als Königlich Sächsische 3. Infanterieregiment Nr. 102 vollständig in Zittau stationiert.

1870/1871 nimmt das Regiment als Teil des XII. Armee-Korps am Deutsch-Französischen Krieg teil. Hierbei kämpfte es als Teil der Maasarmee unter Prinz Albert unter anderem in der Schlacht von Sedan und bei der Belagerung von Paris.

Im Ersten Weltkrieg kämpft das Regiment von 1914 bis 1918 an der Westfront. 1919 erfolgt die Auflösung.

Uniform

Die ersten Uniformen um 1709 bestanden aus blauen Leibröcken und Westen mit weißen Aufschlägen und Futter, Lederhosen sowie Grenadiermützen. Aber schon ein Jahr später waren rote Röcke mit blauen Aufschlägen und messingfarbene Knöpfen ausgegeben worden, um sich von den regulären sächsischen Truppen zu unterscheiden.

Namen

  • 17091717 Grenadier-Regimentvon Seckendorff
  • 17461759 Grenadier-Regimentvon Minckwitz
  • 17591827 Linien-Infanterie-RegimentPrinz Anton
  • 18281873 Infanterie-RegimentPrinz Albert
  • 18901913 3. Infanterie-Regiment Nr. 102Prinzregent Luitpold von Bayern
  • 19131918 3. Infanterie-Regiment Nr. 102König Ludwig III. von Bayern

Unterstellung

Das 3. Königlich Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 102König Ludwig III. von Bayern war 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, folgenden Großverbänden truppendienstlich unterstellt:

Standorte

Zeit Standorte
17091710 Merseburg, Torgau, Zeitz
17141715 Luckau (Stab), Gommern, Belzig, Brück, Zahna, Seyda, Schweinitz, Jessen, Schönewalde, Herzberg, Schlieben, Dobrilugk, Kirchhain, Sonnewalde, Finsterwalde, Lübbenau, Vetschau
17171719 Zwickau (Stab), und andere Städte im erzgebirgischen und vogtländischen Kreis
1719 Dresden
17201723 Görlitz (Stab), Zittau, Laubau, Bautzen, Kamenz
17241729 Freiberg (Stab und eine Kompanie), jeweils eine Kompanie in Schneeberg, Wiesenthal, Annaberg, Marienberg, Zschopau, Frankenberg, Altenberg, und Truppenteilen in Neustädtel, Grünhain, Elterlein, Schlettau, Schwarzenberg, Scheibenberg, Jöhstadt, Buchholz, Ehrenfriedersdorf, Geyer, Thum, Öderau, Wolkenstein, Zöblitz, Geising
1729 der Stab zieht von Freiberg nach Chemnitz
17291730 Dresden
17311732 Freiberg (Stab), Frankenberg, Oederan, Dippoldiswalde, Altenberg, Geising, Neustadt in Sachsen, Sebnitz, Bischofswerda
17321733 Großenhain (Stab), Tharandt, Dippoldiswalde, Altenberg, Geising, Dohna, Pirna, Neustadt in Sachsen, Sebnitz, Radeberg, Bischofswerda, Kamenz, Ortrand, weitere vier neu formierte Kompanien in Großenhain, Ortrand, Senftenberg, Kamenz, Sebnitz und Schandau
17351736 Zwickau (Stab), Werdau, Neustadt an der Orla, Pausa, Plauen, Oelsnitz, Adorf, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Grünhain, Elterlein, Wiesenthal, Scheibenberg
17361737 Großenhain (Stab), Herzberg, Kirchhain, Übigau, Wahrenbrück, Dobrilugk, Drebkau, Ortrand, Senftenberg, Meißen, Bischofswerda, Neustadt i.Sa., Sebnitz, Schandau
17401741 Großenhain (Stab), Mühlberg, Belgern, Kirchhain, Liebenwerda, Wahrenbrück, Dobrilugk, Drebkau, Herzberg, Uebigau, Schlieben, Schweinitz, Schönewalde, Meißen, Lommatzsch, Rossen, Siebenlehn
17411742 Dresden
17421744 Bautzen (Stab), Bischofswerda, Kamenz, Großenhain, Ortrand, Senftenberg, Spremberg
1746 Döbeln (Stab), Colditz, Rochlitz, Geringswalde, Hartha, Roßwein, Mittweida, Lommatzsch, Mühlberg, Belgern
17461748 Bautzen (Stab), Löbau, Sebnitz, Neustadt i.Sa., Schandau, Bischofswerda, Kamenz, Senftenberg, Spremberg
17481749 Luckau (Stab), Kirchhain, Herzberg, Jüterbog, Zahna, Niemegk, Belzig
17491751 Luckau (Stab), Kirchhain, Herzberg, Jüterbog, Dahme, Schweinitz
17511752 Dresden
17521754 Luckau (Stab), Kirchhain, Herzberg, Jüterbog, Dahme, Schweinitz
17541756 Großenhain (Stab), Liebenwerda, Kirchhain, Senftenberg, Kamenz, Bischofswerda, Neustadt i.Sa.
17631767 Großenhain (Stab), Liebenwerda, Mühlberg, Herzberg, Schlieben, Kirchhain, Dobrilugk, Senftenberg
17671810 Großenhain (Stab), Herzberg, Liebenwerda, Kirchhain, Dobrilugk, Senftenberg, Bischofswerda, Neustadt i.Sa. ab 1770 Schandau, (die Kompanien wechselten öfters ihre Garnisonen
1810 Bautzen (Stab und I. Bataillon), Görlitz (II. Bataillon)
18161821 Großenhain (I. Bataillon), Bautzen (II. Bataillon)
18211831 Zittau (Stab ind I. Bataillon), Löbau (II. Bataillon)
1823 und 1828 Im Herbst auf je ein Jahr nach Dresden
18311849 Bautzen (Stab, II. und III. Bataillon), Zittau (I. Bataillon)
18491866 Dresden, IV. Bataillon bis 1851 in Bautzen
18661867 Schandau (I. Bataillon), Neustadt (II. Bataillon), Bischofswerda (Stab und III. Bataillon), Kamenz (IV. Bataillon)
18671919 Zittau, das III. Bataillon war bis 1869 in Löbau

Siehe auch

Literatur

  • Geschichte des Königlich Sächsischen 3. Infanterie-Regiments Nr. 102Prinz-Regent Luitpold von Bayern17091909, Berlin 1909
  • Sächs. Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Sächsische Staatshandbücher, 1728 bis 1934

Einzelnachweise

  1. Tessin 1986 Bd.1: 40
  2. vgl. Liste der kursächsischen Regimenter der Frühen Neuzeit

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