- Altranstädter Frieden
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Der Altranstädter Friede wurde während des Großen Nordischen Krieges am 24. September 1706 im Schloss zu Altranstädt zwischen dem schwedischen König Karl XII. und dem Kurfürsten von Sachsen August II. geschlossen. Der Vertrag wurde an diesem Tag von seinen Unterhändlern Carl Piper und Olof Hermelin unterzeichnet.
In diesem Vertrag wurde festgelegt, dass August II.
- für immer auf die polnische Krone verzichtet
- seine Allianz mit Russland auflöst
- alle Gefangenen freilässt
- alle schwedischen Überläufer, namentlich Patkul, ausliefert.
Das Kurfürstentum blieb besetzt, es musste für den Unterhalt des schwedischen Heeres sorgen und Kontributionen zahlen, monatlich 500.000 Taler in bar und 125.000 Taler in Naturalien. Die schwedische Besetzung kostete Sachsen etwa 23 Millionen Taler und dauerte ein Jahr.
Alle Beteiligten verzichteten auf Schadenersatzforderungen:
- „Soll auch aller Schaden welchen beede Theile der paciscirenden in diesem Krieg erlitten auf ewig vergessen sein“
August II. ratifizierte den Vertrag im Geheimen, kämpfte aber siegreich am 29. Oktober 1706 an der Seite der Russen gegen ein schwedisch-polnisches Heer in der Schlacht bei Kalisch. Erst die Veröffentlichung des Vertrages durch Karl XII. bewog ihn zur Erfüllung.[1]
Literatur
- Rober I. Frost: The Northern Wars - War, State and Society in Northeastern Europe 1558-1721, Harlow (Essex) 2000
- Arno Günther: Die Entstehung des Friedens von Altranstädt, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde 27 (1906), S. 311-329
Weblinks
- Friedensvertrag als TextVersion
- Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Leipzig
- Geschichte des Schlosses Altranstädt
- Schlösser in und um Leipzig
Einzelnachweise
- ↑ Robert I. Frost, S. 230
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