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Ident im TCP/IP‑Protokollstapel: Anwendung Ident Transport TCP Internet IP (IPv4, IPv6) Netzzugang Ethernet Token
BusToken
RingFDDI … Das Ident-Protokoll ist ein Netzwerkprotokoll, mit dem ein Server feststellen kann, welcher Benutzer eines Mehrbenutzersystems eine bestimmte TCP-Verbindung geöffnet hat. Ident verwendet dazu das Transmission Control Protocol auf Port 113 und ist im RFC 1413 festgelegt.
Der Einsatz eines Ident-Servers nützt dabei nur dem Betreiber des betreffenden Systems selbst: Er kann im Beschwerdefall anhand einer vom Beschwerdeführer aufgezeichneten Ident-Antwort den Urheber der betreffenden TCP-Verbindung auf seinem System identifizieren. Für andere als die Person, die den Ident-Server betreibt, sind die Informationen des Ident-Protokolls nutzlos, weil potentiell gefälscht.
Es gibt eine Reihe von Programmen mit Ident-Funktionalität, die entweder bewusst falsche oder aber entwertete Informationen zurückliefern; begründet wird dies damit, dass das Protokoll ein Sicherheitsdefizit darstellen könne und darüber hinaus in die Persönlichkeitsrechte der örtlichen Nutzer eingegriffen werde.
Ident-Nachrichten bestehen stets aus einer Zeile von ASCII-Text, die durch einen Zeilenumbruch mit den Zeichen <CR><LF> abgeschlossen wird.
Eine Anfrage ist dabei wie folgt aufgebaut:
<Port auf dem Zielsystem>, <Lokaler Port>
Gültige Antworten wiederholen die Anfrage und haben eine der folgenden Formen:
<Port auf dem Zielsystem>, <Lokaler Port> : USERID : <Betriebssystem> : <Benutzername> <Port auf dem Zielsystem>, <Lokaler Port> : ERROR : <Fehlermeldung>
Einsatzgebiete des Ident-Protokolls sind zum Beispiel- Simple Mail Transfer Protocol: Wird bei der Annahme einer Mail eine Ident-Anfrage an das Sendersystem gestellt und die Ident-Antwort in die Kopfzeilen der E-Mail aufgenommen, so ist der Betreiber des Sendersystems in der Lage, gefälschte Mails später seinen Benutzern zuzuordnen
- Internet Relay Chat: Hier ermöglicht es beispielsweise dem Channel Operator, statt eines ganzen Hosts nur einen einzelnen Benutzer von der Diskussion auszuschließen
Beispiel-Szenario
Ein Benutzer "tei" am Client-Computer 10.10.10.10 baut mit einem beliebigen Client-Port 31010 eine Verbindung zum SMTP-Server 10.20.20.20:25 auf.
Der SMTP-Daemon baut eine Verbindung von 10.20.20.20 mit einem beliebigen Client-Port 42020 eine Verbindung zum Ident-Daemon des Clients 10.10.10.10:113 auf. Er fragt, welcher Benutzer eine Verbindung von Quellport 31010 auf Zielport 25 erstellt hat:
31010, 25
Der Ident-Daemon durchsucht mittels einer Schnittstelle auf den TCP/IP-Stack des Betriebssystems eine Tabelle nach der entsprechenden TCP-Verbindung. Dabei werden IP und Port für Quelle und Ziel verglichen. Der Ident-Daemon antwortet dann mit der Betriebssystemkennung seines Servers, "UNIX", und dem Benutzernamen des Besitzers der TCP-Verbindung, "tei":
31010, 25 : USERID : UNIX : tei
Die Ident-Verbindung wird geschlossen. Der SMTP-Daemon ist nun bereit mit dem Client Daten auszutauschen.
Siehe auch
Weblinks
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