- Iglersreuth
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Tirschenreuth Höhe: 615 m ü. NN Fläche: 74,42 km² Einwohner: 3377 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km² Postleitzahl: 95671 Vorwahl: 09635 Kfz-Kennzeichen: TIR Gemeindeschlüssel: 09 3 77 112 Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
95671 BärnauWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Hampel (parteilos) Bärnau ist die älteste Stadt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bärnau liegt in Nordbayern in der Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze. Zu den böhmischen Nachbarorten Obora (Thiergarten) und Halže (Hals) besteht bei der Wüstung Pavlův Studenec (Paulusbrunn) ein Grenzübergang.
Geschichte
Schon frühzeitig wurde das Reichsdorf Bärnau im staufischen Egerland Sitz eines Richters. Im Jahre 1296 wurde Bärnau an das Kloster Waldsassen verpfändet, 1313 durch Kauf dem Stiftland einverleibt und gehörte somit, wie so viele andere Ortschaften dieses Landstrichs, diesem bedeutendem Kloster. 1343 durfte das Kloster Waldsassen mit Erlaubnis Kaiser Ludwigs des Bayern den Ort Bärnau zu einer Stadt ausbauen und mit den Egerer Stadtrechten ausstatten. Doch schon wenige Jahre später, 1351, zog Kaiser Karl IV., der zugleich König von Böhmen war, Bärnau an sich und verlieh den Bürgern die Rechte der Stadt Tachau. Andere Privilegien, die der Grenzort daraufhin erhielt, waren ein wöchentlicher geleitgesicherter Markttag, die Festlegung einer Bannmeile und die Einsetzung eines Amtmannes, der gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt beauftragt wurde, die Aufgaben eines Landgerichts wahrzunehmen.
Bereits 1405 wurde Bärnau wieder der böhmischen Herrschaft entzogen und kam unter kurpfälzische Oberhoheit. Das Stadtrecht von Tachau wurde jetzt durch das von Amberg ersetzt. Wenige Jahre später, 1414, wurden den Bürgern von Bärnau zum vierten Mal die Stadtrechte, diesmal die von Sulzbach, verliehen. Ab 1628 gehörte Bärnau zum Kurfürstentum Bayern und blieb fortan eine altbayerische Stadt an der Grenze zu Böhmen.
Bärnau hatte, ebenso wie viele andere Ortschaften, schwer unter der Pest im Jahre 1627 zu leiden. Auch verheerende Stadtbrände in den Jahren 1622 und 1685 sowie der Dreißigjährige Krieg machten den Bärnauern schwer zu schaffen. An diesen Krieg erinnert auch die so genannte „Tilly-Schanze“ an der Grenze. Obwohl sie nach dem großen Feldherrn von Tilly benannt ist, war dieser dort niemals anwesend. Dafür hat aber Jan Hus, als er auf dem Weg zum Konzil nach Konstanz war, in Bärnau gerastet. Er kam am 15. Oktober 1414 von Tachau aus auf der Goldenen Straße dorthin.
Politik
Stadtrat
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Deutsches Knopfmuseum
- Grenzlandturm
- Steinbergkirche, barocke Wieskirche zum gegeißelten Heiland
- Lindenallee zur Steinbergkirche
- Stadtbild mit Marktplatz
- Barocke Bartholomäuskirche in Hohenthan
- Barocke Michaelskirche in Schwarzenbach
- Schloss in Thanhausen
- Dorfkapelle in Ellenfeld
- Ort der Begegnung
- Festspieltribüne mit Membrandach im Klostergarten
Musik
- Blaskapelle Thanhausen
- Stadt- und Jugendblaskapelle „Grenzlandboum Bärnau“
Sport
- Waldfreibad Altglashütte
- Hallenbad Bärnau
- Fußballplatz TSV Bärnau
- Tennisplatz TC Bärnau
Veranstaltungen
- 2-jähriges historisches Marktspektaculum
- Deutsch - Tschechische Festspiele
Persönlichkeiten
- Ignatius von Senestrey (1818-1906), von 1858 bis 1906 Bischof von Regensburg, wurde in Bärnau geboren
- Ernst Kutzer (1918–2008), Komponist, wuchs in Thanhausen auf, unterrichtete in Hohenthan
- Manfred Lindner (* 1957), Physiker, wurde in Ellenfeld geboren
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich entwickelte sich Bärnau von einer Tuch- und Zeugmacherstadt zu einer Industriestadt. Seit der Industrialisierung dreht sich dort fast alles um den Knopf. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts hat sich hier die Knopfindustrie angesiedelt. Auf dem Höhepunkt der Konjunktur – in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts – produzierten bis zu 70 Bärnauer Knopffabriken aus dem Perlmutter Knöpfe in unterschiedlichen Größen und Formen. Hier entstand 1954 die „Knopffachschule“ und hier wurde von 1967 bis 1974 die internationale Fachmesse IKNOFA durchgeführt.
Die Fertigung wurde seit dem nach und nach vollständig auf Kunststoff (Thermoplast und Duroplast) und Metallverarbeitung (Druckguss) umgestellt. Durch die modernen Fertigungsverfahren konnte der Massenmarkt kostengünstig bedient werden; die Betriebe wurden industrieller und größer, die Anzahl der Fabriken ist gesunken. Aufgrund von modischen Nachfrageschwankungen und durch die Konkurrenz aus Billiglohnländern, in denen in zunehmendem Maße Textilien gefertigt wurden, ist die deutsche Knopfindustrie in den 1990ern in eine Krise geraten. Durch Geschäftsaufgaben und Insolvenzen ist die Zahl der Knopffabriken bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts auf nur einen Hersteller am Ort gesunken.
Weblinks
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