Imad Mughnijeh

Imad Mughnijeh

Imad Fayiz Mughniyya (arabischعماد فايز مغنية‎, DMG ʿImād Fāyiz Muġniyya; * 7. Dezember 1962 in Tair Dibba im Libanon, auch Imad Fayiz Mughniyah bzw. Imad Mugnijeh [1]; † 12. Februar 2008 in Damaskus, Syrien) war ein führendes Mitglied im Nachrichtendienst der libanesischen islamistischen Organisation Hisbollah. Alternativ wurde er als der Kopf der Sicherheitseinheit und Mitbegründer der Hisbollah angesehen. Er war Schiit[2] und benutzte das Pseudonym Haddsch Radwan (‏حج رضوان‎, DMG Ḥaǧǧ Raḍwān). Mughniyya wurde in der Liste des Rates der Europäischen Union für Terroristen geführt.[3]

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Bevor er zur Hisbollah stieß, war er als Teenager in den 1970er-Jahren in der Force 17, der Eliteeinheit der Fatah, Mitglied. Daraufhin war Mughniyya in zahlreiche paramilitärische Operationen in den 1980er und 1990er Jahren verwickelt, vorwiegend gegen US-amerikanische und israelische Ziele.

Diese beinhalten den Bombenanschlag vom 18. April 1983 auf die US-Botschaft in Beirut im Libanon, bei dem 63 Menschen getötet wurden. Mughniyya wird der Mitwirkung an den simultanen Autobombenanschlägen vom 23. Oktober 1983 auf französische Fallschirmjäger und Kasernen von US-Marineinfanterie beschuldigt. Bei den Angriffen wurden 58 französische Soldaten und 241 US-Marineinfantristen getötet. Fast ein Jahr später, am 20. September 1984, wurde ihm vorgeworfen, ein Nebengebäude der US-Botschaft angegriffen zu haben. Die USA klagten ihn der Entführung des Flugs TWA 847 am 14. Juni 1985 an, bei dem ein US-Marineinfantrist getötet wurde. Er wurde auch mit vielen Entführungen von Menschen aus der westlichen Welt in Beirut in den 1980er-Jahren in Verbindung gebracht. Einige dieser Personen wurden später umgebracht, so etwa der CIA-Agent William F. Buckley. Alle anderen wurden zu verschiedenen Zeitpunkten freigelassen, der letzte 1991.

Der israelische Geheimdienst machte ihn zudem für die Entführung zweier israelischer Soldaten im Sommer 2006 verantwortlich, die als Begründung für den Libanonkrieg im Jahr 2006 angegeben wird.[4]

Verbindungen zu al-Qaida

Der deutsche Journalist Bruno Schirra beschreibt Mughniyya in seinem Buch „Iran - Sprengstoff für Europa“ ausführlich als den „Mastermind des schiitischen Terrorismus“. Das FBI führte ihn auf der Liste der 22 meistgesuchten Terroristen. 25 Mio US-Dollar wurden auf seinen Kopf ausgesetzt - tot oder lebendig. „Niemand hat nach dem 2. Weltkrieg bei Terroranschlägen mehr Juden getötet als Imad Mughniyya“, zitiert Schirra einen westlichen Hisbollah-Experten[5]. Mughniyya wurde beschuldigt, ein Verbündeter des Al-Qaida-Netzwerkes zu sein. Ali Muhammad, ein Al-Qaida-Funktionär, hatte nach eigener Aussage ein Treffen zwischen Mughniyya und Al-Qaida-Funktionären im Jahre 1993 arrangiert.[6]

Tod

Am 12. Februar 2008 wurde Mughniyya bei einem Autobombenanschlag in Damaskus getötet.[4] [7]

Einzelnachweise

  1. Spiegel Online: „Das war exzellente Arbeit“, 13. Februar 2008
  2. DEBKAfile: US intelligence director: „Remember, he's a shia and oftentimes his targets could be Sunni as well as against Israel.“ 18. März 2008
  3. Amtsblatt Nr. L 340 vom 24/12/2003 des Rates der Europäischen Union zur Bekämpfung des Terrorismus
  4. a b Reuters: Hisbollah-Militärchef bei Anschlag in Syrien getötet 13. Februar 2008
  5. in: "Iran - Sprengstoff für Europa", Ullstein-Verlah 2007, S. 180
  6. Insight Magazin: Kenneth R. Timmerman: „Likely Mastermind Of Tower Attacks“ 31. Dezember 2001
  7. Al-Dschasira: “Hezbollah mourns senior leader”, 13. Februar 2008 (englisch)

Weblinks


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