- Immunkomplex
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Als Antigen-Antikörper-Reaktion wird in der Biochemie, der Immunologie und in verwandten Wissenschaften ein Bestandteil der Immunreaktion bezeichnet, bei dem sich ein Komplex aus Antigen und Antikörper bildet. Dieser wird als Antigen-Antikörper-Komplex oder auch Immunkomplex bezeichnet. Zur Komplexbildung kommt es, da ein Antikörper zwei (im Fall von IgM zehn) Antigene binden kann, und ein Antigen zuweilen mehr als eine Bindungsstelle für Antikörper aufweisen kann. Antigen-Antikörper-Reaktionen dienen in vivo dem Schutz des Organismus gegen Toxine oder Bakterien, sie werden im Normalfall durch das retikuloendotheliale System beseitigt.
Immunkomplexe entfalten in vivo toxische und krankheitserregende Eigenschaften. Dies tritt unter anderem bei Blutspenden auf, wenn die Blutgruppe von Spender und Empfänger nicht übereinstimmen (Transfusionsreaktion), oder bei Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel in Form der Immunkomplex-Nephritis.
Nutzung im Labor
In vitro bilden sich sichtbare Komplexe nur unter optimalen Bedingungen. Sie werden als so genanntes Präzipitat ausgefällt. Nutzbar ist dies zur Quantifizierung des Antigens, in seltenen Fällen auch des Antikörpers. Eine wichtige Rolle spielt diese Reaktion bei Immunoassays, die zum Nachweis von Antigenen oder Antikörpern dienen. Eine weitere Nutzung ist der Präzipitintest, mit dem man den Verwandtschaftsgrad zweier Tiere misst.
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