Impro-Comedy

Impro-Comedy

Unter Stand-Up Comedy versteht man einen überwiegend gesprochenen (im Gegensatz zur „Physical Comedy“) Solovortrag eines Comedians bzw. Komikers als Kurzauftritt oder auch als abendfüllendes Programm.

Inhaltlich unterscheidet sich die Stand-Up Comedy vom Kabarett vor allem durch die innere Haltung des Comedians gegenüber seinen erzählten Geschichten. Während Kabarettisten vorwiegend ihre pointierte Sichtweise des Weltgeschehens schildern, beschreiben Stand-Up Comedians eher ihre eigenen, komischen Konflikte mit der Welt. Heutzutage sind die Grenzen zwischen Stand-Up Comedy und Kabarett oft fließend. Schauspielerische sowie theatralische Elemente sind ebenfalls mittlerweile in der Stand-Up Comedy zu finden (zum Beispiel bei Josef Hader oder Michael Ehnert). Die Bandbreite reicht demnach von komischen Alltagssituationen über pointierte Darstellung von Personen, Geschichten, öffentlichen Ereignissen, bis hin zu kompletten, abendfüllenden Inszenierungen.

Stand-Up Comedy besteht meist aus einstudierten „Nummern“, die oft über Jahre gleich oder ähnlich vorgetragen werden, aber auch spontane, unvorbereitete Elemente sind in den Darbietungen zu finden. Einige wenige Stand-Up Comedians tragen auch komplett improvisierte Nummern vor, was aber eher die Ausnahme ist und auch einer gewissen, vorbereitenden Grundlage bedarf, die das Zurückgreifen auf bestimmte Muster ermöglicht, die dann im Vortrag scheinbar im Moment erfunden wirken. Dennoch darf das spontane Element der Stand-Up Comedy nicht verwechselt werden mit der eigenen Sparte „Improvisationscomedy“, die auf Elementen des Stegreiftheaters beruht, bei dem ein Ensemble von Darstellern nach vorab geprobten Mustern spontane Geschichten entwickelt.

Es gibt Stand-Up Comedians, die Ihre Nummern komplett selbst schreiben, andere arbeiten mit Autoren zusammen, wieder andere lassen sich die Nummern komplett von Anderen schreiben. Fast alle im professionellen Bereich tätigen Künstler arbeiten mit einem Bühnenregisseur.

In den Vereinigten Staaten und anderen, vor allem englischsprachigen Ländern, hat die Stand-Up Comedy eine lange Tradition mit Stars wie Jerry Seinfeld, Robin Williams. In Deutschland hat sich seit den neunziger Jahren ebenfalls eine Stand-Up Kultur entwickelt, mit weiter wachsender Tendenz. Neben TV-Formaten wie dem Quatsch Comedy Club, Nightwash und WDR Funkhaus werden komplette Solo-Stand-Up Shows mit zum Teil großem kommerziellem Erfolg für die Bühne produziert und auch gesendet (zum Beispiel Mario Barth, Michael Mittermeier, Atze Schröder). In vielen Städten im deutschsprachigem Raum finden sich mittlerweile Stand-Up Clubs: offene Bühnen (Open Mic), bei der sich auch Laien ausprobieren können, und sogenannte Mixedshows (für fortgeschrittenere oder etablierte Künstler), bei der mehrere Künstler an einem Abend auftreten und Ausschnitte aus ihren Programmen präsentieren und neue Nummern ausprobieren.

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