- In A Silent Way
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Miles Davis – In A Silent Way Veröffentlichung Label Format(e) CD, LP
Genre(s) Anzahl der Titel 2
Laufzeit 38:10
Besetzung - Trompete: Miles Davis
- Sopran-Saxophon: Wayne Shorter
- E-Gitarre: John McLaughlin
- Elektrisches Piano: Herbie Hancock
- Elektrisches Piano: Chick Corea
- Orgel: Joe Zawinul
- Bass: Dave Holland
- Schlagzeug: Tony Williams
Produktion Studio(s) Columbia Studio B, New York City
Chronik Filles de Kilimanjaro
(1968)In A Silent Way Bitches Brew
(1969)In A Silent Way ist ein Album des Jazztrompeters Miles Davis. Es erschien 1969 und ist sein erstes Fusion-Album. Es wurde am 18. und 20. Februar 1969 in den Columbia Studios in New York aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte des Albums
Seine Ehefrau Betty Mabry, die mit Jimi Hendrix befreundet war, wird als großer Einfluss auf Davis’ damalige musikalische Entwicklung gesehen. Nach seinem Album Filles de Kilimanjaro (dessen letzte Session im September 1968 stattfand) ging Miles Davis im November erneut ins Aufnahmestudio und erweiterte seine Band um einen dritten Keyboarder (neben Hancock und Corea), den aus Österreich stammenden Joe Zawinul. Außerdem wirkte hier der auch in den späteren Bitches Brew mitspielende Schlagzeuger Jack De Johnette mit, da Tony Williams beabsichtigte, die Band zu verlassen. In dieser Besetzung wurden der Titel "Splash"[1] die zwei takes von "Directions" sowie der Titel "Ascent"[2] aufgenommen. „Zawinul war fähig durch die verschiedenen Tonfarben des Keyboards jene wechselnden Texturen und "Patterns" zu erzeugen, die Gil Evans auf orchestralem Weg hervorbrachte. Aber der wesentliche Unterschied war, dass die Musiker mit denen (Miles) nun arbeitete, spontan auf den improvisierenden Solisten reagieren konnte“, schrieb der Davis-Biograph Erik Nisenson. „Mit dieser Session entdeckte Miles eine Methode, scheinbar unvereinbare Elemente miteinander zu verbinden: den Einsatz der Elektronik und die Freiheit der Improvisationen, die spontane Musik des Augenblicks - die für ihn nach wie vor die Quintessenz des Jazz war - und die vielschichtigen Klangfarben, die früher nur durch komplizierte Orchesterarrangements zu realisieren waren.“ [3] Nach der "Directions"-Session stieß der junge englische, gerade in New York angekommenene Gitarrist John McLaughlin zur Davis-Band.[4] Mit McLaughlin fand die erste Session für "In a Silent Way" statt.
Das Album
Gegenüber seinem vorigen Album Filles de Kilimanjaro, auf dem er zum letzten Mal mit seinem „klassischen Quintett“ spielte, wird auf "In a Silent Way" „eine völlige Befreiung vom Bop-Konzept vollzogen. Spannung und Intensität sind im wesentlichen nicht mehr an Trompete und Tenorsaxophon gebunden, sondern werden durch die „Background-Kontraste“ von E-Gitarre und Keyboards erzeugt. Hitze wird schnell aufgebaut, um gleich wieder abzukühlen, meist durch kurze Gitarrenriffs, die kontrapunktisch zum ostinalen Bass-Spiel angelegt sind, während das Schlagzeug rockverwandte, aber entspannte Rhythmen beisteuert“, so der Davis-Biograph Peter Wießmüller.[5]
Bei diesem Album hat sich Davis endgültig von den dichten chromatischen Improvisationen der Mittsechziger verabschiedet und ist zu den langen diatonischen und modalen Linien der 1950er Jahre zurückgekehrt. Doch gleichzeitig steht nicht mehr das Solo im Vordergrund, sondern der gesamtmusikalische Ausdruck. Neu an der Musik dieses Albums ist auch, dass die beiden Stücke, die jeweils eine komplette Schallplattenseite füllen, aus verschiedenen Aufnahmen zusammengeschnitten wurden. Aus insgesamt etwa 80 Minuten Material wurden die Stücke durch Schneiden, Zusammenfügen, Kopieren und Wiederholen zurechtgeschnitten. Das Titelstück ist eine Komposition von Joe Zawinul.[6] Davis änderte lediglich einige Akkorde und gab es als eigene Komposition aus.[7]
Der überraschendste Aspekt dieses Albums war „die leichte Zugänglichkeit der Musik, so gewagt sie in vielerlei Hinsicht auch sein mag“.[8] Damit war es der Wegbereiter für das im August 1969 entstandene Album Bitches Brew, das zu einem weiteren großen Meilenstein in dieser Werkphase von Miles Davis wurde.
Die Titel
- Shhh / Peaceful (Miles Davis) 18:16
- In A Silent Way / It's About That Time (Miles Davis / Joe Zawinul) 19:52
The Complete "In a Silent Way" Sessions
Unter diesem Titel veröffentlichte Columbia Legacy/Sony Music 2001 die beiden bearbeiteten Titel sowie die gesamten unbearbeiteten Aufnahmen, die für das Album und dessen Vorgänger-Album Filles de Kilimanjaro eingespielt wurden. Einzelne frühe Titel sind bereits in den 1970er Jahren auf den Columbia-Kompilationen "Water Babies", "Circle in the Round" und "Directions" erschienen.[9] „Von wirklichem Interesse“, so äußern sich Richard Cook und Brian Morton kritisch zu der Edition, „sind die "alternate takes" des Titelstücks und von "Shhh/Peaceful", die jedoch nicht mit den damals veröffentlichten Versionen mithalten könnten. Eine Rarität und der einzige Titel von wirklicher Bedeutung ist der Titel "The Ghetto Walk"; er nimmt Miles Davis' Rückkehr zum Blues zum Ende seines Lebens vorweg. Die Dokumentation des vielen Materials zeigt letztendlich das Geschick Teo Maceros und Miles Davis', daraus "zeitlose Meisterwerke" geschaffen zu haben. Du wirst dir hundert Mal "In a Silent Way" anhören; du magst dir aber nur dreimal diese Tracks anhören, nur um zu staunen, wie dieses Wunder erreicht werden konnte.“ [10]
Disk 1
- Mademoiselle Mabry
- Frelon Brun
- Two Faced
- Dual Mr. Anthony Tillmon Williams Process
- Splash
- Splashdown
Disk 2
- Ascent
- Directions I
- Directions II
- Shhh / Peaceful
- In a Silent Way (rehearsal)
- In a Silent Way
- It's About That Time
Disk 3
- The Ghetto Walk
- Early Minor
- Shhh / Peaceful (Original LP-Version)
- In a Silent Way / It's About That Time (Original LP-Version)
Zitat
„Und bitte: Vergessen wir nicht, dass Miles Davis’ „Bitches Brew“ ohne Joe Zawinul nie das Licht der Welt erblickt hätte. Es war Joe, der an der Seite von Miles dem elektronischen Keyboard im Jazz zum Durchbruch verhalf – und der ein Jahr zuvor die Geburtsstunde des Fusion Jazz mit „In a silent way“ eingeläutet hatte. Joe war die Brücke in die Zukunft, über die Miles Davis gegangen ist.“
– Herbie Hancock, 2007 [11]
Literatur
- Ian Carr: Miles Davis - The Definitive Biography. Revised edition, HarperCollins, New York 1998, ISBN 0-00-6530265
- Richard Cook & Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6th edition, ISBN 0-14-051521-6
- Erik Nisenson: Round About Midnight - Ein Portrait über Miles Davis. Hannibal, Wien 1985
- Peter Wießmüller: Miles Davis - Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten. Oreos (Collection Jazz), Gauting 1985
Quellen
- ↑ zunächst erschienen auf der Doppel-LP "Circle in the Round"
- ↑ zunächst erschienen auf der Doppel-LP "Directions". Alle Titel sind auch auf der CD-Edition "The Slient Ways-Sessions" enthalten
- ↑ zit. nach Nisenson, S. 163
- ↑ „Hier war ich“, erinnert er sich, „ein britischer Jazzmusiker, und auf einmal spielte ich mit Miles. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie aufgeregt und nervös ich war.“ zit. nach Nisenson, S. 164
- ↑ zit. nach Wießmüller, S. 154
- ↑ „Global Jazz Player Joe Zawinul“, Jazzthetik, 25. Oktober 1998
- ↑ „A Cocky, Eclectic Jazzman, Recalling Zawinul: Mike Zwerin“, Bloomberg.com, 13. September 2007
„I [Zawinul] wrote 'In a Silent Way' (their benchmark 1969 minimalist collaboration), he said. „Miles only changed some of the chords. We were brothers, I was not his son.“ - ↑ Nisenson, 165
- ↑ Die 3-CD Box ist Teil einer Serie von Box Sets, die von 1996 bis 2005 herausgegeben wurden und zuvor unveröffentlichtes Material von Studiosessions und Liveauftritten enthalten.
- ↑ zit. nach Cook & Morton
- ↑ „Der Rhythmus zählt“, WirtschaftsWoche, 28. Oktober 2007, Nr. 44, Kolumne von Hancock
Weblinks
- „Die "In a Silent Way"-Session von Miles Davis“, die tageszeitung, 28. November 2001, von Christian Broecking
- „Miles Davis. Schwebend über dem Abgrund“, Stadtrevue Köln Magazin, 2002, Nr. 2
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