- Indianersprachen
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Die indigenen amerikanischen Sprachen (Indianersprachen und Eskimo-Sprachen) sind die Sprachen der Ureinwohner Amerikas, von den heutigen Staaten Grönland, Alaska, Kanada und den USA über Mittelamerika und die Karibik bis hin zur südlichen Spitze von Südamerika. Sie bestehen aus Dutzenden von eindeutigen Sprachfamilien sowie vielen isolierten Sprachen. Vorschläge, diese in übergeordnete Familien zu gruppieren, wurden von einigen Linguisten unterbreitet, sind aber nicht allgemein anerkannt worden. Als letzte Darstellung der sprachlichen Verwandtschaften auf dem amerikanischen Kontinent, die allgemeine Zustimmung gefunden hat, gilt die Klassifikation von Voegelin & Voegelin (1965). Seither haben sich die Meinungsunterschiede von denjenigen, die von wenigen Großfamilien ausgehen („lumpers“) und denjenigen, welche viele verschiedene Sprachfamilien annehmen („splitters“) in der Fachwelt eher verschärft, als dass sie kleiner geworden sind.
Hintergrund
Die Besiedlungsgeschichte Amerikas
Traditionell wurde bisher angenommen, dass die ältesten erhaltenen menschlichen Spuren in Amerika der Clovis-Kultur entstammen, d.h., vor rund 10.000 bis 12.000 Jahren der amerikanische Kontinent über die damals zugefrorene Beringstraße erstmals besiedelt wurde. Neuere Ausgrabungen und Datierungen stellen diese These in Frage, ohne dass sich bisher in der Fachwelt eine andere Besiedlungsgeschichte durchsetzen konnte.
In molekularbiologischer Hinsicht weist nach aktuellen Untersuchungen die mitochondrische DNA der indigenen Amerikaner vier Linien auf (A, B, C, D), die auf anderen Kontinenten nur in Asien zu finden sind. Dies stützt die frühere These der Einwanderung über die Beringstraße. Eine weitere, X genannte mitrochrondrische DNA-Linie der indigenen Amerikaner findet sich heute vorwiegend in Indien, selten auch in Europa.
Daneben weist das Gebiss indigener Amerikaner und das von Asiaten Gemeinsamkeiten auf, die sich anderswo nicht finden. Zwei Gruppierungen der indigenen Amerikaner zeigen zudem eigene Untercharakteristika im Gebissbau, nämlich die Na-Dené und die Eskimo-Aleuten. Beide gelten auch aufgrund ihrer abweichenden Sprachen als spätere Einwanderer, nachdem der amerikanische Kontinent bereits besiedelt war.
Schließlich ist auch den erhaltenen Schriftzeugnissen in Mittelamerika, den mündlich überlieferten Stammeserzählungen und den Berichten von Europäern aus der frühen Neuzeit zu entnehmen, dass seit der Landnahme Amerikas durch die indianischen Vorfahren immer wieder über weite Strecken Bevölkerungsbewegungen erfolgten. In geografisch abgeschirmten Gegenden (Gebirge, Urwald, Inseln) konnten sich aber aufgrund des nur langsamen Bevölkerungsaustausches entsprechend auch kleinräumig große sprachliche Unterschiede einstellen. Erste Entlehnungen aus europäischen Sprachen in indianische Sprachen, hauptsächlich Kulturwörter, erfolgten dabei bereits im 16. Jahrhundert. Entsprechende Entlehnungen aus einheimischen Elitesprachen dürften davor auch im Bereich der früheren indianischen Großreiche Mittel- und Südamerikas vorgekommen sein.
Schriftsysteme
Die ältesten einheimischen schriftlichen Zeugnisse indigener amerikanischer Sprachen stammen von den Olmeken in Mittelamerika und werden auf ca. 900 v. Chr. datiert. Hier entwickelten sich auch weitere einheimische Schriften, insbesondere die der Maya, Mixteken, Zapoteken und Azteken. Dabei bestand eine Variationsbreite zwischen noch rein logografischer Schrift bis zu einer weitgehend phonetischen Schrift. Die geschriebenen Sprachen decken einen Zeitraum von rund 2000 Jahren ab. Deren Entzifferung ist heute unterschiedlich weit fortgeschritten. Die überlieferten Texte sind in jedem Fall sprachhistorisch und allgemein historisch von außerordentlich hoher Bedeutung für das Verständnis der geschichtlichen Entwicklung. Dies gilt insbesondere, da die Schriftsysteme aus unterschiedlichen Sprachfamilien stammen: Zapotekisch und Mixtekisch (Oto-Mangue), Aztekisch (Uto-Aztekisch) und Maya (Makro-Maya). Früheste Überlieferungen indigener amerikanischer Sprachen stammen aus dem 16. Jahrhundert von den nach der Eroberung nachziehenden christlichen Missionaren. Sie sind allerdings auch für die Zerstörung vieler einheimischer Codizes aus blindwütigem Glaubenseifer auf die heidnischen Symbole verantwortlich.
In Südamerika entwickelten unabhängig von den europäischen Eroberern die Inka eine Ideenschrift aus Schnüren, die Quipu, während in Nordamerika erst unter dem Einfluss der Europäer sich bei einzelnen Indianerstämmen eigenständige Schriftssysteme bildeten, wie die Schrift der Cree und der Cherokee.
Alle verbliebenen einheimischen Schriften wurden schließlich von den europäischen Schriften, d.h. dem kyrillischen Alphabet (Aleutisch) und heute weitgehend allein von dem lateinischen Alphabet verdrängt. Die einzige Ausnahme bilden die aus der Cree-Schrift weiterentwickelte und auf weitere Völker ausgedehnte „kanadische Eingeborenenschrift“ (engl. Canadian Aboriginal Symbols). Allerdings sind auch heute noch viele der indigenen amerikanischen Sprachen nie verschriftet oder gar angemessen linguistisch erfasst worden. Letzteres gilt insbesondere für Südamerika.
Eine ureigene amerikanische Sonderentwicklung ist auch die Deseret, eine von dem Anführer der Mormonen, Brigham Young, im 19. Jahrhundert eingeführte Schrift für das Englische innerhalb dieser Glaubensgemeinschaft. Nach seinem Tod wurde sie dann aber zugunsten der üblichen lateinischen Buchstaben aufgegeben.
Linguistische Grobübersicht
Aus linguistischer Sicht sind über die Ausbreitung von Sprachen und deren Datierung bei solchen Zeittiefen bisher wenige Aussagen möglich. Allerdings sind Na-Dené und Eskimo-Aleutisch auch linguistisch als eigene Sprachfamilien weitgehend anerkannt. Unklarer ist bei diesen beiden Gruppen lediglich, welches ihre nächsten Verwandten sind.
Kontrovers ist in der Fachwelt aber die Verwandtschaft und Untergliederung der übrigen Sprecher und ihrer Sprachen. Während die sogenannten "lumpers" mit omnikomparativistischen Methoden wie der von Greenberg von einer einzigen Sprachfamilie Amerind ausgehen, postulieren die das andere Extrem bildenden "splitters" wie Dixon und Campbell rund 200 isolierte Sprachen und Sprachfamilien, d.h. mehr als in der gesamten übrigen Welt. Letztere Vertreter gehen auf dem Hintergrund des Indogermanischen auch davon aus, dass über mehr als 5000 bis 8000 Jahre zurück keine gesicherten Verwandtschaftsbeziehungen mehr zwischen heutigen Sprachen nachgewiesen werden können.
Die einzige allgemein anerkannte Sprachfamilie, die sich beiderseits der Beringstraße findet, ist die eskimo-aleutische. Zusammenhänge zwischen den Na-Dené-und den jenisseischen Sprachen sind nach neueren Forschungen von Vajda und Werner zumindest erwägenswert. Greenberg fasst Eskimo-Aleutisch mit einigen anderen nord-eurasiatischen Sprachen wie Indogermanisch, Uralisch und Altaisch in der Makro-Sprachfamilie "Eurasiatisch" zusammen.
Nach der Ankunft von Christoph Columbus in Amerika 1492 wurden von europäischen Siedlern Spanisch, Englisch, Portugiesisch, Französisch und Niederländisch nach Amerika gebracht und sind heutzutage als amtliche Sprachen der unabhängigen Staaten Amerikas festgelegt, obgleich Bolivien, Paraguay, Ecuador[1] und Peru eine oder mehrere indigene amerikanische Sprachen als amtliche Sprache zusätzlich zum Spanischen anerkannt haben. Aus europäischen Sprachen entwickelten sich in Amerika auch einige eingeborene Kreolsprachen.
Die Haltung der meisten europäischen Eroberer und ihrer Nachfolger hinsichtlich der indigenen amerikanischen Sprachen reichte von gutartiger Vernachlässigung bis zu aktiver Unterdrückung.
Jedoch predigten die spanischen Missionare den Eingeborenen in deren Sprachen. Sie verbreiteten zum Beispiel Quechua über dessen ursprünglichen geografischen Bereich hinaus. Indigene amerikanische Sprachen schwanken stark in der Zahl der Sprecher, von Quechua, Aymara, Guaraní und Nahuatl mit Millionen aktiver Sprecher zu einer Vielzahl von Sprachen mit nur einer Handvoll älterer Sprecher. Viele der indigenen amerikanischen Sprachen sind vom Aussterben bedroht, andere sind bereits ausgestorben.
Auch viele inzwischen ausgestorbene nordamerikanische Sprachen gelten wahrscheinlich nur deshalb als isolierte Sprachen, da sie so dürftig dokumentiert sind, dass eine Klassifizierung kaum möglich ist.
Die konsensuale Gliederung nach Voegelin & Voegelin (1965)
Die Klassifikation nach Voegelin & Voegelin (1965) war das Resultat einer Konferenz amerikanischer Linguisten an der Indiana University im Jahre 1964. Diese Klassifikation umfasst 16 genetische Hauptgruppen:
- Amerikanisch-Arktische Sprachen
- Eskimo-Aleutisch
- Tschuktscho-Kamtschadalisch (in Eurasien)
- Na-Dené-Sprachen (mit heute postulierter genetischer Verbindung zu den jenisseischen Sprachen)
- Makro-Algonkisch
- Algonkisch
- Yurok
- Wiyot
- Muskogee
- Natchez
- Atakapa
- Chitimacha
- Tunica
- Tonkawa
- Makro-Sioux
- Hoka
- Yuma
- Seri
- Pomo
- Palaihniha
- Shasta
- Yana
- Chimariko
- Washo
- Salinan
- Karok
- Chumash
- Comecrudo
- Coahuiltekisch
- Esselen
- Jicaque
- Tlapanekisch
- Tlequistlatekisch
6. Penuti
- Yokuts
- Maidu
- Wintun
- Miwok-Costanoa
- Klamath-Modoc
- Sahaptin-Nez Perce
- Cayuse
- Molale
- Coos
- Yakona
- Takelma
- Kalapuya
- Chinook
- Tsimshian
- Zuni
- Mixe-Zoque
- Maya
- Chipaya-Uru
- Totonakisch
- Huave
7. Aztekisch-Tano
- Kiowa-Tano
- Uto-Aztekisch
8. Keres
9. Yuki
10. Beothuk
11. Kutenai
12. Karankawa
13. Chimakum
14. Salish
15. Wakash
16. TimucuaChumash, Comecrudo und Coahuiltekisch wurden mit Vorbehalt in Hoka aufgenommen, Esselen sogar nur mit starken Vorbehalten. Ebenfalls nur mit Vorbehalt wurden Tsimshian und Zuni in Penuti aufgenommen.
Sprachfamilien und isolierte Sprachen nach Campbell und Mithun sowie Kaufmann
Südamerika
Obgleich sowohl Nord- als auch Mittelamerika Gebiete mit großer Sprachenvielfalt sind, hat Südamerika eine linguistische Verschiedenartigkeit, die mit ungefähr 350 noch existierenden Sprachen und geschätzten 1.500 Sprachen zur Zeit des ersten europäischen Kontaktes nur an wenigen Orten der Welt erreicht wird. Die Klassifizierung der Sprachen in genetische Familien ist nicht so fortgeschritten wie in Nordamerika (dessen Sprachen in vielen Bereichen verhältnismäßig gut erforscht sind). Folglich sind viele Beziehungen zwischen Sprachen und Sprachfamilien ungeklärt und einige der vermuteten Beziehungen stehen auf wackeligem Grund.
Die Liste der Sprachfamilien und isolierten Sprachen ist ziemlich konservativ und basiert auf Campbell (1997). Viele der vorgeschlagenen (und häufig spekulativen) Gruppierungen der Familien können in Campbell (1997), Gordon (2005), Kaufman (1990, 1994), Key (1979) und Loukotka (1968) nachgelesen werden.
Sprachfamilien im Süden
- Alacaluf (2) (Alacalufan)
- Arawá (8) (Arauan, Arahuan, Arawán)
- Araukanisch (2) (Araucanian, Mapudungu)
- Arawakisch (Südamerika u. Karibik) (60) (Arawakan, Arahuacan, Maipurean, Maipuran, Maipúrean)
- Arutani-Sape (2)
- Aymará (3) (Jaqi, Aru)
- Barbacoa (6) (Barbacoan, Barbakóan)
- Kawapana (2) (Cahuapanan, Jebero, Kawapánan)
- Karibisch (29) (Carib)
- Catacao (Catacaoan, Katakáoan)
- Chapacura-Wanham (9) (Chapacuran, Txapakúran, Chapakúran)
- Charrúa (Charruan, Charrúan)
- Chibcha (Mittelamerika u. Südamerika) (22) (Chibchan)
- Chimú (Chimuan)
- Chocó (10) (Chocoan, Chokó)
- Cholón (Cholonan)
- Chon (2) (Patagonian)
- Guajibo (4) (Guajiboan, Wahívoan)
- Guaicurú (Guaykuruan, Waikurúan)
- Harákmbut (2) (Tuyoneri)
- Jirajara (3) (Jirajaran)
- Jívaro (4) (Jivaroan, Hívaro)
- Katukina (3) (Katukinan, Catuquinan)
- Lule-Vilela (Lule-Viléran)
- Makro-Ge (32) (Macro-Ge)
- Makú (6)
- Mascoy (5) (Mascoyan, Maskóian, Mascoian)
- Mataco-Guaicurú (11)
- Mosetén (Mosetenan, Mosetén)
- Mura (4) (Muran)
- Nambiquara (5) (Nambiquaran)
- Otomaco (2) (Otomacoan, Otomákoan)
- Páez (6) (Paezan, Páesan)
- Pano-Tacana (30) (Pano-Tacanan, Pano-Takana, Pano-Tákanan)
- Peba-Yagua (2) (Peba-Yaguan, Yaguan, Yáwan, Peban)
- Puinave (Puinavean, Makú)
- Quechua (46)
- Sáliva (2) (Salivan)
- Timote (2) (Timotean)
- Tinigua (2) (Tiniguan, Tiníwan)
- Tucano (25) (Tucanoan, Tukánoan)
- Tupí (70)
- Uru-Chipaya (2) (Chipaya-Uru)
- Witoto (6) (Witotoan, Huitotoan, Bora-Witótoan)
- Yanomam (4)
- Zamuco (2) (Zamucoan)
- Záparo (7) (Zaparoan, Sáparoan)
Sprachisolate oder nicht klassifizierte Sprachen im Süden
- Aikaná (Brasilien: Rondônia)
- Ahuaqué (auch Auaké, Uruak, Awaké)
- Andoque (Kolumbien, Peru) (auch Andoke)
- Arutani-Sapé (Brasilien, Venezuela)
- Aushiri (auch Auxira)
- Baenan (Brasilien: Bahia) (auch Baenán, Baenã)
- Betoi (Kolumbien) (auch Betoy, Jirara)
- Camsá (Kolumbien) (auch Sibundoy, Coche, Kamsá)
- Cundoshi (auch Maina, Kundoshi)
- Canichana (Bolivien) (auch Canesi, Kanichana)
- Cayubaba (Bolivien)
- Cofán (Kolumbien, Ecuador) (auch Kofán)
- Cueva
- Culle (Peru) (auch Culli, Linga, Kulyi)
- Cunza (Chile, Bolivien, Argentinien) (auch Atacama, Atakama, Atacameño, Lipe, Kunsa)
- Esmeralda (auch Takame)
- Gamela (Brasilien: Maranhão)
- Gorgotoqui (Bolivien)
- Guamo (Venezuela) (auch Wamo)
- Huamoé (Brasilien: Pernambuco)
- Huarpe (auch Warpe)
- Irantxe (Brasilien: Mato Grosso)
- Itonama (Bolivien) (auch Saramo, Machoto)
- Jotí (Venezuela)
- Kaliana (auch Caliana, Cariana, Sapé, Chirichano)
- Kapixaná (Brasilien: Rondônia) (auch Kanoé, Kapishaná)
- Karirí (Brasilien: Paraíba, Pernambuco, Ceará)
- Kaweskar (auch Alacaluf, Alakaluf, Kawaskar, Kawesqar, Qawasqar, Qawashqar, Halawalip, Aksaná, Hekaine, Chono, Caucau, Kaueskar, Aksanás, Kaweskar, Kawéskar, Kakauhau, Kaukaue)
- Koayá (Brasilien: Rondônia)
- Kukurá (Brasilien: Mato Grosso)
- Leco (auch Lapalapa, Leko)
- Maku (auch Macu)
- Malibú (auch Malibu)
- Mapudungun (Chile, Argentinien)
- Matanawí
- Mocana
- Móvima (Bolivien)
- Munichi (Peru) (auch Muniche)
- Mutú (auch Loco)
- Nambiquara (Brasilien: Mato Grosso)
- Natú (Brasilien: Pernambuco)
- Old Catío-Nutabe (Kolumbien)
- Omurano (Peru) (auch Mayna, Mumurana, Numurana, Maina, Rimachu, Roamaina, Umurano)
- Otí (Brasilien: São Paulo)
- Palta
- Pankararú (Brasilien: Pernambuco)
- Panzaleo (Ecuador) (auch Latacunga, Quito, Pansaleo)
- Puelche (auch Guenaken, Gennaken, Pampa, Pehuenche, Ranquelche)
- Puquina (Bolivien)
- Resígaro (Grenzgebiet zwischen Kolumbien u. Peru)
- Sabela (Ecuador, Peru) (auch Auca, Huaorani)
- Sechura (auch Atalan, Sec)
- Salumã (Brasilien)
- Tairona (Kolumbien)
- Tarairiú (Brasilien: Rio Grunde do Norte)
- Taushiro (Peru) (auch Pinchi, Pinche)
- Tequiraca (Peru) (auch Avishiri, Tekiraka)
- Ticuna (Kolumbien, Peru, Brasilien) (auch Magta, Tikuna, Tucuna, Tukna, Tukuna)
- Trumai (Brasilien: Xingu, Mato Grosso)
- Tuxá (Brasilien: Bahia, Pernambuco)
- Urarina (auch Shimacu, Itukale)
- Warao (Venezuela: Orinoco-Delta, Guyana) (auch Guarao)
- Xokó (Brasilien: Alagoas, Pernambuco)
- Xukurú (Brasilien: Pernambuco, Paraíba)
- Yaghan/Yámana (Chile) (auch Yagan, Yahgan, Yaghan, Yamana, Yámana)
- Yaruro (auch Jaruro)
- Yuracaré (Bolivien)
- Yurí (Kolumbien, Brasilien) (auch Jurí)
- Yurumanguí (Kolumbien) (auch Yirimangi)
Mexiko und Mittelamerika
Sprachfamilien in Mittelamerika
- Algisch (Nordamerika u. Mexiko) (29) (Algic)
- Chibcha (Mittelamerika u. Südamerika) (22) (Chibchan)
- Comecrudo (Texas u. Mexiko) (3) (Comecrudan)
- Guaicuri (8) (Guaicurian, Waikurian)
- Jicaque (Jicaquean)
- Lenca (Lencan)
- Maya (31) (Mayan)
- Misumalpa (Misumalpan)
- Mixe-Zoque (19) (Mixe-Zoquean)
- Na-Dené (Nordamerika u. Mexiko) (40)
- Otomangue (27) (Oto-Manguean)
- Tequistlatekisch (3) (Tequistlatecan)
- Totonakisch (2) (Totonacan)
- Uto-Aztekisch (Nordamerika u. Mexiko) (31) (Uto-Aztecan)
- Xinca (Xincan)
- Cochimí-Yuma (Nordamerika u. Mexiko) (11) (Yuman-Cochimí)
Isolierte oder nicht klassifizierte Sprachen in Mittelamerika
- Alagüilac (Guatemala)
- Coahuiltekisch (USA: Texas; Nordosten Mexiko)
- Cotoname (Nordosten Mexiko; USA: Texas)
- Cuitlatekisch (Mexiko: Guerrero)
- Huetar (Costa Rica)
- Huave (Mexiko: Oaxaca)
- Maratino (Nordosten Mexiko)
- Naolan (Mexiko: Tamaulipas)
- Quinigua (Nordosten Mexiko)
- Seri (Mexiko: Sonora)
- Solano (Nordosten Mexiko; USA: Texas)
- Taraskisch (Mexiko: Michoacán) (auch Purépecha)
Kanada und USA
Nordamerikanische Sprachen im Norden Mexikos, in Kanada und den USA
Siehe Hauptartikel: Indigene Sprachen Nordamerikas
Klassifikation der indigenen Sprachen Amerikas nach Greenberg (1987)
Joseph Greenberg postuliert, dass alle indigenen Sprachen Amerikas – außer den zu Eskimo-Aleutisch und Na-Dené (inklusive Haida) gehörenden – Teil einer Makrofamilie mit dem Namen "Amerind" ("Amerindisch") sind.
- Nordamerikanisch
- Almosanisch-Keresiouanisch
- Penuti
- Hoka
- Kern-Hoka
- Coahuiltekisch
- Subtiaba
- Jicaque
- Yurumangui
- Zentral-Amerindisch
- Kiowa-Tano
- Oto-Mangue
- Uto-Aztekisch
- Zentralamerikanisch (andere Gruppen als Tlapanekisch (=Hoka))
- Chibcha-Páez (mit zwei großen Unterfamilien)
- Timucua
- Anden-Gruppe (mit zwei großen Unterfamilien)
- Äquatorial-Tucano (mit zwei großen Unterfamilien)
- Ge-Pano-Karibisch (oder Makro-Ge/Makro-Pano/Makro-Karibisch) (mit drei großen Unterfamilien)
Weitere Klassifikationsvorschläge
Viele weitere Vorschläge zur Klassifikation der indigenen amerikanischen Sprachen liegen vor, wurden aber bisher nie durch tatsächliche Forschungsresultate bestätigt. Einige Vorschläge werden von Fachleuten als wahrscheinlich angenommen, zum Beispiel Penuti. Andere Vorschläge sind stärker umstritten, z.B. Hoka.
Abschließend sei hier eine unvollständige Liste solcher Vorschläge aufgeführt (im englischen Original):
- Algonkian-Gulf (= Algic+Beothuk+Gulf)
- Aztec-Tanoan (= Uto-Aztecan+Kiowa-Tanoan)
- Chibchan-Paezan
- Coahuiltecan (= Coahuilteco+Cotoname+Comecrudan+Karankawa+Tonkawa)
- Dene-Caucasian
- Gulf (= Muskogean+Natchez+Tunica)
- Hoka-Siouan (= Hoka+Subtiaba-Tlappanec+Coahuiltecan+Yukian+Keresan+Tunican+Iroquoian+Caddoan+Siouan-Catawba+Yuchi+Natchez+Muskogee+Timucua)
- Macro-Carib
- Macro-Ge
- Macro-Mayan
- Macro-Panoan
- Macro-Tucanoan
- Mosan (= Salishan+Wakashan+Chimakuan)
- Quechumaran
- Takelman (= Takelma+Kalapuyan)
- Tunican (= Tunica+Atakapa+Chitimacha)
- Wappo-Yukian (= Wappo+Yukian)
- Yok-Utian (= Yokutsan+Utian)
Diskussionen über die letzten Vorschläge finden sich bei Campbell (1997) und Campbell & Mithun (1979).
Pidgins, Mischsprachen und Geschäftssprachen
- Labrador Eskimo Pidgin (auch Labrador Inuit Pidgin)
- Hudson Strait Pidgin
- Greenlundic Eskimo Pidgin
- Eskimo Trade Jargon (auch Herschel Islund Eskimo Pidgin, Ship's Jargon)
- Mednyj Aleut (auch Copper Islund Aleut, Medniy Aleut, CIA)
- Haida Jargon
- Chinook Jargon
- Nootka Jargon
- Broken Slavey (auch Slavey Jargon, Broken Slavé)
- Kutenai Jargon
- Loucheux Jargon (auch Jargon Loucheux)
- Inuktitut-English Pidgin
- Michif (auch French Cree, Métis, Metchif, Mitchif, Métchif)
- Broken Oghibbeway (auch Broken Ojibwa)
- Basque-Algonquian Pidgin (auch Micmac-Basque Pidgin, Souriquois)
- Montagnais Pidgin Basque (auch Pidgin Basque-Montagnais)
- American Indian Pidgin English
- Delaware Jargon (auch Pidgin Delaware)
- Pidgin Massachusett
- Jargonized Powhatan
- Ocaneechi
- Lingua Franca Creek
- Lingua Franca Apalachee
- Mobilian Jargon (auch Mobilian Trade Jargon, Chickasaw-Chocaw Trade Sprache, Yamá)
- Güegüence-Nicarao
- Carib Pidgin (auch Ndjuka-Amerindian Pidgin, Ndjuka-Trio)
- Carib Pidgin-Arawak Misch Sprache
- Guajiro-Spanish
- Media Lengua
- Catalangu
- Callahuaya (auch Machaj-Juyai, Kallawaya, Collahuaya, Pohena; Sprache der Kallawaya)
- Nheengatu (auch Lingua Geral Amazônica, Lingua Boa, Lingua Brasílica, Lingua Geral do Norte)
- Lingua Geral do Sul (auch Lingua Geral Paulista, Tupí Austral)
Sprachliche Areale
Die Sprachen Amerikas können häufig in sprachliche Areale oder Sprachbünde gruppiert werden (auch Konvergenzbereiche). Die Areale, die bis jetzt bekannt sind, bedürfen weiterer Erforschung, um ihre Gültigkeit zu bestätigen und um zwischen areal bedingten und genetisch bedingten Merkmalen zu unterscheiden.
Die folgende, vorläufige Liste von sprachlichen Arealen basiert hauptsächlich auf Campbell (1997):
- Plateau
- Nord-Kalifornien
- Clear Lake
- südlicher Küstenbereich
- Süd-Kalifornien–West-Arizona
- Great Basin
- Pueblo
- Plains
- Nordosten
- Südosten
- Kolumbien–Mittelamerika
- Venezuela–Antillen
- Anden
- Ecuador–Kolumbien
- Orinoco–Amazonas
- Amazonas (Amazonien)
- südamerikanisches Tiefland
- südlicher Kegel
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- Voegelin, Carl F.; & Voegelin, Florence M. (1965). Classification of American Indian languages. Languages of the world, Native American fasc. 2, sec. 1.6). Anthropological Linguistics, 7 (7): 121-150.
- Voegelin, Carl F.; & Voegelin, Florence M. (1977). Classification and index of the world's languages. Amsterdam: Elsevier. ISBN 0-4440-0155-7.
Siehe auch
Weblinks
- umfangreiche Bibliographie zu südamerikanischen Sprachen von Alain Fabre
- Indianersprachen online
- Indianersprachen
- Nord- und mesoamerikanische Sprachen
- Die Staaten und Territorien der Erde und ihre sprachliche Situation: Amerika
- The Archive of the Indigenous Languages of Latin America
- First People's Language Resources (Online, Offline, Commercial & Non-Commercial)
- The Society for the Study of the Indigenous Languages of the Americas (SSILA)
- The Yinka Déné Language Institute (YDLI)
- The First Nations Languages of British Columbia (YDLI)
- Southern Oregon Digital Archives First Nations Tribal Collection (beautiful collection of ethnographic, linguistic, & historical material)
- Handbook of the North American Indians
- Project for the Documentation of the Languages of Mesoamerica
- Programa de Formación en Educación Intercultural Bilingüe para los Países Andinos
- Yukon Native Language Centre
- Bibliographies of Northern and Central California Indians
- Native American Language Center (University of California at Davis)
- Sprachen Karten in den USA – William C. Sturtevant. (1967). Early Indian tribes, culture areas, and linguistic stocks.:
- Native Languages of the Americas
- International Journal of Linguistics
- Ethnologue: Languages of the World englisch
Anmerkungen
- ↑ Rick Kearns: Indigenous languages added to new Ecuadorian constitution, in: Indian Country, 22. August 2008.
- Amerikanisch-Arktische Sprachen
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