Indischer Archipel

Indischer Archipel
Indonesischer Archipel

Der indonesische Archipel (andere Bezeichnungen: indischer, ostindischer, südostasiatischer oder malaiischer Archipel, veraltet auch Insulinde oder Inselindien) ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl größerer und kleinerer Inseln, die den Raum zwischen dem südöstlichen Asien (Malaiische Halbinsel) und Australien ausfüllen.

Zum indonesischen Archipel gehören die Großen Sunda-Inseln, die Kleinen Sunda-Inseln, die Molukken und die Inseln der Philippinen. Neuguinea, das bereits auf dem Kontinentalsockel Australiens liegt, wird meist nicht mitgerechnet. Als – geologisch orientierte – Ostgrenze gilt die Bruchzone zur australischen Kontinentalmasse, etwa entlang der südöstlichen Bandasee, daher sind für einige Inseln dieses Bereiches in der Literatur widersprüchliche Angaben zu finden. Zusammen mit den Großregionen Australien, Neuseeland, Melanesien und Neuguinea wurden sie unter der – heute als ungünstig beurteilten – Bezeichnung Australasien zusammengefasst.

Der Archipel bildet mit Australien die Grenze zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean. Im Westen wird der Indonesische Archipel durch Sumatra und dessen Nebeninseln abgeschlossen, im Süden durch Java und die Kleinen Sunda-Inseln, im Osten durch die Molukken und im Nordosten durch die Philippinen.

Die Landfläche der gut 20.000 Inseln beträgt mehr als 2 Millionen km², die Bevölkerung etwa 300 Millionen Menschen. Die größte Insel ist Borneo (Kalimantan), die bevölkerungsreichste Java.

Geologisch sind die Inseln des indonesischen Archipels sehr interessant, besteht hier doch eines der aktivsten Vulkangebiete der Erde. Die größte Höhe wird vom Kinabalu auf Nord-Borneo mit 4.101 m erreicht, die tiefste Meerestiefe im Webertief an der Grenze zur australischen Landmasse mit 7.440 m unter dem Meeresspiegel. Die ganze Region ist ein durch eine langfristige Senkung versoffenes altes Faltengebirge.

Das Klima des Archipels ist aufgrund der Nähe zum Äquator tropisch-heiß, im Westen sehr regenreich und im Osten beim Übergang zu Australien etwas trockener.

Die Tier- und Pflanzenwelt ist außerordentlich reichhaltig. Neben den Zierpflanzen, wie Orchideen und Rafflesia, gibt es auch zahlreiche Holzarten: ausgesprochene Harthölzer und auch Farbhölzer (Teak, Palisander, Makassar-Ebenholz). Nutzpflanzen sind neben Kokospalme, Sago und Kautschuk auch Indigo und Gewürzpflanzen.

Die Tierwelt ist im westlichen Teil mit Tigern, Bären und Affen ist ähnlich der des südostasiatischen Raumes (Thailand, Laos). Östlich der Wallace-Linie treten verstärkt Tiere aus dem australischen Bereich auf: beispielsweise Beuteltiere, während Affen fast ganz verschwinden.

Große Teile des indonesischen Archipels waren lange Zeit im Besitz der Niederlande (Niederländische Ostindienkompanie).

Geschichte

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  • Kolonialzeit
  • 2. Weltkrieg
  • Geschichte der unabhängigen Staaten

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Als erste Europäer erforschten um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert portugiesische und später spanische Entdecker die Region. Rasch entwickelte sich ein blühender Seehandel mit Baumwolle, Indigo und Gewürzen, der ab dem 17. Jahrhundert von den eigens dafür gegründeten Handelsgesellschaften – vor allem der Britischen und der Niederländischen Ostindienkompanie – in monopoliserter Weise abgewickelt wurde.

Siehe auch

Staaten auf dem Archipel


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