- Indischer Kreis
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Unter dem Indischen Kreis versteht man ein Verfahren, mit dem es ohne Kompass auch in gemäßigten Breiten, in denen Sonnenauf- beziehungsweise -untergang nicht genau im Osten respektive Westen liegen, möglich ist die Himmelsrichtungen aufgrund einer längeren Beobachtung der Sonnenbahn bei fehlender Bewölkung zu bestimmen.
Dazu zeichnet man um einen senkrecht im Boden stehenden Stab einen Kreis, dessen Radius etwas größer sein sollte als die Ausdehnung des mittäglichen Sonnenschattens. Die beiden Punkte, an denen der Stabschatten im Verlauf des Tages die Kreislinie schneidet werden markiert und mit einer Linie verbunden. Diese Linie gibt die Ost-West-Richtung an. Wenn man die Mitte dieser Linie mit der Position des Stabes verbindet, erhält man die Nord-Süd Richtung.
Das Verfahren hat seinen Namen von den ältesten dazu erhaltenen Quellen, die aus Indien stammen. Das genaue Alter des Verfahrens ist unbekannt, seine Durchführung erfordert aber ein Minimum an astronomischen und geometrischen Kenntnissen.
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