Indjia

Indjia
Инђија
Inđija
India
Wappen von Inđija (Stadt)
Inđija (Stadt) (Serbien)
DEC
Basisdaten
Staat: Serbien
Provinz: Vojvodina
Okrug: Srem (Syrmien)
Koordinaten: 45° 3′ N, 20° 5′ O45.04916666666720.079166666667113Koordinaten: 45° 2′ 57″ N, 20° 4′ 45″ O
Höhe: 113 m ü. A.
Fläche: 384 km²
Einwohner: 26.247 (2002)
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 022
Postleitzahl: 22320
Kfz-Kennzeichen: IN
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister: Goran Ješić (DS)
Postanschrift: Grad Inđija
Cara Dušana 1
22320 Inđija
Webpräsenz:

Inđija (serbisch: Инђија, frühere deutsche und ungarische Bezeichnung: India) ist eine Stadt in Serbien, genauer gelegen in der Provinz Vojvodina) und liegt im Bezirk Srem, etwa 30 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Belgrad, abseits der Europastraße 75. Die Stadt selbst hat rund 26.000 Einwohner.

In der Stadt Inđija leben laut Volkszählung von 2002 87,6 % Serben, je 2,0 % Kroaten und Jugoslawen und 1,4 % Ukrainer. Bis zum Zweiten Weltkrieg waren 75 % der Einwohner ethnisch Deutsche.

Mittlerweile ist Inđija einer der attraktivsten Investitionsstandorte in Europa geworden. Die Stadt wurde 2008 vom renommierten fDi Magazine (Herausgeber: Financial Times) mit dem 18. Platz in der Liste der attraktivsten Standorte für Investoren ausgezeichnet[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ersten überprüfbaren Überreste für die Existenz Inđijas befindet sich in der Charta des Despoten Jovan Branković aus dem Jahr 1496, aber man vermutet das Inđija schon 1455 bestand, also vor der Erwähnung des Despoten. Während der osmanischen Herrschaft (16. bis 18. Jahrhundert), war Inđija meist von ethnischen Serben bevölkert und war Teil des Osmanischen Sandžak von Syrmien.

Seit 1717, war Inđija Teil Österreich-Ungarns und wurde unter die Kontrolle des Grafen Marko Pejačević unterstellt. Das alte mittelalterliche Inđija befindet sich heute ein wenig nördlicher als die heutige Stadt. Das heutige Inđija wurde von serbischen Siedler im Jahre 1746 gegründet. Nach der Beschreibung aus dem Jahre 1746 hatte es damals 60 Haushalte, während es im Jahr 1791 bereits 122 Haushalte mit 1054 Einwohnern hatte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, war die neue Siedlung meist von ethnischen Serben bevölkert. Deutsche und Tschechen begannen sich in Inđija am Anfang des 19. Jahrhunderts anzusiedeln, während die Magyaren, die nach den Serben die größte Mehrheit in Inđija bildeten, langsam begannen zu migrieren.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts begannen zuerst Messen in Inđija stattzufinden, als die erste Poststelle in Inđija eröffnet wurde. Der erste Telegraph wurde in Inđija im Jahre 1850 in Betrieb genommen, während die erste Post-Überweisungen im Jahre 1886 begann. Die erste Bank wurde im Jahre 1897 eröffnet und die erste Handelsschule im Jahre 1897. Die erste elektrische Anlage in Inđija startete mit seinen Aktivitäten im Jahre 1911.

Der industrielle Fortschritt begann in Inđija mit der Einrichtung von Mühlen in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die erste größere Dampf-Betriebs-Mühle welche von einer Budapester Firma im Jahre 1890 erbaut worden war. Nach den Mühlen, folgten Ziegelei Fabriken, während die erste Schreinerei für die Möbelproduktion im Jahre 1876 gegründet worden war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurde hier eine berühmte Pelz Fabrik gegründet.

Die Industrielle Entwicklung von Inđija war weitgehend im Zusammenhang mit der Entwicklung der Eisenbahn-Infrastruktur. Der erste Bahnhof in Inđija wurde im Jahre 1883 errichtet. Damals wie heute ist Inđija ein bedeutender Eisenbahn Knotenpunkt. Hier spalten sich die Gleise in drei Richtungen: Subotica und Zagreb im Norden und Westen bzw. Belgrad in Richtung Südosten. Diese Lage ermöglicht es Inđija ein wichtiger Kreuz der beiden wichtigsten Balkan-Bahn Richtungen zu sein.

Seit 1918, war Inđija Teil des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt). Nach dem Ersten Weltkrieg, entstanden erste Fabriken für Kinderwagen, Nägel, Marmelade, Eipulver und Fallschirme. Textilien und Metall verarbeitende Fabriken folgten direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Inđija zu einem traditionellen Handelsziel und Sitz mancher erfolgreichen Handels-Unternehmen im damaligen sozialistischen Jugoslawien. Die erste Autobahn in Serbien die so genannte "International Road" (Novi Sad - Belgrad), welche 1939 gebaut worden war, durchlief Inđija.

Vor dem Zweiten Weltkrieg bildeten 5900 der 7900 Einwohner ethnische Deutsche. Die Stadt war damals einer der am weitesten entwickelten Siedlungen in der Vojvodina und ein geistiges und kulturelles Zentrum der Deutschen in der Region Syrmien.

Nach 1944 wurden fast alle Deutsche aus Inđija vertrieben. Am Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich hier ein Lazarett für deutsche Kriegsgefangene. Heute ist Inđija eine multi-ethnische Stadt. Die absolute Mehrheit stellen mit 87,61% der Bevölkerung die Serben. Inđija ist auch einer der am weitesten fortgeschrittenen serbischen Gemeinden und ein wichtiges Investitionen Ziel.

Partnerstadt

Einzelnachweise

  1. TOP 25 MOST ATTRACTIVE FOR FDI “, fDi Magazine. 

Weblinks


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