- Indridason
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Arnaldur Indriðason (* 28. Januar 1961 in Reykjavík) ist ein isländischer Autor von Kriminalromanen.
1996 bestand er das Examen in Geschichte an der Universität von Island. Später arbeitete er länger als Journalist und Filmkritiker für die Tageszeitung "Morgunblaðið".
Inhaltsverzeichnis
Werke
Arnaldur Indriðason hat bislang elf Romane veröffentlicht, von denen zehn bereits ins Deutsche übersetzt wurden: Menschensöhne (1997), Todesrosen (1998), Gletschergrab (1999), Nordermoor (2000), Todeshauch (2001), Engelsstimme (2002), Tödliche Intrige (2003), Kältezone (2004), Frostnacht (2005) und Codex Regius (2008).
In den meisten seiner Bücher spielen Erlendur Sveinsson und seine Kollegen von der Kripo in Reykjavík die Hauptrolle. Den Durchbruch schaffte er mit Nordermoor, dem dritten Roman aus dieser Krimireihe, für den er erstmals den Nordic Crime Novel's Award erhielt. Es ist auch der erste Roman von Arnaldur Indriðason, der in Deutschland veröffentlicht wurde. Dabei geht es um eine Vergewaltigung, die nach Jahren ans Licht kommt, da der Täter unter mysteriösen Umständen ermordet wird. Indriðason verarbeitet in dem Buch ein aktuelles Thema, da die Erfassung der isländischen Bürger in einer Gendatei und die Rolle von Erbkrankheiten eine große Bedeutung im Buch haben. Der Erfolg dieses Romans und des Nachfolgers Todeshauch sorgte dafür, dass die weiteren Erlendur-Fälle in Deutschland zunächst als Hardcover veröffentlicht wurden.
Nordermoor wurde 2006 unter dem Titel "Der Tote aus Nordermoor" (Jar City) mit Ingvar Eggert Sigurðsson als Erlendur Sveinsson in der Regie von Baltasar Kormákur verfilmt. Der Film erhielt den Hauptpreis des 42. Filmfestivals von Karlsbad.
Lediglich zwei seiner bisherigen Werke gehen andere Wege und sind nicht als Kriminalromane, sondern eher als Thriller zu bezeichnen. In Gletschergrab versucht eine junge Isländerin hinter eine Intrige zu kommen, die der amerikanische Geheimdienst in Island zu vertuschen versucht. Spuren eines Flugzeugs führen auf den Vatnajökull. Der Roman springt von einer Überraschung zur nächsten und erinnert streckenweise etwas an Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Høeg. Tödliche Intrige ist die Geschichte einer Femme fatale, einer außerordentlich attraktiven Frau, die sämtliche Künste der Verführung beherrscht und vor nichts zurückschreckt, wenn es darum geht, ihre Pläne durchzusetzen. Auch dieses Werk enthält einen Überraschungseffekt und erinnert darin etwas an den Schluss von The Sixth Sense. Die meisten Leser von Arnaldur Indriðason finden diese beiden Romane weniger gelungen als die Erlendur-Fälle. Der deutsche Verlag verzichtete denn auch darauf, sie als Hardcover zu veröffentlichen und zielte lediglich auf den Taschenbuch-Markt.
Einige seiner Werke sind auch als Hörbuch erschienen, teilweise auch bei der Verlagsgruppe Lübbe, andere im Audio Media Verlag. Sprecher ist Frank Glaubrecht bzw. Ulrich Pleitgen.
Serie mit Kommissar Erlendur Sveinsson
- Synir Duftsins. 1997 (deutsch: Menschensöhne. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3785715560)
- Dauðarósir. 1998 (deutsch: Todesrosen. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3785716125)
- Mýrin. 2000 (deutsch: Nordermoor. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2003 ISBN 3404148576)
- Grafarþögn. 2001 (deutsch: Todeshauch. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3404151038)
- Röddin. 2002 (deutsch: Engelsstimme. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 378571551X)
- Kleifarvatn. 2004 (deutsch: Kältezone. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3785715676)
- Vetrarborgin. 2005 (deutsch: Frostnacht. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 3785715935)
- Harðskafi. 2007 (deutsch: Kälteschlaf. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2009 gepl.)
- Myrká. 2008
Andere Romane
- Napóleonsskjölin. 1999 (deutsch: Gletschergrab. Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 340415262X)
- Bettý. 2003 (deutsch: Tödliche Intrige. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3404153383)
- Konungsbók. 2006 (deutsch: Codex Regius. Verlagsgruppe Lübbe 2008, ISBN 3785716230)
Auszeichnungen
- 2002: Glasnyckel für Mýrin (dt.: Nordermoor)
- 2003: Glasnyckel für Grafarþögn (dt.: Todeshauch)
- 2005: Gold Dagger Award für Silence of the Grave (dt.: Todeshauch)
- 2005: Schwedischer Krimipreis für Änglarösten (dt.: Engelsstimme)
- 2007: Filmpreis des 42. Filmfestivals von Karlsbad für Der Tote aus Nordermoor
- 2007: Grand prix de littérature policière in der Kategorie International für La voix (dt.: Engelsstimme)
- 2008: Prix du polar européen für L'homme du lac (dt.: Kältezone)
- 2008: Blóðdropinn für Harðskafi (dt.: Kälteschlaf)
- 2009: Finnischer Krimipreis in der Kategorie International für die Erlendur-Sveinsson-Reihe
Siehe auch
Weblinks
- Arnaldurs Bücher beim Lübbe-Verlag
- Literatur von und über Arnaldur Indriðason im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bókmenntavefurinn - Arnaldur Indriðason (isl./engl.)
Personendaten NAME Indriðason, Arnaldur KURZBESCHREIBUNG isländischer Krimi-Schriftsteller GEBURTSDATUM 28. Januar 1961 GEBURTSORT Reykjavík, Island
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