- Induktivschleife
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In der Verkehrstechnik versteht man unter einer Induktionsschleife eine große, in den Fahrweg eingelassene oder unter ihr verlegte Drahtschleife, die zur Fahrzeugerkennung bzw. zur Datenübertragung zwischen Fahrzeug und ortsfesten Anlagen genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung im Straßenverkehr
In der Straßenverkehrstechnik werden große, in die Fahrbahndecke eingelassene oder unter ihr verlegte Induktionsschleifen zur Fahrzeugerkennung genutzt. Induktionsschleifen werden an Lichtsignalanlagen (LSA) oder an Schranken zu Parkhäusern benutzt, um zu erkennen, ob sich ein Fahrzeug davor befindet.
Verkehrsabhängige LSA-Steuerungen schalten die betreffende Fahrtrichtung nur dann auf Grün, wenn ein Fahrzeug erkannt wurde. Zusätzlich kann je nach Art der Steuerung die Grünzeit so weit verlängert werden, bis im Fahrzeugstrom eine Lücke erkannt wird.
Durch eine nach der Haltlinie verlegte Induktionsschleife kann festgestellt werden, ob ein Fahrzeug in die Kreuzung eingefahren ist. Rotlichtverstöße können so automatisch erkannt werden (siehe Geschwindigkeitsüberwachung).
Mit Hilfe einer Induktionsschleife ist es möglich, die detektierten Fahrzeuge nach Größe zu unterscheiden (z. B. Pkw, Kraftrad, Lkw). Mit einer Doppelschleife (zwei Induktionsschleifen, die in kurzem Abstand hintereinander verlegt wurden) kann neben einer noch feineren Fahrzeugtypunterscheidung (z. B. Pkw mit Anhänger, Bus, Lastzug) auch die Geschwindigkeit bestimmt werden.
Funktionsweise
Die Induktionsschleife wirkt als Spule. Sie wird parallel zu einem Kondensator geschaltet und bildet so einen Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz vom Kondensator (fest gegeben) und der Induktivität der Spule (der Induktionsschleife) abhängt. Befindet sich ein metallischer Gegenstand (z. B. ein Fahrzeug) im Bereich der Induktionsschleife, so wird die Induktivität der Spule verändert. Dadurch ändert sich die Resonanzfrequenz des Schwingkreises, die von der Induktivität der Spule und der Kapazität des Kondensators abhängt. Dies wird von der Elektronik ausgewertet.
Anderweitig werden noch folgende Prinzipien beschrieben:
- Die Schleife/Spule wird von einem konstanten Gleichstrom durchflossen. Tritt ein Metallkörper in das statische Magnetfeld, ändert sich dieses, wobei sich eine messbare Änderung des Spulenstroms ergibt.
- Fahrzeuge lenken das Erdmagnetfeld ab, indem sie es in ihrer Metallmasse bündeln. Wegen der Änderung des magnetischen Flusses (Induktionsprinzip) lässt sich bei der Bewegung des 'mitgeführten' Magnetfelds über die Spule ein Spannungsimpuls messen.
- Die Schleife/Spule wird als Empfänger für niederfrequente Signale (um 10 kHz) ausgelegt. So können beispielsweise Ambulanzfahrzeuge die Signale ihrer Fahrtrichtung für eine gewisse Zeit auf grün stellen, um schneller voran zu kommen.
Anwendung im Schienenverkehr
Im Schienenverkehr werden Induktionsschleifen zur Datenübertragung bei Zugsicherungs- und Zugsteuerungssysteme wie SELCAB oder bei der Linienzugbeeinflussung verwendet. Die Schleifen werden hier als Linienleiter bezeichnet.
Weblinks
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