- Industrielle Aggression
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Der Begriff Industrial Aggression (deutsch: Industrielle Aggression) bezeichnet in der Soziologie die spontane und gewalttätige Protest- oder Widerstandshandlung von Arbeitnehmern gegen Sachen oder Personen ihres unmittelbaren Arbeitsumfeldes. In der forensischen Psychologie wird der Begriff ebenfalls verwendet.
Industrielle Aggression tritt vornehmlich bei restriktiven und monotonen Arbeitsablaufen (z. B. Fließband) auf. Der Soziologe Rainer-W. Hoffmann unterscheidet zwei "resignative Ohnmachtshandlungen" als Reaktion auf Arbeitshetze und dauerhaft frustrierenden Stress: neben der "schweigend-duldsamen Variante (z.B. Absentismus, Betriebsalkoholismus, Drogengebrauch am Arbeitsplatz) (...) eine aggressive Variante", genannt industrielle Aggression. Diese kann sich in Formen des Vandalismus entladen. Als eine "Abreaktion" von aufgestautem Arbeitsleid, handelt es sich um individuell-eruptive Gewaltakte gegen Arbeitsmittel, Arbeitsprodukte oder Personen mit Vorgesetztenfunktion. Weite Publiziät erreichten beispielsweise Akte des Vandalismus in amerikanischen Automobilwerken während der 1970er Jahren.[1] Der industriellen Aggression verwandt ist die Sabotage, die jedoch im Unterschied zu jener in der Regel in absichtsvoller und verdeckter Weise ausgeführt wird.
Inhaltsverzeichnis
Siehe auch
Literatur
- Rainer-W. Hoffmann: Arbeitsqual und industrielle Aggression, in: Martin Osterland (Hrsg.): Arbeitssituation, Lebenslage und Konfliktpotential, Festschrift für Max E. Graf zu Solms-Roedelheim, Studienreihe des SOFI Göttingen, Frankfurt/Köln 1975, S. 107-123.
- Günter Wallraff: Am Fließband, in: Ders.: Wir brauchen Dich. Als Arbeiter in Industriebetrieben, München 1966
- JT Ludeke: Industrial Aggression, in The Australian Journal of Forensic Sciences, Volume 11 Issue 3; März 1979; S. 126-138. ISSN: 0045-0618
Weblinks
- Benita von Eberstein: Rheuma und Psyche. Zu Risiken und Nebenwirkungen der modernen Arbeitswelt (pdf), Berlin 1996,
Belege
- ↑ Dokumentiert in: Newsweek vom 17.5.1971, S. 54-56; Der Spiegel vom 31.1.1972, S. 87.
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