Infanterieregiment Nr. 27 (Prinz Leopold von Anhalt und von Tschammer)

Infanterieregiment Nr. 27 (Prinz Leopold von Anhalt und von Tschammer)
Regimenter der Frühen Neuzeit
Übersicht Liste der Stehenden Heere der Frühen Neuzeit
Territorium Preußen
Gattung Infanterie
Nummer No. 27
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Alternativname --
Gründung 1715
Garnison Stendal, Gardelegen
Kanton/Werbung Kreise Salzwedel, Arendsee, Tangermünde, Stendal; Städte Stendal, Gardelegen, Bismarck, Apenburg, Beetzendorf
Regimentschefs Leopold Maximilian von Anhalt-Dessau (1715), Kleist d.J. (1747), Asseburg (1757), Lindstedt (1759), Stojentin (1764), Alexander von Knobelsdorff (1776)
Schlachten Mollwitz (1741), Chotusitz (1742), Kesselsdorff (1745), Breslau (1757), Leuthen (1757), Zorndorf (1758); Flügelgrenadiere in weiteren Schlachten
Kriege Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Vierter Koalitionskrieg
Verbleib Kapitulation 1806

Infanterieregiment No. 27 war ein altpreußisches Regiment zu Fuß, das 1715 unter König Friedrich Wilhelm I. aus schwedischen Kriegsgefangenen gebildet wurde. Es hatte seine Standorte in der Altmark.

Inhaltsverzeichnis

Garnison, Ersatz und soziale Verhältnisse

Das Regiment lag mit sieben Kompanien in Stendal, mit fünf Kompanien in Gardelegen. Den Ersatz des Regimentes lieferten die Kreise Stendal, Salzwedel, Tangermünde, Arendsee. Die Soldaten lagen wie im 18. Jahrhundert üblich nicht in Kasernen, sondern in Privatquartieren, wo sie auf Grund des geringen Solds auch Nebentätigkeiten nachgehen mussten.

Beurteilung

Das Regiment gehörte im Siebenjährigen Krieg zu den durchschnittlich guten Regimentern. Gerade in der Anfangsphase des Krieges erhielt es zahlreiche Orden, wurde aber in der Schlacht bei Breslau fast aufgerieben. In der Folge fiel das Regiment nicht mehr auf, wurde aber vom Friedrich II. nach dem Krieg gelobt: "avanciert haben sie immer gut"[1].

Verbleib und Nachfolge

Das Regiment stand 1806 beim Corps Blücher und ging mit diesem unter.

Uniform, Ausrüstung

Das Regiment trug Mitte des 18. Jahrhunderts eine blaue Uniform mit roten Aufschlägen. Auf dem roten Buschaufschlag und den runden offenen Ärmelaufschlägen befand sich die für das Regiment typische "schlangenartig" besetzte weiße Borte. Die Mütze der Grenadiere war weiß-rot mit einem rot-gelben Püschel. Die Regimentsfahne war dunkelblau mit roten und gelben Flammen.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9. Band I: Infanterie I; Band II: Infanterie II.

Einzelnachweise

  1. zit. nach Bleckwenn 1984: I 175

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