Innerkrain

Innerkrain
Wappen von Krain (bis 1918); Die Landesfarben sind blau-rot
Sveti Rok im südlichen Hügelland Unterkrains
██ Die Krain (2) ist eine der fünf historischen Regionen Sloweniens. Sie wird eingeteilt in:
2a: Oberkrain
2b: Innerkrain
2c: Unterkrain und Weißkrain.

Die Krain (slowenisch Kranjska, romanische Sprachen und englisch Carniola) ist eine Landschaft in Slowenien, die den Großteil des Landes einnimmt und rund um die Hauptstadt Ljubljana (Laibach) liegt.

Seit der Gründung Sloweniens 1918 als Verwaltungseinheit hinfällig, war sie davor seit dem frühen Mittelalter als Herzogtum Krain ein eigener Herrschaftsbereich. Die ehemalige Hauptburg des Landes ist Kranj (Krainburg).

Inhaltsverzeichnis

Einteilung

Die traditionelle, jedoch fließende, Einteilung erfolgt in Ober- und Unterkrain (Gorenjska und Dolenjska), wobei Ljubljana an der Grenze liegt. Anschließend an die Unterkrain (oder ihr zugehörend) liegt im Westen die Innerkrain (Notranjska) mit den Hochkarst-Regionen des Ternowaner und Birnbaumer Waldes und den Städten Idrija und Postojna (Adelsberg). Im Osten, um Metlika (Möttling), liegt die Weißkrain (Bela Krajina).

Die Oberkrain ist durch die Alpen geprägt (Steiner Alpen, Karawanken, Julier, Schwarztal), die Unterkrain durch den Karst. Diese Unterscheidung schlägt sich auch im Brauchtum und den Mundarten nieder (vergl. Slowenische Mundarten)

Bezirke der Krain

Die Oberkrain/Gorenjska umfasst:

  • den Bezirk Kranj (Krainburg) sowie
  • Teile des Bezirkes Ljubljana

Die Unterkrain/Dolenjska umfasst:

sowie südöstlich des Uskokengebirges

Die Innerkrain/Notranjska umfasst:

Geschichte

In der Antike war das Gebiet Teil der Provinz Pannonien. In der Zeit der Völkerwanderung war hier durch den Pass des Birnbaumer Waldes ein wichtiges Durchzugsgebiet germanischer Stämme auf ihrem Weg nach Italien. Die Langobarden ließen sich hier zunächst nieder. Nach ihrem Abzug nach Italien im Jahre 568 wurde die Region um 590 von Slowenen (Alpenslawen oder Windische) besiedelt. Im 8. Jahrhundert kam das Land gemeinsam mit Kärnten als Karantanien an Bayern und mit diesem an das Frankenreich. 1040 wurde es als eigene Markgrafschaft organisiert und kirchlich von Aquileia aus betreut. 1335 kam der Hauptteil nach dem Aussterben der Grafen von Görz an die Habsburger. 1364 wurde es zum Herzogtum erhoben. Bei den beiden Erbteilungen der Habsburger war es ein Teil Innerösterreichs, d. h. es wurde von Graz aus verwaltet. Die Landesgrenzen blieben vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Ende der Habsburgermonarchie im Wesentlichen unverändert. Das Herzogtum Krain hatte im Jahr 1900 9.955 km² und 520.000 Einwohner. Davon waren 30–50.000 deutschsprachig. Der bis ins 19. Jahrhundert hinein politisch dominierende Adel war ausschließlich deutschsprachig.

Die Weißkrain (Bela Krajina)

Abgesehen von einem kurzen Intermezzo 1809–1814, wo es mit Kärnten, Triest, Dalmatien u. a. zu den Illyrischen Provinzen Frankreichs zählte, gehörte es bis 1918 zu Österreich. Beginnend mit der Revolution von 1848 wurde Krain das Zentrum der slowenischen Nationalbewegung. Im Zuge mehrerer Wahlrechtsreformen erreichten die slowenischen Parteien um 1900 die Mehrheit der gewählten Landtagsabgeordneten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Land wie auch die slowenisch besiedelte Untersteiermark Teil des neu gegründeten jugoslawischen Staates. Während des Zweiten Weltkriegs teils deutsch teils italienisch besetzt, kam Krain nach der Befreiung im Jahr 1945 zur neu gegründeten jugoslawischen Teilrepublik Slowenien.

In der Gegend um Gottschee (Kočevje) gab es seit dem 14. Jahrhundert eine deutschsprachige Volksgruppe, die während des Zweiten Weltkrieges unter italienischer Verwaltung in die Untersteiermark ausgesiedelt wurde (ca. 15.000, siehe auch: Gottscheer).

Literatur

  • Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bd. Kärnten und Krain, Graz 1995 (Originalgetreue Wiedergabe der Ausgabe Wien 1891). 
  • Wilhelm Baum: Deutsche und Slowenen in Krain. Carinthia Verlag, Klagenfurt 1981. 
  • August Dimitz: Geschichte Krains. 4 Bände in 2 Bücher. Laibach 1874. 
  • Joachim Hösler: Von Krain zu Slowenien. R. Oldenbourg Verlag, München 2006, ISBN 978-3-486-57885-0. 
  • Peter Štih: Studien zur Geschichte der Grafen von Görz. Die Ministerialen und Milites der Grafen von Görz in Istrien und Krain. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsbd. 32, Wien u. München 1996. 
  • Mitteilungen des Musealvereins für Krain. Erschienen 1866 u. 1889–1907. 
  • Carniola. Zeitschrift für Heimatkunde. Mitteilungen d. Musealverein für Krain. Erschienen: 1908–1918/19. 
  • Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain. Erschienen 1846–1868. 
  • Attila v. Wurzbach: Das ehemalige Herzogtum Krain und sein Adel – Ein historischer Abriss. In: Ostdeutsche Familienkunde. Nr. 2, 1991, S. 370–374. 

Weblinks


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